Tags: Datei-Management, Gruppenrichtlinien, Registry, Troubleshooting
Die Desktop-Suche von Windows kann alle möglichen Dateitypen indizieren. Für Formate, die Microsoft nicht selbst unterstützt, muss man einen iFilter installieren. Für PDF gehört ein solcher seit Windows 8 zum Lieferumfang, seine Konfiguration geht aber oft verloren und eine Inhaltssuche ist dann nicht mehr möglich.
Die Suchfunktion gehört sicher nicht zu den Prunkstücken von Windows, zu inkonsistent ist ihr Verhalten und zu oft fällt das Ergebnis unbefriedigend aus (siehe dazu: Keine Dateien gefunden: Suche in Windows 7 richtig konfigurieren). Daran hat sich seit der Version 7 nichts geändert.
Liste der indizierten Ordner prüfen
Wenn die Suche in PDF-Dokumenten wider Erwarten keine Treffer liefert, dann dürfte das meistens nicht an den allgemeinen Unzulänglichkeiten der Desktop-Suche liegen, sondern am Fehlen oder an der falschen Konfiguration des iFilters für das Adobe-Dateiformat.
Bevor man sich an das Troubleshooting des iFilters macht, sollte man im ersten Schritt prüfen, ob die zu durchsuchenden PDF-Dokumente in einem Verzeichnis liegen, das vom Index erfasst wird. Ist das nicht der Fall, dann greift die langsame sequentielle Suche und die wird in PDFs nicht fündig.
Für den Check öffnet man die Systemsteuerung und sucht nach Indizierungsoptionen. Der anschließende Dialog enthält eine Liste aller indizierten Verzeichnisse, die man notfalls um weitere ergänzen muss.
Der Administrator kann alternativ diese Pfade zentral über Gruppenrichtlinien festlegen, und zwar unter Computer- oder Benutzerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Suche. Die Einstellung heißt Standardmäßig indizierte Pfade.
Existenz des PDF-iFilter verifizieren
Werden die Ordner, in denen man PDF-Dokumente durchsuchen möchte, vom Indexer berücksichtigt, aber Windows liefert trotzdem keine Treffer, dann klickt man auf den Button Erweitert, wofür man administrative Rechte benötigt. Im folgenden Dialog wechselt man auf die Registerkarte Dateitypen.
Windows 7 hat keine eigenen PDF-iFilter
Unter Windows 7 stehen die Chancen gut, dass der Eintrag .pdf unter der Spalte Erweiterung nicht vorhanden ist. Bei dieser Version des OS gehört nämlich der iFilter für Adobes Dateiformat nicht zum Lieferumfang. In der 32-Bit-Version von Windows 7 kann man sich durch die Installation des Acrobat Reader behelfen, der auch den passenden iFilter mitbringt.
Für Windows 7 x64 stellt Adobe einen eigenen iFilter bereit, den man herunterladen und installieren muss. Er liegt aktuell in der Version 11 vor und steht auf dem FTP-Server des Herstellers unter diesem Link zum Download bereit. Nach dem Ausführen des Setup und der Aktualisierung des Suchindexes sollte man nun PDF-Dokumente erfolgreich durchsuchen können.
iFilter-Konfiguration in Windows 8.1 und 10 prüfen
Neuere Versionen des Betriebssystems enthalten ihren eigenen iFilter für PDF. Dieser ist standardmäßig so konfiguriert, dass er nicht nur die Metadaten der Dokumente, sondern auch die Inhalte ausliest.
Allerdings passiert es relativ häufig, dass die Registrierung dieses Filters als Standard-Handler zur Indizierung von PDF-Dokumenten verloren geht. Eine mögliche Ursache sind die De-/Re-installation von Acrobat Reader oder eines anderen Programms für das Ansehen und Bearbeiten solcher Dokumente.
In diesem Fall bleibt .pdf in der Liste mit den Erweiterungen zwar weiterhin vorhanden, aber die Einstellung für die Indizierung wechselt auf Nur Eigenschaften indizieren.
Ändert man diese wieder zurück auf Eigenschaften und Dateiinhalte indizieren, dann taucht unter Filterbeschreibung der Klartextfilter auf. Dieser ist natürlich nicht in der Lage, das binäre PDF-Format zu verstehen und liefert daher keinen brauchbaren Beitrag zum Index.
Registrierung reparieren
Um dieses Problem zu beheben, öffnet man den Registrierungseditor (regedit.exe) und sucht dort nach PDF Persistent Handler. Anschließend kopiert man die GUID des Schlüssels, in dem dieser Wert enthalten ist, und wechselt zu HKEY_CLASSES_ROOT => .pdf.
Darunter findet sich der Subkey mit der Bezeichnung Persistent Handler, der den eben ermittelten GUID-Wert haben sollte. Wenn die oben beschriebenen Probleme mit der PDF-Suche existieren, dann ist das in aller Regel nicht der Fall.
In dieser Situation trägt man die kopierte GUID als Wert für (Standard) ein. Dabei muss man darauf achten, dass die geschweiften Klammern am Anfang und Ende der GUID erhalten bleiben.
Auf zwei von mir reparierten Systemen lautete der Wert {1AA9BF05-9A97-48c1-BA28-D9DCE795E93C}. Ist das auf Ihrem Rechner auch so, dann lässt sich der Vorgang beschleunigen, indem man folgenden Code in eine Datei mit der Endung .reg kopiert und diese dann durch Doppelklick ausführt:
Zum Schluss öffnet man services.msc und startet dort den Dienst Windows Search neu, damit er die neue Konfiguration einlesen kann.
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2 Kommentare
Habe wie von dir angegeben, eine Computer-GPO für das Indexing eingerichtet. Das Indexing funktioniert sogar mit DFS-Pfadeingabe. In der GPO können mehrere Pfade angegeben werden. Topp Danke
Danke! Ein sehr sehr hilfreicher Artikel, auch wenn man auf dem SQL Server die Volltextsuche nutzen möchte. Herzlichen Dank! :-)