Tags: Hyper-V, WSUS
Die Integrationsdienste für Hyper-V bestehen aus synthetischen Treibern für das Gast-OS, die eine erweiterte Kommunikation mit dem Host erlauben. Mit jedem Update des Hypervisors steht auch ihre Aktualisierung an. Seit einiger Zeit erfolgt diese über Windows Update, aber abhängig von Host- und Gast-OS.
Die Integrationsdienste übernehmen wichtige Aufgaben wie die Synchronisierung der Uhrzeit sowie den Datenaustausch zwischen Host und Gast oder die VSS-Unterstützung für Backups. Aktualisiert man das Host-Betriebssystem oder migriert eine bestehende VM auf einen neueren Hyper-V, dann sollte man im Gast die dazu passen Integration Components installieren.
Installierte Version ermitteln
Um von außen herauszufinden, welche Version der Integrationsdienste in einer VM läuft, konsultiert man die Ausgabe des PowerShell-Cmdlets Get-VM:
Get-VM | ? state -eq "running" | ft Name, IntegrationServicesVersion
Abgefragt werden hier nur eingeschaltete VMs, weil nur sie Auskunft über die Version der Integration Components geben können.
Von innerhalb des Gastbetriebssystems erhält man diese Information durch Auslesen der Registry:
Get-ItemProperty "HKLM:\Software\Microsoft\Virtual Machine\Auto" |
select IntegrationServicesVersion
ISO mit den Integration Components für ältere OS
Bis Windows Server 2012 R2 enthält das Host-Betriebssystem unter %systemroot%\system32 das ISO-Image vmguest.iso, das man an die VMs als virtuelles DVD-Laufwerk anhängen kann. Im Gast lassen sich die Integrationsdienste dann über setup.exe installieren. Alternativ kann man die auf der ISO enthaltene MSI-Datei über SCCM oder ein äquivalentes Tool verteilen.
Dieses Verfahren hat nicht nur den Nachteil, dass es relativ aufwändig ist. Vielmehr muss der Admin beim manuellen Update berechtigt sein, die ISO in der VM zu mounten und gleichzeitig administrative Privilegien im Gast-OS besitzen, was aber nicht immer erwünscht ist.
Integrationsdienste über Windows Update beziehen
Mit der Einführung von Windows 2016 übertrug Microsoft das Aktualisieren der Integration Components an Windows Update bzw. WSUS. Aus diesem Grund fehlt bei neueren Versionen von Hyper-V die oben erwähnte vmguest.iso und in VMconnect wurde im Menü Aktion der Eintrag Installationsdatenträger für Integrationsdienste einlegen entfernt.
Allerdings verabsäumte es der Hersteller, umfassend zu dokumentieren, welche Kombinationen aus Host- und Gastbetriebssystem die Integration Components über Windows Updates erhält.
Während sicher ist, dass Linux-Gäste aus naheliegenden Gründen diesen Service nicht in Anspruch nehmen können, blieb relativ lange offen, ob Versionen vor Windows 10 und Server 2016 unterstützt würden. Host- und Gastkombinationen aus den neuesten Betriebssystemen kommen erwartungsgemäß in den Genuss dieses Features.
Support auch für Windows Server 2012 R2
Wie sich herausstellte, lassen sich die Integrationsdienste auch dann über Windows Update bzw. WSUS aktualisieren, wenn der Host unter Windows 8.1 oder Server 2012 R2 läuft. Das Gast-OS kann dabei noch älter sein. Es gilt aber die Regel, dass der Integrationsdienst für den Datenaustausch laufen muss, wenn eines der beteiligen Betriebssysteme älter ist als Windows 10 oder Server 2016.
Dieser wird benötigt, um die Version des Host-Betriebssystems in die Registry des Gastes zu schreiben. Windows Update braucht diese Information, um die passenden Integrationsdienste installieren zu können. Den betreffenden Schlüssel kann man in PowerShell mit
dir "HKLM:\Software\Microsoft\Virtual Machine\Guest"
auslesen.
Läuft Hyper-V unter Windows 8.1 oder Server 2012 R2, dann bekommen die Gäste über Windows Update die genau gleiche Version der Integrationsdienste, die bereits in der ISO des Hosts enthalten sind, falls die VM von einem älteren System übernommen wurde.
Installiert man jedoch eine aktuelle Version von Windows 10 in einer VM unter Server 2012 R2, dann wird man feststellen, dass die Integration Components nicht denen entsprechen, die im Hyper-V-Host enthalten sind. Vielmehr bringt Windows 10 eine neuere Version dieser Treiber selbst mit.
Integrationsdienste in WSUS bereitstellen
In der ursprünglichen Ankündigung, wonach Windows Update die Integration Components künftig aktualisieren werde, hieß es, dass Microsoft für sie eine eigene Kategorie in WSUS einrichten will.
Eine solche gibt es indes bis heute nicht, so dass man die Treiber offenbar erhält, wenn man die genutzten Versionen von Windows bei den Produkten sowie die Klassifizierung Wichtige Updates ausgewählt hat. Als solche wurden zumindest die ersten Updates bereitgestellt.
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