Tags: Gruppenrichtlinien, System-Management
Möchte man Aktionen zeit- oder ereignisgesteuert ausführen, dann bietet sich dafür die Aufgabenplanung an. Benötigt man Tasks auf mehreren Rechnern, dann kann man sie dort über ein GPO erzeugen. Umgekehrt lassen sich damit aber auch Aufgaben löschen, die das System oder Programme eingerichtet haben.
Um geplante Aufgaben interaktiv zu verwalten, enthält Windows eine MMC-basierte GUI. Eine Automatisierung sowie ein Remote-Management via CIM-Session erlaubt dagegen PowerShell mit den Cmdlets im Modul ScheduledTasks. Bei einer großen Zahl an Rechnern sind aber Gruppenrichtlinien das effizienteste Mittel, um geplante Aufgaben zentral zu erstellen, zu ändern oder zu löschen.
Neue Aufgabe in den GPP anlegen
Genau genommen handelt es sich dabei um ein weiteres Feature der Group Policy Preferences (GPP). Nachdem man ein neues GPO erstellt, mit OUs oder der Domäne verknüpft und dann im Editor geöffnet hat, wechselt man zu Einstellungen => Systemsteuerungseinstellungen => Geplante Aufgaben.
Diese Option existiert sowohl unter der Computer- als auch der Benutzerkonfiguration. Möchte man die Task als der jeweils angemeldete User ausführen, dann muss man hier die Einstellung aus dem Zweig Benutzerkonfiguration wählen.
Aus dem Kontextmenü von Geplante Aufgaben führt man den Befehl Neu aus und öffnet damit ein Untermenü mit vier Einträgen. Die ersten zwei davon beziehen sich noch auf Windows XP, die zu entfernen sich Microsoft bisher nicht die Mühe gemacht hat.
Eine reguläre geplante Aufgabe für Windows 10 bearbeitet man mit Geplante Aufgabe (Mindestens Windows 7). Dagegen wird eine sofortige Aufgabe nur einmal beim Refresh der Group Policies ausgeführt.
GPO-Aktion konfigurieren
Möchte man auf den Zielrechnern eine neue Task erstellen, dann belässt man Aktion unter dem Reiter Allgemein auf Aktualisieren. Damit erzeugt man eine Aufgabe, wenn sie noch nicht besteht, und bringt sie auf den neuesten Stand, wenn sie bereits vorhanden ist.
Dagegen beschränkt sich Erstellen auf das Einrichten und ändert nichts, wenn man die Task im GPO nachträglich ändert. Ersetzen schließlich löscht eine bestehende Aufgabe immer und legt sie danach neu an.
Beim Namen kann man den Pfad innerhalb der Bibliothek angeben, zum Beispiel
\Microsoft\Windows\NewTask
Eine weitere verpflichtende Angabe ist der Benutzer, in dessen Namen die Aufgabe ausgeführt werden soll.
Konfiguriert man die Einstellung im Zweig Computerkonfiguration, dann bietet sich die Verwendung des Systemkontos an. Dieses kann man über die Schaltfläche Benutzer oder Gruppe ändern zuordnen. Befindet man sich dagegen unter Benutzerkonfiguration, dann erscheint hier als Vorgabe %LogonDomain%\%LogonUser%. Alternativ kann man im Auswahldialog nach Benutzer suchen.
Das Speichern von Passwörtern ist hier seit geraumer Zeit aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich, so dass man keinen Account verwenden kann, der sich erst authentifizieren müsste.
Auslöser und Aktion festlegen
Die weiteren Einstellungen auf den folgenden Registern entsprechen jenen, die von der Aufgabenverwaltung bekannt sind. Unter Trigger legt man entweder einen Zeitplan für die Ausführung fest oder wählt ein Ereignis aus, das die Task auslösen soll.
Unter Aktionen gibt es neben dem Starten eines Programms noch die Optionen Meldung anzeigen und E-Mail senden. Diese werden jedoch nicht mehr unterstützt. Wählt man sie etwa für das Testen eines GPO trotzdem aus, dann taucht die Task einfach nicht auf den Clients auf, und im Eventlog findet sich keine Fehlermeldung dazu.
Unter den Reitern Bedingungen und Einstellungen gibt es eine ganze Reihe von Optionen, die das Ausführen der Aufgabe beeinflussen. Diese sind weitgehend selbsterklärend.
Unter Gemeinsam versammeln sich die für alle GPP verfügbaren Einstellungen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Zielgruppenadressierung, mit der man die Ausführung des GPO sehr fein auf bestimmte Computer oder Benutzer einschränken kann.
Geplante Aufgabe löschen
Neben dem Erstellen einer neuen Task könnte eine Anforderung darin bestehen, bestehende geplante Aufgaben zu entfernen. So bringt Windows selbst am Server unter XblGameSave solche mit, die man ein einer Arbeitsumgebung nicht benötigt.
Andere Kandidaten, die man unter Umständen eliminieren möchte, sind die Auto-Updater von diversen Programmen, die sich ebenfalls hier einnisten.
Für diesen Zweck erstellt man eine neue geplante Aufgabe und wählt als Aktion Löschen aus. Zusätzlich muss man den Namen der existierenden Task inklusive des vollständigen Pfads eintippen, also zum Beispiel \Microsoft\XblGameSave\XblGameSaveTask.
Nachdem es sich dabei in aller Regel um keine benutzerspezifischen Tasks handelt, wird man die Einstellung unter dem Zweig Computerkonfiguration vornehmen und als Kontext das Systemkonto auswählen.
Grundsätzlich hätte man damit schon alle erforderlichen Informationen eingegeben, aber der Dialog verlangt noch die Auswahl einer Aktion. Hier kann man das nicht mehr unterstützte Meldung anzeigen nehmen. Anders als beim Anlegen einer Aufgabe scheitert das GPO in diesem Fall nicht.
Beim nächsten Refresh der Gruppenrichtlinien, sei es durch Neustart oder durch Ausführen von
gpupdate /force
sollten die unerwünschten Scheduled Tasks aus der Aufgabenplanung verschwinden.
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