Tags: Benutzerprofile, App-V, MDOP, Windows 10, Windows Server 2016
Microsoft gab in einem Blog-Eintrag bekannt, dass die zwei MDOP-Tools App-V und UE-V in Windows 10 Enterprise
Version 1607 und Server 2016 Datacenter enthalten sein werden. Die Weiterentwicklung der beiden Programme erfolgt künftig nur mehr dort, MDOP erhält keine neuen Versionen mehr.
Die Applikations-Virtualisierung erlebte vor einigen Jahren einen Hype, weil sie dabei helfen sollte, Anwendungen von virtuellen Desktops zu entkoppeln. Die Desktop-Virtualisierung fand jedoch nicht die erwartete Akzeptanz bei den Anwendern, so dass es auch um Tools wie App-V ruhiger wurde. Ein Grund für den mäßigen Erfolg von App-V besteht zudem darin, dass Microsoft dieses Tool Anwendern vorbehielt, die eine Software Assurance für den Client abgeschlossen haben.
MDOP für SA-Kunden schon bisher kostenlos
Ähnliches gilt für UE-V, welches das Roaming von Benutzereinstellungen vereinfachen soll. Die Server-gespeicherten Profile als Bordmittel von Windows zeigen hier nämlich Schwächen, wenn Anwender zwischen normalen PCs, Session Hosts und virtuellen Desktops wechseln. Kürzlich gab Microsoft mit Enterprise State Roaming eine Cloud-gestützte Alternative zu UE-V frei, die sich auch für die Pro Edition eignet.
Windows 10 erleichterte zwar den Zugang zu MDOP, weil für Kunden mit Software Assurance anders als früher jetzt keine zusätzlichen Lizenzkosten mehr anfielen. Nutzer von Windows 10 Pro blieben aber weiterhin außen vor. Insofern bedeutet die Integration von App-V und UE-V in das Betriebssystem keinen großen Fortschritt.
Einfacheres Deployment und Update
Als die wesentlichen Vorteile nennt der Hersteller, dass künftig kein separater Download mehr erforderlich ist und das Deployment der Tools einfacher fällt. Außerdem erhalten die Anwender künftig alle Updates zusammen mit den Patches für das OS über Windows Update.
Bei App-V und UE-V, die nun mit dem Betriebssystem ausgeliefert werden, handelt es sich um die aktuellen Versionen aus dem MDOP, also um die 5.1 bzw. die 2.1 SP1. Künftige Upgrades sollen jedoch nicht mehr im Desktop Optimization Pack, sondern nur mehr in den ausgewählten Editionen des Betriebssystems enthalten sein.
RDS enthalten bereits App-V-Lizenz
Neben der Enterprise Edition kommt auch die funktionsgleiche Education-Variante in den Genuss der beiden Tools, und zwar ab dem Jubiläums-Upgrade, das für den 2. August angekündigt ist. Außerdem sollen sie Bestandteil von Server 2016 Datacenter werden.
Für den ausschließlichen Einsatz auf RD Session Hosts bietet Microsoft schon länger eine kostenlose Lizenz für App-V an, so dass sich unter Kostengesichtspunkten hier nichts ändert.
Management-Tools nicht Teil des OS
Zum Lieferumfang der Betriebssysteme gehören künftig nur die Client-Komponenten, die im Fall von App-V eine Ausführung von Anwendungen ohne herkömmliche Installation erlauben. Der Sequencer, mit dem Administratoren virtualisierte Anwendungen erstellen, wird genauso wie der Template-Generator für UE-V künftig in das Windows ADK integriert.
Gänzlich separat bleibt der Management-Server für App-V, der zurzeit auf den Installationsmedien von MDOP zu finden ist. Er muss eigens heruntergeladen und installiert werden.
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