Tags: Nano Server, Windows Server 2016, Datei-Management, OS Deployment
Die schlanke Installationsvariante von Windows Server 2016 unterstützt unter anderem die Rolle als Datei-Server. Das entsprechende Package muss man entweder bei der Installation oder nachträglich über NuGet hinzufügen. Das Management der Shares erfolgt über PowerShell oder remote über GUI-Tools.
Microsoft sieht Nano Server primär als Host für VMs und Container vor, aber die Vorteile des geringen Ressourcenverbrauchs kommen auch der Rolle als File-Server zugute. In dieser Funktion profitieren die Anwender auch davon, dass Nano Server weniger Patches benötigt und daher nicht so oft neu gestartet werden muss.
Kein Support für FSRM auf Nano Server
Allerdings bietet er nicht den kompletten Funktionsumfang der Vollinstallation, weil der Service für den File Server Resource Manager (FSRM) nicht verfügbar ist.
Wer etwa den Platzverbrauch für die Benutzer beschränken möchte, muss dazu NTFS-Quotas einsetzen, weil Nano Server die FSRM-basierte Kontingentverwaltung nicht unterstützt. Das Gleiche gilt für das Blockieren von unerwünschten Dateitypen oder die Klassifizierungsinfrastruktur für Dateien.
Package für Dateiserverrolle hinzufügen
Am einfachsten ist es, Nano Server mit Hilfe des grafischen Image Builders zu installieren und dort unter Packages Dateiserverrolle und andere Speicherdienste auszuwählen. Hat man darauf verzichtet und Nano Server bereits in Betrieb genommen, dann kann man dieses Paket mittels PowerShell online nachrüsten.
Dazu baut man eine Remote-Session mit dem Server auf und gibt zuerst den Befehl
Install-PackageProvider NanoServerPackage
ein. Nachdem das Package von der PSGallery, einer als nicht vertrauenswürdig eingestuften Quelle heruntergeladen wird, läuft man wahrscheinlich in die Fehlermeldung
The module 'NanoServerPackage' cannot be installed because the catalog signature in 'NanoServerPackage.cat' does not match the hash generated from the module.
Daher sollte man vorher
Install-Module -name NanoServerPackage -SkipPublisherCheck -Force
ausführen, um die Prüfung zu unterdrücken.
Im nächsten Schritt importiert man den Package-Provider und das Modul NanoServerPackage:
Import-PackageProvider NanoServerPackage
Import-Module NanoServerPackage
Ab diesem Zeitpunkt steht das Cmdlet Install-NanoServerPackage zur Verfügung, das man nutzt, um das Paket für die Dateidienste hinzuzufügen:
Install-NanoServerPackage -Culture de-de -Name Microsoft-NanoServer-Storage-Package
Nun muss der Server neu gestartet werden, um die Dateidienste verfügbar zu machen.
Freigaben einrichten und konfigurieren mit PowerShell
Nach dem Reboot kann man sich daran machen, Verzeichnisse für die Shares anzulegen und diese freizugeben. Dazu greift man in einer Remote-Sitzung wieder auf PowerShell zurück. Verzeichnisse legt man dort mit Hilfe von New-Item an (siehe dazu: Verzeichnisse anlegen und löschen in PowerShell):
New-Item -Path c:\ -Name Nanoshare -ItemType Directory
Anschließend nutzt man die Cmdlets des Moduls SmbShare, um ein Verzeichnis im Netz freizugeben und die Zugriffsrechte festzulegen. Zuständig für die Freigabe ist New-SmbShare, das auch gleich die Berechtigungen vergeben kann (für eine detaillierte Beschreibung siehe: Netzlaufwerke anzeigen, freigeben, verbinden und trennen mit PowerShell).
Typischerweise wird man hier allen Benutzern Vollzugriff gewähren und die erforderlichen Beschränkungen über das Dateisystem umsetzen:
New-SmbShare -Name NanoShare -Path C:\ Nanoshare -FullAccess contoso\everyone
Dieses Beispiel räumt allen Benutzerkonten aus der Domäne contoso Vollzugriff ein. Möchte man die Berechtigungen nachträglich ändern, dann dient Grant-SmbShareAccess diesem Zweck.
Shares über GUI-Tools verwalten
Wer für das Management der Freigaben ein grafisches Tool bevorzugt, kann dafür den Server Manager von einer Workstation mit RSAT oder einem Server mit installierter Desktop Experience nutzen. Das Werkzeug kann den ganzen Vorgang vom Anlegen eines Verzeichnisses über seine Freigabe bis zur Zuteilung der Rechte in einem Zug erledigen.
Dieser Beitrag beschreibt das Vorgehen am Beispiel eines Verzeichnisses, das man für die Ordnerumleitung nutzen möchte. Wenn man Nano Server dafür einsetzen will, dann sollte man die Berechtigungen so vergeben wie dort beschrieben.
Schließlich bietet sich als Alternative zum Server Manager die Computerverwaltung an. Beim Start wird man wahrscheinlich mit der Fehlermeldung konfrontiert, dass die Firewall des Nano Servers die Verbindung blockiere und man die eingehenden Regeln für die Remote-Ereignisprotokollverwaltung aktivieren müsse.
Wenn man keinen Zugriff auf das Eventlog des Nano Servers benötigt, dann kann man diese Meldung ignorieren. Die Computerverwaltung enthält dann einen Assistenten, mit dem sich eine neue Freigabe ebenfalls recht komfortabel einrichten lässt.
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