Tags: Hochverfügbarkeit, Storage
Die Spiegelung von Volumes eignet sich besonders für Systempartitionen, um einen Rechner gegen Festplattendefekte abzusichern. Tritt der Ernstfall ein und man will eine Disk austauschen, sei es im laufenden Betrieb oder nach einem Crash, dann bieten die Windows-Bordmittel alle erforderlichen Funktionen.
Das Windows-eigene Software-RAID empfiehlt sich für solche Systeme, die über kein Hardware-RAID verfügen und die durch redundante Laufwerke gegen einen Ausfall geschützt werden sollen. Dieses Ziel lässt sich für Daten-Volumes flexibler mit den neueren Storage Spaces erreichen, aber sie unterstützen keine Systempartitionen. Daher ist die Plattenspiegelung hier weiterhin von Nutzen. Dieser muss sich bei einem Defekt dadurch erweisen, dass sich nach dem Entfernen einer fehlerhaften Disk eine redundante Konfiguration rasch wiederherstellen lässt.
Defektes Laufwerk ersetzen
Ein fehlerhafter Zustand von gespiegelten Volumes lässt sich leicht aus der Datenträgerverwaltung ablesen. Während ein aktives Mirroring am roten Balken über den entsprechenden Volumes zu erkennen ist, erhalten diese nach dem Ausfall einer Disk wieder den Status einfacher Volumes und damit eine grüne Markierung.
Das defekte Laufwerk verschwindet auch nach dem Austausch durch eine neue Hardware nicht aus der Anzeige, sondern bleibt mitsamt der darauf befindlichen Partitionen präsent. Zusätzlich wird es mit einem entsprechenden Fehler-Icon und dem Hinweis "Fehlend" markiert. Dieser alte Spiegel lässt sich nicht auf die neue Disk übertragen, sondern muss gelöscht werden, indem man erst alle Partitionen und abschließend den Datenträger entfernt. Danach richtet man eine neue Plattenspiegelung ein.
Spiegelung löschen oder auftrennen
Neben dieser relativ einfachen Wiederherstellung von RAID 1 nach einem Platten-Crash gibt es jedoch auch Fälle, in denen man ein Laufwerk prophylaktisch austauschen möchte. Bevor man es aus dem Rechner entnimmt, wird man zuerst die Spiegelung beenden.
Für diese Aufgabe bietet Windows 2 Optionen:
Spiegelung entfernen: Dieser Befehl steht im Kontextmenü eines gespiegelten Volumes zur Verfügung. Er löscht eine Kopie des Volumes inklusive aller Daten auf dem ausgewählten Laufwerk.
Gespiegeltes Volume aufteilen: Damit kann man die Spiegelung beendet, ohne dass vorhandene Daten gelöscht werden. Das gespiegelte wird in zwei einfache Volumes aufgetrennt, die künftig nicht mehr synchronisiert werden.
Diese Aufspaltung einer Plattenspiegelung ist zwar grundsätzlich auch über die Datenträgerverwaltung möglich, aber gerade bei Systempartitionen verweigert sie diese Operation mit der Fehlermeldung "Der angegebene Plex ist der aktuelle oder Systemplex". Hier muss man deshalb auf die Kommandozeile wechseln und diskpart aufrufen.
Dort macht man mit Hilfe von
list volume
jenes gespiegelte Volume ausfindig, das aufgetrennt werden soll und wählt dieses unter Angabe seiner numerischen ID mit
select volume <n>
aus. Schließlich eruiert man die Nummer des Laufwerks, das als Mirror entfernt werden soll, mit
list disk
und beendet die Spiegelung mit
break disk=<n>
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2 Kommentare
Hallo! Ich hätte eine Frage. Derzeit nutze ich die Spiegelung wie beschrieben für den Fall das die Festplatte defekt geht und man mit nur wenigen Schritten, sprich Neustarten mit der zweiten Platte gleich weiterarbeiten kann. Allerdings scheint das ständige Spiegeln sowohl Ressourcen zu nehmen (habe ab und an mal die „Warteuhr“) als auch Lebensdauer zu verkürzen. Daher meine Frage: mir würde es auch reichen, wenn die Platten sich nachts einmal Spiegeln/ synchronisieren. So würden maximal die Tagesdaten fehlen und das System würde aber tagsüber schneller arbeiten. Haben Sie da für mich einen Tipp? Im Menü der Datenträgerverwaltung habe ich dazu keine Option eines Zeitfensters gefunden.
Besten Dank Jens Kunze
Herr Kunze, ich gehe davon aus, dass Sie für die tägliche Sicherung bereits ein Backup fahren?