Tags: Datei-Management, Hochverfügbarkeit, Storage, Cluster
Nutanix ergänzt sein Software-defined Storage um klassische Dateidienste, so dass zur Bereitstellung von File Shares kein separates NAS und kein Windows Server mehr erforderlich sind. Der eben angekündigten ersten Version fehlen indes noch einige gängige Features, die aber für künftige Releases geplant sind.
Der Hersteller gilt als Pionier von Hyper-converged Infrastructure, indem er VMware vSphere und Microsoft Hyper-V um ein verteiltes und hoch skalierbares Software-defined Storage ergänzte. Mittlerweile verfolgt Nutanix mit Acropolis deutlich weitergehende Ambitionen, indem es seine Storage-Lösung mit einem KVM-basierten Hypervisor und Management-Tools zu einer eigenen Plattform kombiniert.
Ein Storage für VMs und Benutzerdaten
Bis dato sah Acropolis ausschließlich das Speichern von VM-Images vor, abhängig vom verwendetem Hypervisor also von VMDK- oder VHD(X)-Dateien. Die neueste Erweiterung des Systems sind die Acropolis File-Services (AFS) auf Basis von SMB 2.1, so dass Nutanix mit seinem Storage nun auch Benutzerdaten, Home-Verzeichnisse oder User-Profile speichern kann, ohne dass dafür zusätzliche Software erforderlich ist.
Laut Hersteller hat die Kombination der beiden Anwendungen auf einer Storage-Infrastruktur gleich mehrere Vorteile. So lässt sich die vorhandene Speicherkapazität besser auslasten, wenn sie für mehrere Anwendungen gleichzeitig zur Verfügung steht. Ein positiver Nebeneffekt dieser Konstellation besteht auch darin, dass das Management über die gleiche Konsole erfolgt, mit der Administratoren den VM-Speicher verwalten.
Dedup, Kompression und HA für File Shares
Die Dateidienste profitieren zudem von den fortgeschrittenen Features des Systems, darunter Hochverfügbarkeit durch Redundanz, Deduplizierung, Kompression oder automatisches Tiering.
Neben dem automatischen Failover der File-Services auf andere Cluster-Knoten innerhalb von ca. 10 Sekunden schützen automatische Snapshots vor Datenverlusten. Darüber hinaus unterstützen die AFS die Windows-Funktion Frühere Datei-Versionen, so dass Benutzer über den Explorer selbständig auf ältere Versionen von Dokumenten zugreifen und diese wiederherstellen können.
Flexible Deployment-Optionen für AFS
Technisch betrachtet handelt es sich bei den File-Services um virtuelle Maschinen, die auf Basis des verteilten Acropolis-Dateisystems ein eigenes File-System für die Speicherung von Benutzerdaten verwenden. Berechtigungen auf Verzeichnisse und Dateien können an Benutzer und Gruppen eines Active Directory vergeben werden.
Für die Einrichtung der File-Service bietet Nutanix mehrere Optionen. Das Deployment von AFS erfordert ein Guest-Cluster mit mindestens drei Knoten. Dabei ist es möglich, mehrere AFS-Cluster parallel auf einem einzigen Infrastructure-Cluster zu betreiben. Außerdem besteht die Möglichkeit, AFS wahlweise auf einem eigenen Nutanix-Cluster anzulegen oder gemeinsam mit VMs die gleiche Hardware zu nutzen.
NFS und Disk Quotas fehlen noch
Die erste Ausführung der Dateidienste lassen noch einige Features vermissen, die der Hersteller bereits für künftige Releases angekündigt hat. Dazu gehören die Unterstützung für NFS und SMB 3.0 (das für Hyper-V schon zur Verfügung steht). Noch dringlicher dürfte indes die Nachrüstung von Disk Quotas oder von Access Based Enumeration sein, die derzeit noch fehlen.
Auch beim Management des Features innerhalb der Nutanix-Plattform stehen noch Verbesserungen bevor. So müssen die verfügbare Kapazität oder die Performance-Einstellungen für AFS derzeit noch manuell konfiguriert werden, dies soll künftig automatisch erfolgen.
Geplant ist darüber hinaus, dass sich in einer späteren Ausführung Redundanz und Replikation pro Freigabe konfigurieren lassen. Derzeit betrifft die Konfiguration dieser Eigenschaften den gesamten File-Server.
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