Tags: ESXi, vSphere
In vSphere 5 führte VMware mit Auto Deploy eine Technik ein, um den Hypervisor auf vielen Hosts von zentraler Stelle aus zu installieren. Verwendet man den kostenlosen vSphere Hypervisor, dann steht diese Möglichkeit nicht zur Verfügung, so dass man ein Installationsmedium benötigt. Hier bietet ein USB-Speicher Vorteile gegenüber einer CD. Auch als Ziel für die ESXi-Installation ist ein Memory-Stick eine gängige und von VMware unterstützte Konfiguration.
Der Download des kostenlosen ESXi 5 erfolgt als ISO-Image, so dass der normale Weg zur Installation darin bestünde, eine CD zu brennen, den Server davon zu booten und den Hypervisor auf ein lokales Laufwerk oder einen Speicher im Netz zu installieren. Will man mehrere Server einrichten und den relativ langsamen Brenn- und Boot-Vorgang von CD vermeiden, dann kann man einen USB-Stick als Installationsquelle vorbereiten.
Medium mit diskpart präparieren
VMware bietet für diese Aufgabe in der vSphere-Dokumentation eine Anleitung, die jedoch unter Linux umgesetzt werden muss. Das Erstellen eines bootfähigen USB-Stick mit den Installationsdateien von ESXi 5 funktioniert allerdings auch unter Windows, und zwar relativ einfach. Das Speichermedium sollte so wie beim Zusammenstellen eines WinPE-Sticks erst mit diskpart vorbereitet werden:
REM In der Ausgabe des 1. Befehls die Nummer des USB-Sticks merken
list disk
select disk [Nummer der Disk]
REM Vorsicht, alle Daten werden entfernt
clean
create partition primary
select partition 1
active
format fs=fat32 quick
assign
exit
Der Befehl diskpart muss zur Abarbeitung der obigen Anweisungen in einer Eingabeaufforderung mit Administratorrechten gestartet werden.
Übertragen der Dateien mit LiLi USB Creator
Um den USB-Stick startfähig zu machen und die Installationsdateien zu übertragen, verwendet man den LinuxLive USB Creator. Diesem teilt man in Schritt 1 mit, welchen Speicher-Stick er als Ziel verwenden soll und weist ihm in Schritt 2 die ISO-Installationsdatei zu, die man von VMware heruntergeladen hat. In Schritt 3 belässt man die Einstellung Install only und in 4 kann man alle aktivierten Checkboxen abwählen.
Nun kann man den Vorgang starten, der den Memory-Stick als Installationsmedium einrichtet. Weitere Nachbearbeitungen wie die in der VMware-Anleitung beschriebene Umbenennung der Datei isolinux.cfg oder die andernorts empfohlene Anpassung von boot.cfg erwiesen sich in meinem Test mit ESXi 5 als nicht notwendig.
ESXi 5 auf USB-Stick installieren
Eine gängige Konfiguration besteht darin, ESXi auf einer SD Card oder einem Memory-Stick zu installieren. Diese Variante empfiehlt sich besonders dann, wenn ein Server über keine lokalen Platten verfügt. Der Installation auf einen solchen externen Speicher kommt entgegen, dass der Hypervisor von VMware nur ca. 300 MB benötigt. Nutzt man diese Konstellation, die offiziell unterstützt wird, im produktiven Betrieb, dann sollte man ein Medium wählen, das dafür zertifiziert ist.
Eine solche Installation des Hypervisors erfolgt auf einem physikalischen System nach dem gleichen Muster wie auf ein Plattenlaufwerk. Nach dem Booten von CD oder USB-Stick wählt man als Ziel einfach den Memory-Stick und lässt das Setup durchlaufen.
Memory-Stick in VMware Workstation installieren
Noch einfacher funktioniert die Installation von ESXi 5 auf einen USB-Stick in VMware Workstation oder einem anderen Typ-2-Hypervisor wie VirtualBox. Dort ordnet man einer bestehenden VM die Installations-ISO von ESXi 5 als DVD-Laufwerk zu und sorgt dafür, dass die virtuelle Maschine davon startet. Zu diesem Zweck ändert man die Boot-Reihenfolge, ab der Workstation 8 kann man das über den Befehl Power on to BIOS bewerkstelligen.
Wenn die VM vom ISO-Image startet, sorgt man dafür, dass der USB-Stick, auf den ESXi installiert werden soll, vom Host getrennt und der virtuellen Maschine zugeordnet wird. Falls die Installationsroutine bereits die Auswahl der Speichermedien präsentiert und der USB-Stick dort noch nicht angezeigt wird, dann kann man dort die lokalen Speicher durch Drücken der Taste F5 neu einlesen.
Nach der Installation des Hypervisors auf dem Memory-Stick kann man diesen verwenden, um einen Server davon zu booten. Lädt dieser die VMs von einem SAN, dann muss man ihm dieses mit Hilfe des vSphere Client zuordnen.
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5 Kommentare
Interessanter Artikel. Kann man eigentlich den Ziel USB Stick auch als eine Mini Datastore verwenden ? Nur um eine kleine Storage VM zu starten. Bei meinem letzten Test mit ging das leider nicht.
Hallo,
ich habe ESXI auf einen Stick installiert und möchte gern den rest des Speichers weiter nutzen, wie ist das möglich ? :/
MfG
hab lange gesucht im net, mir ist bisher noch kein trick bekannt.
Habe gerade einen USB Stick durch diese Anleitung gekillt. Weder Windows noch knoppix erkennt diesen noch.
USB Stick rein, CMD als Admin ausführen, dort "diskpart" schrieben.
Dann mit "list disk" die id des USB Laufwerks merken.
Dann select disk (USB Stick id)
danach clean
und schon kannst das teil in Windows in der Datenträgerverwaltung neu Partitionieren.