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Der VMware-Mitarbeiter und Blogger William Lam stellte ein Virtual Appliance zum Download bereit, das ESXi 6.0 als Gast enthält. Es lässt sich nutzen, um vSphere oder Virtual SAN in Lab- und Demo-Umgebungen auf einem einzigen Rechner einzurichten. Die vorkonfigurierte VM kann in ESXi oder VMware Workstation bzw. Fusion importiert werden.
Verschachtelte Virtualisierung, bei der ein Hypervisor in einer virtuellen Maschine läuft, ist immer noch weitgehend ein exklusives Feature von VMware. Zwar bietet Hyper-V unter Windows 10 und Server 2016 TP4 diese Möglichkeit ebenfalls an, aber die Umsetzung unterliegt einer Vielzahl von Einschränkungen.
VMware Tools für ESXi enthalten
Während frühere Versionen von ESXi und VMware Workstation einige Handarbeit erforderten, um ESXi oder Hyper-V in einer VM zum Laufen zu bringen, werden die beiden Hypervisor mittlerweile als Gastsysteme bei der Installation unterstützt.
Auch wenn das Setup von ESXi nicht allzu viel Zeit in Anspruch nimmt, lohnt sich die Verwendung des virtuellen Appliance trotzdem. Denn zusätzlich wird man die VMware Tools für ESXi in den Gast installieren wollen, so dass sich dieser über den vSphere Client herunterfahren oder mittels PowerCLI steuern lässt. Die vorkonfigurierte VM enthält diese VIB bereits.
Manuelle Anpassung bei Workstation-Import
Das Virtual Appliance liegt als OVA vor, das sich direkt über den vSphere Web Client in vCenter importieren lässt. Dabei kann man eine Reihe von Einstellungen (u.a. Hostname, Netzwerk oder NTP-Server), die als OVF-Attribute definiert sind, noch vor dem Speichern anpassen.
Hingegen verlangen einzelne ESXi-Hosts, die über den vSphere Client verwaltet werden, wie auch die Workstation das nachträgliche Editieren der .vmx-Datei, weil sie die OVF-Attribute nicht unterstützen.
60 Tage voller Funktionsumfang
Die VM enthält die ESXi 6.0 Update 1, für das man nach Ablauf der 60-Tage-Testphase einen Lizenzschlüssel eingeben muss. Verwendet man dafür eine Lizenz des kostenlosen Hypervisors, dann greifen dessen weitgehenden Einschränkungen. Diese bestehen unter anderem darin, dass man ihn nicht mehr über vCenter verwalten oder für vSAN nutzen kann.
Daher wird man abgelaufene VMs in Lab-Umgebungen eher löschen und das Appliance erneut importieren. Die Testphase beginnt nämlich erst mit dem ersten Start von ESXi.
PowerCLI-Scripts zur Automatisierung des Imports
Zusätzlich zum Virtual Appliance stellte William Lam zwei PowerCLI-Scripts zur Verfügung, die das Einrichten einer vSphere-Umgebung auf Basis von Nested Virtualization vereinfacht. Das erste automatisiert den Import, so dass gleich mehrere Instanzen in einem Durchgang erzeugt werden können. Das zweite fügt die virtualisierten Hypervisor zu einem vSphere-Cluster hinzu und aktiviert vSAN.
Das Virtual Appliance und die zwei PowerCLI-Scripts können von der Website des Autors heruntergeladen werden. Dort findet sich auch eine Beschreibung des Importvorgangs für die verschiedenen VMware-Umgebungen.