Tags: RDP, Hyper-V
Das Creators Update von Windows 10 bringt einige Verbesserungen beim Management von Hyper-V. Dazu gehört auch, dass sich Fenster von virtuellen Maschinen stufenlos vergrößern und verkleinern lassen. Dieser Usability-Fortschritt von VMConnect unterliegt aber einigen Einschränkungen.
VMs unter Hyper-V laufen immer headless, also ohne Ausgabe ihres Bildschirminhalts auf dem Host. Die Interaktion des Benutzers mit der GUI des Gastes läuft stattdessen über eine RDP-Verbindung. Diese ließ bis dato keine Größenänderung des Fensters zu, wie man es von der VMware Workstation oder VirtualBox kennt.
Bisher starre Größe per Dialog wählen
VMConnect zwang den Benutzer vielmehr dazu, bei jedem Aufbau einer Verbindung erst die Fenstergröße festzulegen. Um das zu vermeiden, konnte man eine bestimmte Einstellung speichern. Wollte man aber später die Fenstergröße ändern, musste man dafür VMConnect von der Kommandozeile mit den erforderlichen Parametern starten.
Dieser Zustand soll sich mit dem nächsten Release von Windows 10 ändern, das entsprechende Feature ist bereits in der aktuellen Insider Preview enthalten. Es hört auf die Bezeichnung Dynamic Resize und erlaubt die stufenlose Größenänderung des VM-Fensters.
Gast-OS akzeptiert beliebige Auflösung
Interessant dabei ist, dass es sich sogar größer ziehen lässt als die Abmessungen, die man beim Start der Verbindung gewählt hat. Der bekannte Dialog, in dem man per Schieberegler die Auflösung des Gastes bestimmt, erscheint nämlich weiterhin. Nun kann man jedoch irgendeine Dimension speichern, um diese Nachfrage zu unterdrücken, und das Fenster anschließend trotzdem beliebig anpassen.
Wie man leicht feststellen kann, erhält das Gast-OS die Informationen über die Abmessungen des Fensters und passt intern die Auflösung dynamisch darauf an. In der Systemsteuerung finden sich unter Anzeige => Bildschirmauflösung dann auch alle möglichen "krumme" Werte.
Erweiterter Sitzungsmodus erforderlich
Voraussetzung für diese Komfortfunktion ist jedoch, dass man sich über VMConnect mit der VM verbindet. Typischerweise erfolgt dies, wenn man eine Verbindung aus dem Hyper-V Manager aufbaut. Zusätzlich muss jedoch der erweiterte Sitzungsmodus aktiviert und ein Benutzer angemeldet sein.
Während er unter Windows 8.1 und 10 Hyper-V standardmäßig eingeschaltet ist, muss man das unter Windows Server erst manuell nachholen. Die entsprechende Option findet sich im Hyper-V Manager unter den Hyper-V Einstellungen für den betreffenden Host unter Server => Richtlinie für den erweiterten Sitzungsmodus.
Diese Anforderung schränkt den Kreis der unterstützten Gastbetriebssysteme allerdings erheblich ein. Der erweiterte Sitzungsmodus setzt nämlich mindestens Windows 8.1 oder Server 2012 R2 voraus, so dass etwa Windows 7 oder auch Windows 10 Home außen vor bleiben.
Hinzu kommt, dass Dynamic Resize nur dann funktioniert, wenn die VM auf einem Hyper-V unter Windows 10 oder Server 2016 läuft. Selbst ein Windows 10 in einer VM unter Windows 8.1 lässt keine stufenlose Änderung der Fenstergröße zu.
Direkte RDP-Verbindung als Alternative
Für Systeme, die aufgrund dieser Einschränkungen durch den Rost fallen, bliebe die Alternative, dass man eine direkte RDP-Verbindung mit dem Gast-OS aufbaut. Dazu muss man in diesem jedoch erst das Remotedesktop-Feature konfigurieren.
Anschließend bietet der RDP-Client das so genannte Smart Sizing ("Intelligente Größenänderung") an. Im Vergleich zum neuen Dynamic Resize ist dieses aber gar nicht so smart, weil die Größenänderung nicht proportional erfolgt und in der Regel dazu führt, dass der Fensterinhalt horizontal oder vertikal gestaucht wird.
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1 Kommentar
Jetzt muss das nur noch für Windows Server kommen.