Tags: Windows Server 2016, Container, Nano Server, Linux
Auf seiner Build-Konferenz kündigte Microsoft eine Reihe von Neuerungen für Windows Server an. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Unterstützung für Linux, und zwar mittels Container und einem eigenen Subsystem für die Tools. Ab Sommer sollen Interessierte dann häufigeren Zugriff auf aktuelle Builds bekommen.
Eine der wesentlichen Neuerungen von Windows Server 2016 waren Container. Diese existieren in zwei Ausprägungen, nämlich als Windows Server Container und Hyper-V Container (siehe dazu Container in Windows Server 2016: Funktionsweise, Typen, Anwendungen). Microsoft erweitert die Version 1.0 dieses Features nun um weitere Fähigkeiten.
Hyper-V Container für Linux
Erst kürzlich demonstrierte der Hersteller auf der DockerCon eine erste Implementierung von Linux-Containern. Diese benötigen einen eigenen Mini-Kernel mit Container-Support, der innerhalb einer speziellen VM unter Hyper-V startet. Anwender haben dabei künftig die Wahl zwischen mehreren Distributionen, darunter LinuxKit von Docker oder jene von Red Hat, Ubuntu oder SuSE.
Ergänzend dazu portiert Microsoft das Subsystem für Linux, das seit dem Release 1607 zum Lieferumfang von Windows 10 gehört, auf den Server (siehe dazu: Windows-Subsystem für Linux: Verzeichnisstruktur, Dateirechte, Benutzerkonten).
Dort ergänzt es dann Hyper-V Container für Linux. Während in diesen die Linux-Anwendungen laufen, stellt das Subsystem den Unix-Werkzeugkasten für das Management der Container-Applikationen bereit. Dies kommt besonders Entwicklern entgegen, die dann keine separate (virtuelle) Maschine für die Admin-Tools benötigen.
.NET Core 2.0 für Nano Container
Fortschritte für Container soll es aber auch für Windows selbst geben. So integriert Microsoft .NET Core 2.0 in Nano Server Container Images. Dadurch sollen sich der Ressourcen- und somit auch der RAM-Verbrauch von Nano-Containern mit .NET um die Hälfte reduzieren.
Eine weitere Neuerung für Container wird darin bestehen, dass sie als Storage nicht bloß wie bisher Laufwerke des Hosts mounten können. Vielmehr soll es künftig möglich sein, SMB-Freigaben innerhalb des Containers anzusprechen. Interessant ist das etwa auf Entwicklermaschinen, wenn im Container SQL Server läuft. Hier ließen sich die Datenbanken dann auf ein File-Share auslagern.
Kein Freigabetermin
Microsoft gab keinen Termin für die Verfügbarkeit dieser neuen Features an. Neuerungen, die den Nano Server betreffen, dürften relativ kurzfristig zu haben sein, weil dieser einem Service-Modell wie Windows 10 unterliegt (siehe dazu: Windows Server 2016 Nano as a Service). Bei einem sechsmonatigen Release-Zyklus sollte etwa .NET Core 2.0 noch in diesem Jahr freigegeben werden.
Nachdem die anderen Installationsvarianten von Windows Server den alten Update-Intervallen folgen, ist etwa das Subsystem für Linux erst mit dem nächsten Major Release zu erwarten.
Server-Builds über Windows Insider
Um den Entwicklungsfortschritt zu verfolgen, können Anwender ab dem 3. Quartal 2017 häufiger aktuelle Builds testen. Windows Server wird dann nämlich Teil des Programms Windows Insider, über das man schon seit längerem die neuesten Vorabversionen von Windows 10 beziehen kann.
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