Tags: Windows ADK, Troubleshooting, OS Deployment, Windows 10
Parallel zur Freigabe von Windows 10 1803 veröffentlichte Microsoft einige Tools, die dem Deployment des Betriebssystems bzw. dem eventuell fälligen Troubleshooting dienen. Dazu zählen das Assessment und Deployment Kit (Windows ADK) sowie zwei Kommandozeilen-Tools für die Nachbearbeitung des Setup.
Das Windows ADK enthält die Werkzeuge, die man zum Erfassen einer Referenzinstallation, dem Starten des Zielrechners von einem externen Datenträger, dem Anwenden eines Images und für die Migration der Benutzerprofile benötigt. Zum Lieferumfang des aktuellen ADK gehört somit auch das Preinstallation Environment (WinPE), welches auf dem Kernel von Windows 10 1803 beruht.
Neue Einstellung für den S Modus
An Bord ist dieses Mal zudem ein neues Tool namens PowerView. Es bereitet Daten zum Energieverbrauch eines Geräts, die mit powercfg /srumutil erfasst wurden, grafisch auf. Geändert haben sich zudem einige Einstellungen für Antwortdateien, für deren Erstellung Windows SIM zuständig ist.
Dort ist eine neue Option hinzugekommen, mit der sich ein Image zur Bereitstellung von Windows 10 1803 im so genannten S Modus erzeugen lässt. Das Hochstufen zum vollen Funktionsumfang des Betriebssystems erfolgt bei Bedarf dann über den Store.
Wie gewohnt kann man das ADK über das Setup selektiv installieren, indem man dort die gewünschten Komponenten auswählt. Alternativ lädt man das ganze Paket herunter, um es auch offline auf anderen PCs einzurichten.
Diagnose-Tool für Setup-Probleme
Wenn das Update auf das neueste Release scheitert, dann geben die angezeigten Fehler-Codes nur bedingt Auskunft über die Ursache. Das Setup hinterlässt zwar Log-Dateien wie setupact.log, aus denen sich Fehler auslesen ließen, aber ihre manuelle Auswertung ist ziemlich mühsam.
Im Lauf der Previews für Windows 10 1803 veröffentlichte Microsoft ein Tool, das den Benutzer bei der Suche nach aufgetretenen Installationsproblemen hilft. Es handelt sich um SetupDiag.exe, das die Log-Dateien des Windows-Setup analysiert.
Wenn das System nicht mehr startet, dann kann man es alternativ von WinPE booten und SetupDiag dort im Offline-Modus ausführen. In diesem Fall muss man ihm den Pfad zu den Log-Dateien als Parameter übergeben. Das Tool kann von Microsofts Website heruntergeladen werden.
Wiederherstellungsoptionen verwalten mit DISM
Wenn das Upgrade auf ein neues Release von Windows 10 zu einem instabilen System führt, dann besteht ein zumindest temporärer Ansatz darin, wieder auf die alte Version zurückzukehren. Zu diesem Zweck bewahrt das Windows-Setup die vorherige Installation unter \windows.old auf.
Damit das alte Windows nicht auf Dauer relativ viel Plattenplatz belegt, wird es nach einer gewissen Frist von der automatischen Datenträgerbereinigung entfernt. In Windows 10 1803 erhielt DISM nun neue Schalter, über die sich dieses Feature verwalten lässt.
Will man etwa herausfinden, wie lange die Rückkehroption noch existiert, dann ruft man das Tool so auf:
dism /online /Get-OSUninstallWindow
In diesem Fall zeigt es die verbleibende Zahl von Tagen an.
Wenn dieser Zeitraum zu kurz erscheint kann man ihn mit
dism /online /Set-OSUninstallWindow /Value:14
verlängern, in diesem Beispiel auf 14 Tage. Benötigt man die alte Installation hingegen nicht mehr, dann kann man sie mit
dism /online /Remove-OSUninstall
entfernen. Schließlich bietet DISM noch eine einfache Möglichkeit, den Rechner auf das vorherige Release zurückzusetzen, ohne dass man dafür den Umweg über WinRE oder die App Einstellungen und den dortigen Assistenten gehen muss. Dazu ruft man es so auf:
dism /online /Initiate-OSUninstall
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