Tags: Lizenzierung, Windows Server 2008 R2, Patch-Management
Microsoft kündigte für Windows Server und SQL Server unter der Bezeichnung Premium Assurance eine Verlängerung des Support-Zeitraums über den Extended Support hinaus an. Dieser Produkte können somit kritische Updates für bis zu 16 Jahre erhalten. Das Angebot unterliegt jedoch mehreren Einschränkungen.
Standardmäßig leistet Microsoft für seine Software einen Support von 10 Jahren, wobei sich dieser Zeitraum in jeweils 5 Jahre Mainstream- und 5 Jahre Extended-Support unterteilt. In der ersten Phase liefert der Hersteller neben Security-Fixes auch Qualitäts-Updates und neue Features, in der zweiten nur mehr Updates zur Verbesserung der Sicherheit und Systemstabilität.
Nur mehr wichtige und kritische Updates
Ab dem ersten Quartal 2017 können Kunden nun für Windows Server und SQL Server einen zusätzlichen Wartungszeitraum von bis zu 6 Jahren hinzubuchen. Während diesen letzten Abschnitts im Lebenszyklus der Produkte stellt Microsoft nur mehr Patches und Bulletins für Sicherheitsmängel bereit, die als kritisch oder wichtig eingestuft wurden.
Auf diese Weise lassen sich betagte Anwendungen auf eine reguläre und Compliance-konforme Weise weiterbetreiben, wenn ihre Modernisierung oder Portierung mit einem großen Aufwand verbunden ist und sich noch länger hinzieht.
Bedingungen für den Erwerb von Premium Assurance
Allerdings gilt dieses Angebot längst nicht für alle Installationen von Windows Server und SQL Server. Vielmehr müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Die Produkte müssen im Rahmen eines Enterprise Agreement, einer Enterprise Agreement Subscription, Enrollment for Education Solutions oder Server and Cloud Enrollment erworben worden sein. Gerade kleinere Firmen, die ihre Software über ein Open-License-Programm kaufen, fallen somit durch das Raster.
- Der erweiterte Support für ein Produkt darf noch nicht abgelaufen sein. So endet die Unterstützung für Windows Server 2008 (R2) im Januar 2020, jener für SQL Server 2008 (R2) im Juli 2019. Benötigt man einen verlängerten Support für diese Produkte, dann muss man ihn vor diesen Terminen buchen.
- Für beide Produkte müssen Kunden eine aktive Software Assurance (SA) besitzen. Die Premium Assurance ist ein Add-on zu einer SA.
- Auch für die vorhandenen Client Access Licenses muss eine SA existieren. Allerdings ist es nicht notwendig, eine Premium Assurance als Add-on für CALs zu erwerben.
Preise
Microsoft kündigte für die Kosten ein Modell mit kontinuierlich steigenden Preisen an. Wer den Extra-Support noch vor dem 30. Juni 2017 dazukauft, zahlt pro Jahr 5 Prozent der Lizenzkosten. Dieser Wert steigt danach im ersten Jahr auf 7 und im zweiten auf 9 Prozent. Ab Juli 2019 kostet der zusätzliche Support-Zeitraum dann 12 Prozent des Lizenzpreises jährlich.
Nachdem Microsoft seine Server-Produkte entweder per Core oder per Prozessor lizenziert, bemisst sich der Preis für die Premium Assurance an den jeweiligen Lizenzbedingungen. Kann man etwa eine Software nur über 2-Core-Packs erwerben und hat der betreffende Server 8 Prozessorkerne, dann berechnet sich der Preis für den zusätzlichen Support auf Basis der Anschaffungskosten von 4 2-Core-Packs.
Sobald man die Premium Assurance abgeschlossen hat, kann man je nach Bedarf weitere Lizenzen hinzukaufen. Allerdings ist ein Ausstieg erst dann möglich, wenn die Software Assurance erneuert werden muss. Das gilt sowohl für Rückgabe einzelner Lizenzen als auch für den kompletten Ausstieg aus dem Vertrag.
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