Tags: Thin Clients, Desktop-Virtualisierung, RDS, Power Management
Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (UMSICHT) hat im Auftrag des deutschen Thin-Client-Herstellers IGEL eine Studie (PDF) verfasst, die PCs und Thin Clients hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit und Kosten vergleicht. Bei der Berechnung der verursachten Treibhausgase standen dem PC ein Thin Client mit Terminal-Server bzw. virtuellen Desktops gegenüber. In den Kostenvergleich gingen virtuelle Desktops nicht ein.
Einige der Ergebnisse sind nicht überraschend und stimmen mit anderen Untersuchungen überein. So kam auch eine von Microsoft in Auftrag gegebene Studie zum Ergebnis, dass virtuelle Desktops bei den Hardware-Kosten rund ein Drittel günstiger ausfallen als herkömmliche Fat Clients. Insgesamt schnitten dort PCs aber aufgrund der geringeren Lizenzkosten für Software besser ab als virtuelle Desktops mit Thin Clients.
Kostenvorteile für Thin Client plus Terminal-Server
Die Fraunhofer-Studie verzichtet dagegen "mangels ausreichend langer Betriebserfahrung" auf eine Kostenanalyse von Thin Clients plus virtuelle Desktops und konzentriert sich auf ihre Nutzung als Endgeräte für den Terminal-Server bzw. XenApp. Über den gesamten Lebenszyklus von der Anschaffung über den Betrieb bis zur Entsorgung verursacht ein Thin Client in der gewählten Beispielkonfiguration von 130 Endgeräten über 3 Jahre Kosten von 1400 Euro, ein PC dagegen von 2200 Euro. Beim Thin Client wurden die Aufwendungen für den Terminal-Server anteilsmäßig berücksichtigt.
Bessere Umweltbilanz für schlanke Endgeräte
Auch der Vergleich beim Energieverbrauch und der Umweltbilanz geht zugunsten des Thin Clients aus. Die über den gesamten Lebenszyklus verursachten CO2-Emissionen liegen in Kombination mit dem Terminal-Server bei ca. einem Drittel eines vergleichbar genutzten PCs. Im Zusammenspiel mit virtuellen Desktops schrumpft der Vorsprung, vor allem weil VDI eine geringere Benutzerdichte pro Server erlaubt als die Terminaldienste.
PCs und Thin Clients nur schwer vergleichbar
Das größte Manko der Untersuchung, das die Autoren auch ansprechen, besteht in der beschränkten Vergleichbarkeit von PCs und Thin Clients. Letztere eignen sich im Zusammenspiel mit den Terminaldiensten primär für so genannte Task Worker, also Sachbearbeiter mit relativ überschaubaren Anforderungen. Daher sind die in der Studie herausgearbeiteten Vorteile des Thin Client nur dort relevant, wo sich PCs aufgrund ihrer vorherrschenden Nutzung durch schlankere Geräte ersetzen lassen. Für Wissensarbeiter und mobile Nutzer sind Thin Clients zumeist keine brauchbare Alternative.
Diese Benutzergruppen lassen sich durch virtuelle Desktops besser erreichen, allerdings gibt es auch dort noch Einschränkungen beim Einsatz anspruchsvollerer Anwendungen und beim Offline-Arbeiten. Die Studie liefert jedoch für diese Konfigurationen keinen Kostenvergleich mit dem PC.
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