Tags: OS Deployment, Windows 10
Seit mehreren Generationen erlaubt Windows, dass Benutzer die Sprache der Bedienerführung wechseln, ohne dass sie dafür das System neu installieren müssen. Die Konfiguration dieses Features hat sich in Version 10 geändert, wobei auch normale User zwischen vorhandenen Sprachpaketen umschalten dürfen.
Nicht nur Konzerne mit internationalen Niederlassungen benötigen ein mehrsprachiges Betriebssystem, vielmehr profitieren auch kleinere Firmen davon. So können etwa Software-Entwickler ein englisches Windows bevorzugen oder Übersetzer von Marketing-Inhalten möchten eine Umgebung in ihrer Muttersprache.
Update: Mit Windows 10 1803 hat Microsoft begonnen, Sprachpakete über Local Experience Packs (LXPs) bereitzustellen. Aktuell funktioniert das hier beschriebene Verfahren noch, weil die Sprachpakete weiterhin auch als CAB-Dateien verfügbar sind. Das Hinzufügen von Sprachen über LXP beschreibt diese Anleitung.
Sprachpakete vor dem Deployment hinzufügen
Unter Windows 7 setzte die Mehrsprachigkeit noch eine Ultimate oder Enterprise Edition voraus. Diese Einschränkung ist in der Version 10 nicht vorhanden, wo man die Anzeigesprache sogar in der Home Edition ändern kann.
Standardmäßig ist das Betriebssystem nur einsprachig, weitere Lokalisierungen müssen in Form von Language Packs extra installiert werden. Dies kann erfolgen, indem der Administrator vor dem Deployment von Windows 10 die erforderlichen Sprachpakete in das Systemabbild integriert.
Diese sind als .cab-Dateien verfügbar und lassen sich mit DISM in das Image übernehmen, nachdem man dieses gemountet hat. Der Aufruf erfolgt nach diesem Muster:
Dism /Add-Package /Image:"C:\mount" /PackagePath="Microsoft-Windows-Client-Language-Pack_x64_en-us.cab"
Eine genaue Beschreibung für das Übertragen von Sprachpaketen in Offline-Images findet sich in diesem MSDN-Beitrag. Außerdem zeigt dieses Posting auf einem TechNet-Blog, wie und wo man die passenden Language Packs für die jeweilige Version von Windows 10 findet.
Language Packs nachträglich installieren
Wurde Windows 10 bereits auf einem Rechner installiert und man benötigt erst jetzt zusätzliche Sprachpakete, dann kann man diese über die App Einstellungen nachladen. Dazu muss man sich unter einem Konto mit administrativen Rechten anmelden. Anschließend wechselt man nach Zeit und Sprache => Region und Sprache.
Dort klickt man auf den Link Sprache hinzufügen und wählt aus der folgenden Liste die gewünschte Sprache aus. Diese Aktion alleine installiert nur das betreffende Tastatur-Layout und kann auch von Standardbenutzern ausgeführt werden. Über das Sprachkürzel in der Taskleiste schaltet man dann zwischen den verschiedenen Tastaturbelegungen um.
Wenn man jedoch zusätzlich die Anzeigesprache ändern möchte, dann klickt man auf die eben hinzugefügte Sprache, falls dort der Hinweis Sprachpaket verfügbar steht. Dies öffnet drei weitere Schaltflächen, wo man dem Link Optionen folgt.
Der anschließende Dialog bietet gleich ganz oben einen Button für den Download des Sprachpakets. Zusätzlich lassen sich hier die Pakete für die Handschrifterkennung oder die Rechtschreibprüfung ("Spracherkennung") herunterladen, wenn man diese ebenfalls benötigt.
Individuelle Sprachauswahl pro Benutzer
Nun ist die Voraussetzung dafür geschaffen, dass einzelne Benutzer die Anzeigesprache für ihre Umgebung ändern. Diese Maßnahme wirkt sich also immer für den jeweiligen Anwender aus, so dass jedes Konto auf einem Rechner eine andere Spracheinstellung wählen kann.
Am einfachsten gelangt man zu den Spracheinstellungen über das Icon in der Taskbar. Hier müssten nun die neu hinzugefügten Sprachen mit Sprachpaket installiert beschriftet sein. Klickt man darauf, dann öffnen sich erneut die drei Buttons, von denen man Als Standard aktiviert.
Nun sollte sich die Beschriftung des Spracheintrags erneut ändern, und zwar auf Wird Anzeigesprache nach der nächsten Anmeldung. Wurde die Sprache gerade hinzugefügt, dann scheint dieser Hinweis manchmal nicht auf und die Umstellung bleibt wirkungslos. Wenn sich die App Einstellungen so verhakt hat, dass man dieses Ergebnis nicht erreicht, dann hilft meistens ein Reboot.
Im Normalfall reicht aber ein Ab- und Anmelden, um die Sprache für die Bedienerführung von Windows 10 umzustellen.
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