ESXi 7.0 Free: Neuerungen, Einschränkungen, Upgrade


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    ESXi 7.0 DCUIGleichzeitig mit vSphere 7.0 gab VMware wie gewohnt den darin ent­haltenen Hyper­visor in einer kosten­losen Aus­führung frei. Die wichtig­sten Änderungen betreffen den Hardware-Support sowie das Layout des ESXi-Laufwerks. Die Limi­tierungen der freien Variante bleiben gegen­über der Vorversion unver­ändert.

    Die Innovationen der großen Plattformen für die x86-Virtualisierung betreffen immer weniger den Hypervisor, sondern Management-Funktionen oder zuletzt bei vSphere 7 die Unterstützung für Container. Entsprechend mager fallen die technischen Fortschritte des kostenlosen ESXi aus.

    Gleiche Configuration Maximums wie ESXi 6.7

    Ein Bereich, bei der vSphere Hypervisor in der Vergangenheit von den Verbesserungen des kosten­pflichtigen Produkts profitierte, war die zunehmende Skalierbarkeit. Ein Vergleich der Configuration Maximums von ESXi 6.7 und ESXi 7.0 zeigt jedoch, dass es hier keine Änderungen gab.

    Mit vSphere 7 kam die Unterstützung für NVMe over Fibre Channel und NVMe over RDMA hinzu. Diese Technik sollte auch in der kostenlosen Version zur Verfügung stehen, auch wenn VMware dies nirgendwo offiziell dokumentiert.

    ESXi 7.0 bringt die Unterstützung für NVMe over RDMA

    Kein Support für ältere CPUs mehr

    ESXi 7.0 bringt nicht nur neue Hardware ins Spiel, sondern streicht auch ältere Produkte aus der Kompati­bilitäts­liste. Das betrifft bei den CPUs die Intel Family 6, Model = 2C (Westmere-EP) und Intel Family 6, Model = 2F (Westmere-EX), die vor 10 Jahren auf den Markt kamen.

    Bei den nachfolgenden Prozessoren der Familie Sandy Bridge gibt das Setup von ESXi bereits eine Warnung aus, dass sie künftig nicht mehr unterstützt werden.

    Das Setup von ESXi warnt bereits davor, dass auch neuere CPUs demnächst nicht mehr unterstützt werden könnten.

    Wer in seinem Lab noch eine solche Hardware einsetzt, kann darauf trotzdem ESXi 7 installieren. Über die Boot-Option

    allowLegacyCPU=true

    lässt sich die entsprechende Meldung im Setup oder beim anschließenden Hoch­fahren umgehen.

    Community-Treiber für Intel E1000

    Probleme bereitet bei der Installation die immer noch verbreitete NIC Intel E1000. So kann ESXi 7 diesen Netzwerk­adapter beispielsweise auf Intel NUC-Rechnern offenbar nicht finden. Mittlerweile gibt es aber einen aktualisierten Treiber, der als VIB vorliegt und den man selbst in das Installations­medium integrieren muss.

    Dieser Problematik begegnet man aber auch, wenn man in einer virtuellen Maschine der VMware Workstation eine ältere Version des Hypervisors mit ESXi 7 aktualisieren möchte. Dort nutzt ESXi 6.x typischerweise eine vNIC vom Typ E1000, woran das Upgrade auf die Version 7 scheitert.

    Wenn ein nested ESXi 6.x in der VMware Workstation eine E1000 als vNIC verwendet, dann scheitert das Update auf ESXi 7.0.

    Bei virtueller Hardware kann man sich aber recht leicht behelfen, indem man sie gegen eine andere austauscht. In diesem Fall der ändert man in der VMX-Datei der VM

    ethernet0.virtualDev = "e1000"

    auf

    ethernet0.virtualDev = "vmxnet3"

    Appliance für verschachtelte Hypervisor

    Apropos Nested Virtualization: Wer ESXi 7 in einer virtuellen Maschine installieren möchte, für den stellt der VMware-Blogger William Lam auch für die neueste Version ein Nested ESXi Virtual Appliance zur Verfügung. Damit lässt sich auf einem ESXi-Host das Einrichten einer virtuellen vSphere-Umgebung beschleunigen.

    Eine Neuerung, die man nur über den Blick unter die Haube entdeckt, ist das geänderte Layout des Boot-Laufwerks von ESXi 7. VMware begnügt sich dabei mit bloß 4 Partitionen.

    ESXi 7.0 verwendet ein neues Layout für das Boot-Laufwerk.

    Das Boot-Medium muss für USB oder SD-Geräte mindestens 8GB groß sein, bei HDDs oder Flash-Laufwerken liegt die Mindestgröße bei 32GB. Ist es größer als 128GB, dann erzeugt das Setup automatisch einen VMFS-Datastore.

    Management über Host-Client

    Die Web-Konsole gehört seit ESXi 6.0 Update 1 zum Lieferumfang des Hypervisors und ist daher sofort nach der Installation unter der URL nach dem Muster

    https://Hostname-oder-IP-von-ESXi/ui

    erreichbar.

    Der Host-Client bietet auch einfache Funktionen zur Überwachung von ESXi.

    Von dort lassen sich die meisten Aufgaben für die Konfiguration und den Betrieb des Hosts sowie der virtuellen Maschinen erledigen. Einige Tätig­keiten muss man jedoch über der ESXi-Konsole (DCUI) oder die Shell vornehmen, etwa die Anpassung der grund­legenden Netzwerk­einstellungen wie DNS-Server oder Hostname.

    Über diese Web-GUI gibt man auch den Lizenzschlüssel ein, den man beim Download der ISO-Datei erhalten hat. Die zuständige Option findet sich unter Host => Verwalten => Lizenzierung => Lizenz zuweisen.

    Lizenzschlüssel für ESXi Free über den Host-Client zuweisen

    Limitierungen von ESXi 7.0 Free

    Wie bei Free Editions von Software generell handelt es sich auch beim kosten­losen ESXi um ein funktional abgespecktes Produkt. Zu den größten Einschränkungen gehört seit Anfang an, dass er sich nicht über vCenter verwalten lässt und somit jeder Host einzeln administriert werden muss. Entsprechend fehlen auch die Möglichkeit zur Bildung eines Clusters und die damit verbundenen Features wie HA oder DRS.

    Darüber hinaus ist das vStorage API nicht verfügbar, so dass sich virtuelle Maschinen nicht mit den markt­gängigen Backup-Programmen sichern lassen.

    In Bezug auf den Hardware-Support gibt es keine Einschränkungen bei der Zahl von CPUs und der Größe des Arbeitsspeichers. Bis zur Version 6.7 gab es auch keine Grenze für die Zahl der Kerne pro Prozessor.

    Nachdem VMware aber kürzlich ein Limit von 32 Cores pro CPUs für die kostenpflichtige Variante einführte, sollte dieses auch für ESXi Free gelten. In VMs bleibt es bei der Obergrenze von 8 vCPUs.

    In der Evaluierungsphase stehen für 2 Monate alle Features der Vollversion zur Verfügung.

    Diese Einschränkungen treten erst nach der Eingabe des Lizenzschlüssels für die kostenlose Version in Kraft. Allerdings gibt es in Lab-Umgebungen dafür keinen Grund zur Eile, weil der vSphere Hypervisor nach der Installation 60 Tage lang im Evaluation Mode läuft.

    In dieser Phase stehen alle Funktionen der Enterprise Plus Edition zur Verfügung. Die kostenlose Lizenz ist dagegen permanent und kennt kein Ablaufdatum.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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