Windows Intune: die wichtigsten Fragen und Antworten


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    Microsoft IntuneIntune ist eine Kombination aus Cloud-Diensten, Upgrade-Lizenzen für Windows und den Tools aus dem Microsoft Desktop Optimization Pack (MDOP). Das gesamte Paket ist über ein Abonnement zu beziehen und richtet sich an Unternehmen mit 25 bis 500 PCs. Hier die wichtigsten Fragen und Antworten zu Windows Intune:

    Welche Funktionen umfasst Intune?

    Mit dem neuen Service lassen sich Updates einspielen, PCs vor Schadprogrammen schützen, Hardware und Software inventarisieren, Clients überwachen (Monitoring) und Sicherheitsrichtlinien umsetzen. Außerdem enthält Intune Funktionen für den Fernzugriff, so dass der Helpdesk den Bildschirm des Clients zur Problembehebung übernehmen kann.

    Welchen Vorteil bietet Intune im Vergleich zu firmeninternen Management-Tools?

    Da es sich um einen Cloud-Service handelt, können Administratoren die Firmen-PCs von überall aus verwalten, ein Rechner mit Silverlight-fähigem Browser genügt. Außerdem kann er auf alle Clients zugreifen, die Internet-Zugang haben, also vor allem auch auf Notebooks von Außendienst­mitarbeitern oder auf Rechner von Mitarbeitern, die im Home-Office arbeiten.

    Verglichen mit etablierten System-Management-Tools, welche Funktionen fehlen bei Intune?

    Intune beschränkt sich auf das Management von Client-PCs, es kann keine Server verwalten. Außerdem ist es nicht in der Lage, das Betriebssystem oder Anwendungen an die Clients zu verteilen, es beschränkt sich auf das Einspielen von Patches. Schließlich kann es nur Microsoft-Produkte aktualisieren, aber keine Software von Drittanbietern. Die Verwaltung von Gruppenrichtlinien ist auf Einstellungen für Updates, Schutz gegen Schadsoftware und die Firewall-Konfiguration begrenzt.

    Vergleich Intune ConfigMgr

    Warum richtet sich Intune an kleinere Unternehmen?

    Zum einen reicht der Funktionsumfang von Intune nicht aus, um eine große Zahl an Clients zu verwalten, und ist für das Management von Servern gar nicht geeignet. Zum anderen fehlt es gerade bei Firmen mit weniger als 250 PCs häufig an umfassenden Werkzeugen für das Client-Management, so dass sie einen geringen Grad an Automatisierung erreichen. Eine von Techconsult vorgestellte Studie zeigt, dass gerade diese Unternehmen mit Abstand am meisten Geld für die Administration eines PC-Arbeitsplatzes ausgeben.

    Studie Desktop Optimization

    Intune erspart kleineren Firmen den Aufbau einer Infrastruktur für Updates, weil es die Funktionen von WSUS umfasst. Ähnliches gilt für die Inventarisierung, für die in Firmen dieser Größe häufig Tools fehlen. Schließlich bietet eine Administration aus der Cloud die Möglichkeit, die Systemverwaltung an einen Dienstleister auszulagern und als Managed Service zu beziehen. Dies ist gerade für Unternehmen ohne oder mit einer kleinen IT-Abteilung interessant.

    Ist Microsoft ein Vorreiter beim System-Management aus der Cloud?

    Nein, es existiert schon eine Reihe anderer Angebote für diesen Zweck. Erst vor kurzem kaufte Microsoft-Partner Citrix die Firma Paglo und bietet deren Service unter der Bezeichnung GotoManage an. Kaseya richtet sich mit seinen Tools an Systemhäuser, die damit ebenfalls System-Management als Service erbringen sollen. Siemens Information Services bietet seit Ende letzten Jahres eine Lösung zur Softwareverteilung auf Basis von Azure.

    Als einziger Anbieter ist Microsoft jedoch in der Lage, die Cloud-Dienste mit einem Recht auf Windows-Updates zu kombinieren. Dieses bietet den Vorteil, dass Unternehmen damit eine homogene Desktop-Umgebung aufbauen können.

    Benötigt man für Intune eine Software Assurance (SA)?

    Normalerweise ist Windows 7 Enterprise den Kunden vorbehalten, die eine Software Assurance abgeschlossen haben. Das Intune-Abonnement enthält jedoch alle SA-Vergünstigungen, darunter auch die Möglichkeit, die Enterprise Edition zu nutzen und MDOP zu erwerben.

    Setzt Intune Windows 7 auf allen PCs voraus?

    Nein, Intune verlangt Windows XP SP2 oder höher. Auf allen Systemen muss ein Intune-Client vorhanden sein, bei XP SP2 ist zusätzlich die Installation von Forefront Client Security Filter Manager QFE for Windows XP/SP2 und der Core XML Services (MSXML) 6.0 nötig. Unterstützt werden die 32- und 64-Bit-Versionen von Windows.

    Wann ist Intune verfügbar und wieviel kostet es?

    Intune ist seit 23. März 2011 allgemein verfügbar. Es kostet 11 Dollar pro Monat und Arbeitsplatz. Für MDOP kommt 1 Dollar im Monat hinzu.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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