Microsoft zitiert Studie: VDI teurer als traditionelle PCs


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    Microsoft VDIMicrosoft galt lange Zeit mehr als Bremser denn als Förderer der Desktop-Virtualisierung, etwa aufgrund der Lizenzbestimmungen und der zusätzlichen Kosten durch die VECD bzw. Windows VDA. Das Unternehmen gibt sich mittlerweile aufgeschlossener und bietet zu diesem Zweck ein breites Spektrum an Produkten an. Allerdings versteht Microsoft unter Desktop-Virtualisierung weit mehr als auf Servern gehostete Clients, es zählt etwa auch die Applikationsvirtualisierung mit App-V dazu. Gegenüber dem Modell der zentralen Desktops bleibt die Firma aber skeptisch.

    General Manager Gavriella Schuster redete schon anlässlich der Synergy die Bedeutung des Client-Hypervisors klein, nachdem Citrix dort seinen XenClient vorgestellt hatte. In einem aktuellen Blog-Posting rät sie Unternehmen, wie sie sich dem Thema Desktop-Virtualisierung nähern sollten und wie sie davon profitieren könnten. Erwartungsgemäß empfiehlt sie den breiten Einsatz von Virtualisierungtechniken, also die Virtualisierung der Hardware, von Applikationen und von Sessions (gemeint sind damit die Terminaldienste, neuerdings RDS) sowie die Nutzung von Microsofts Management-Tools.

    Teure Nische für spezifische Szenarien

    Im Modell der zentral gehosteten Desktops, wie es vor allem von Citrix und VMware vertreten wird, sieht sie eine Nischenlösung für bestimmte Benutzergruppen. Vor allem sei es keine Alternative zu herkömmlichen Desktops, wenn die Reduktion von Kosten im Vordergrund stünde. Schuster zitiert (leider ohne Quellenangabe) eine Studie, die zum Schluss kommt, dass einigen Einsparungen durch VDI durch höhere Ausgaben und Einschränkungen an anderer Stelle mehr als wettgemacht werden:

    • Im Vergleich zu gut administrierten Büro-Rechnern ist VDI insgesamt um 9 bis 11 Prozent teurer
    • VDI reduziert die Kosten für Client-Hardware um 32 Prozent, aber die notwendigen Anschaffungen für das Rechenzentrum (Speicher, Netzwerke) erhöht die Software-Kosten um 64 Prozent
    • VDI reduziert die Kosten für den Helpdesk, weil weniger Desktop-Probleme behoben werden müssen, erfordert aber für die Einrichtung und den Betrieb der komplexen Infrastruktur mehr Aufwand und Expertise. Daher sind die Betriebskosten für PCs und VDI etwa gleich hoch.
    • Anwender, die von gut administrierten PCs in eine VDI-Umgebung wechselten, klagten über ein eingeschränktes Benutzererlebnis

    Der letzte zitierte Punkt der Studie, aus dem nicht hervorgeht, ob das schlussfolgernde Subjekt der Verfasser der Untersuchung oder Microsoft selbst ist, definiert die geeigneten Einsatzgebiete für VDI:

    Wir glauben, dass VDI eine innovative Technologie ist, die in bestimmten Fällen einen signifikanten Wert erbringen kann, etwa für aufgabenorientierte Tätigkeiten im Schichtbetrieb oder für externe Mitarbeiter. Für Büroarbeiter hingegen ist der Nutzen weniger klar und nicht durch die Unterhaltskosten (TCO) begründet.

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    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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