Optionale Features (RSAT 1809) in WSUS-Umgebungen installieren


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    Hinzufügen eines RSAT-Programms als optionales FeatureMicrosoft stellt immer mehr optionale Features für Windows 10 online bereit, anstatt sie mit den Instal­lations­medien aus­zuliefern. Aber nicht alle von ihnen sind in WSUS ver­füg­bar, so dass die Instal­lation der RSAT 1809 auf WSUS-Clients scheitert. Des­halb muss man dort den Zugriff auf Windows Update über ein GPO frei­geben.

    Zum Lieferumfang von Windows gehören seit jeher zahlreiche Zusatz­komponenten, die nicht über das Setup des Betriebs­systems installiert werden, sondern die man nach­träglich über die System­steuerung hinzufügt. Dazu zählen zum Beispiel die IIS, Hyper-V oder ein Telnet-Client.

    Traditionelle Installation von optionalen Features über die Systemsteuerung

    Nicht vorinstallierte optionale Features

    Wenn man in Windows 10 statt der System­steuerung die App Einstellungen für diese Aufgabe nutzt, dann findet man unter Apps & Features => Optionale Features verwalten eine Liste mit mehreren Modulen, die bereits an Bord sind und die man sofort hinzufügen kann (siehe dazu diese Übersicht über optionale Features).

    Mit 'Feature hinzufügen' ruft man eine Liste aus dem Internet ab.

    Scheint das gewünschte Feature aber hier nicht auf, dann klickt man auf Features hinzufügen. Diese Aktion startet normaler­weise die Suche nach optionalen Features auf Windows Update. Bezieht der Client seine Updates jedoch über WSUS, dann fordert Windows 10 die Software vom internen Update-Server an.

    RSAT nicht in den optionalen Features von WSUS

    Um die optionalen Features über WSUS bereit­zustellen, muss der Administrator bei den Produkten Windows 10 Feature on Demand auswählen und zudem sicherstellen, dass unter Klassi­fizierungen Updates aktiviert sind.

    Optionale Features in WSUS abonnieren

    Richtet man dann in der WSUS-Konsole eine Ansicht für Feature on Demand ein, dann füllt sich diese vor allem mit zahllosen Language Packs, obwohl für diese eigentlich ein eigenes Produkt in WSUS existiert. Hinzu kommen aber etwa auch das .NET-Framework, DirectX und diverse Schriften.

    Die RSAT fehlen unter Features on Demand in WSUS

    Vergeblich suchen wird man hier jedoch die RSAT, obwohl diese seit Windows 10 1809 als optionale Features über das Internet bezogen werden müssen. Microsoft stellt sie aus unbekannten Gründen aber nicht über WSUS bereit.

    Aus diesem Grund wird in aller Regel die Installation der RSAT als optionale Features scheitern, wenn PCs ihre Updates über WSUS beziehen.

    Die Installation der RSAT über PowerShell schlägt fehl, wenn der PC diese von WSUS anfordert.

    Möchte man sie über die App Einstellungen hinzufügen, dann bricht die Operation nach einiger Zeit ohne weiteren Hinweis ab. PowerShell hingegen beendet den Vorgang mit einer wenig hilfreichen Fehler­meldung (siehe auch meine Anleitung zur Installation der RSAT).

    Zugriff auf Windows Update per GPO erlauben

    Nachdem Windows 10 die RSAT über WSUS nicht bekommen kann, muss man ihm erlauben, neben dem internen Update-Server auch Windows Update zu kontaktieren. Dies kann man über Einstellungen für die Installation von optionalen Komponenten und die Reparatur von optionalen Komponenten in der Gruppenrichtlinien unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => System tun.

    Zugriff für WSUS-Clients auf Windows Update erlauben mit Hilfe einer Gruppenrichtlinie.

    Zusätzlich zum Aktivieren der Richtlinie hakt man die Checkbox Laden Sie Inhalte für das Reparieren und optionale Features direkt von Windows Update anstatt von WSUS herunter. Nach dem Aktualisieren der GPOs mittels gpupdate sollte die Installation der RSAT funktionieren.

    Erfolgreiche Installation der RSAT nach Ausführen von gpupdate

    Prüfung einer weiteren Einstellung

    Kann Windows 10 aber weiterhin keine optionalen Features über das Internet laden, dann sollte man prüfen, ob die Gruppen­richtlinie Keine Verbindung mit Windows Update-Internetadressen herstellen zu aktivieren. Sie findet sich unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Windows Update aktiviert ist.

    GPO-Einstellung, die dem Update-Agent die Verbindung mit externen Servern untersagt.

    Sie würde natürlich auch den Download von optionalen Features verhindern. In der Regel wird man diese Option aber nicht ohne guten Grund genutzt haben. Einer davon könnte sein, dass man das Aktualisieren von Store Apps unterbinden möchte, die an WSUS vorbei den Microsoft Store kontaktieren.

    Installation von ISO

    Kann man sich mit dieser Lösung mittels Gruppen­richtlinien nicht anfreunden und geht es nur um die RSAT auf einigen Admin-PCs, dann bleibt schließlich noch die Möglichkeit, diese offline zu installieren.

    Dazu lädt man Part 1 der ISO-Images mit den optionalen Features vom Volume Licensing Service Center herunter, zusätzlich sie sind auch für MSDN-Abonnenten verfügbar.

    Inhalt der ISO mit den optionalen Features für Windows 10

    Um von dort beispiels­weise die DHCP-Konsole zu installieren, gibt man den Befehl

    Get-WindowsCapability -Online -Source d:\ | ? Name -like *RSAT.DHCP* |
    Add-WindowsCapability -Online -Source d:\

    ein. Den Wert für den Parameter Source muss man so anpassen, dass er dem Laufwerk entspricht, in das man die ISO gemountet hat.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
    // Kontakt: E-Mail, XING, LinkedIn //

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    3 Kommentare

    Vielen Dank, sehr hilfreich!

    Toll, vielen Dank. Was ein Murks.....

    Danke, die zweite Einstellung war die Lösung!