Tags: Applikations-Virtualisierung, Kompatibilität
Bereits vor längerer Zeit hatte der Infoworld-Blogger Randall Kennedy den XP-Mode von Windows 7 als falschen Ansatz kritisiert, um Kompatibilitätsprobleme mit alten Anwendungen zu lösen. Windows XP zusätzlich in einer virtuellen Maschine (VM) auszuführen, sei zu umständlich und zu schwerfällig. Er empfahl dafür als Alternative App-V (ehemals "Softgrid"), Microsofts Tool für Applikations-Virtualisierung. Dort würden die Applikationen in einer Ablaufumgebung gegenüber dem Betriebssystem abgeschottet.
Aktuell wirbt der Tools-Hersteller Matrix42 damit, dass sein OS Installer mit Hilfe von VMware Thinapp Anwendungen virtualisiere, wenn diese nicht mit Windows 7 kompatibel seien. Hier liegt das gleiche Missverständnis vor wie bei Randall Kennedy. Die von Applikations-Virtualisierung bereitgestellte Sandbox isoliert einige Systemdienste von Windows, in erster Linie die Registierdatenbank und das Dateisystem. So können diese Tools verhindern, dass Software das Betriebssystem verändert. Das ist besonders nützlich, um Programmkonflikte zu vermeiden, etwa dann, wenn verschiedene Versionen einer Software parallel ausgeführt werden sollen.
Wenn eine Anwendung mit neueren Windows-Versionen nicht klarkommt, etwa wegen des Ressourcenschutzes, dann können App-V und Thinapp auch nicht helfen. Wenn alle Kompatibilitätseinstellungen von Windows 7 versagen, dann braucht die alte Software einfach das passende Betriebssystem. Und das bekommt sie über den XP-Modus oder andere Virtualisierungs-Tools, die XP in einer VM ausführen.
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