Tags: Office, Lizenzierung, Microsoft 365
Ab dem 1. März 2022 ziehen die Preise für einige Abonnements von Microsoft 365 und Office 365 bis zu 25 Prozent an. Unternehmen könnten Geld sparen, indem sie auf einen Plan wechseln, der die Office-Anwendungen nicht enthält und stattdessen eine permanente Lizenz für diese Apps im Long Term Service Channel (LTSC) erwerben.
Im August letzten Jahres kündigte Microsoft teilweise drastische Preiserhöhungen für O365- und M365-Abos an. Diese bewegen sich zwischen 8,5 Prozent für Office 365 E5 und 25 Prozent für Office 365 E1.
Große Preisdifferenz zwischen den Abos
Vergleicht man die diversen Abos, sei es für Business oder Enterprise, dann verrechnet Microsoft für die Office-Anwendungen einen beträchtlichen Aufschlag. So beträgt die Differenz zwischen Office 365 E1 und E3 bei den aktuellen Preisen 13 Euro pro User und Monat (6,70 versus 19,70 Euro). Ein Teil davon lässt sich mit einigen zusätzlichen Features wie dem erweiterten Device-Management erklären.
Benötigt man diese nicht, dann könnte sich der Umstieg von E3 auf E1 lohnen, wobei man dann die Office-Anwendungen separat erwerben muss. Bei dieser Gelegenheit könnten Unternehmen gleich evaluieren, ob alle Mitarbeiter ein volles Office-Paket benötigen oder ob in vielen Fällen die Web-Apps ausreichen.
Ältere Office-Versionen meist ausreichend
Lizenziert man eine LTSC-Version, dann stellt sich zusätzlich die Frage, ob es die aktuelle Version 2021 sein muss. Diese bietet kaum neue Features, dafür aber nur mehr fünf Jahre Support. Aktuell finden sich online Angebote für Volumenlizenzen von Office 2019 Professional Plus für unter 100 Euro.
Selbst nach dem überproportional hohen Preisanstieg für E1 ab März kann man davon ausgehen, dass sich die Lizenzkosten für Office nach dem Wechsel von E3 relativ schnell amortisieren.
Ähnliches gilt für den Umstieg von Microsoft 365 Business Standard auf Business Basic. Dabei hat man zusätzlich den Vorteil, dass sich die LTCS-Anwendungen anders als jene im Abo mittels Gruppenrichtlinien verwalten lassen.
Gebrauchte Software als Option
Ein Beitrag auf der ITAM Review rechnet ein solches hybrides Modell auf Basis gebrauchter Lizenzen für Office 2016 und 2019 durch. Der Autor nimmt eine Umgebung mit 1000 Benutzern über einen Zeitraum von drei Jahren zu Grundlage. Die Einsparungen lägen dabei im mittleren sechsstelligen Bereich.
Fazit
Insgesamt wird eine Kalkulation gerade in größeren Firmen nicht ganz einfach ausfallen, wenn diese etwa Mischformen aus E3 und E1 plus LTSC-Lizenzen für Office in Betracht ziehen.
Die Lizenzbedingungen für Microsoft-Produkte sind generell kompliziert und die Wahl eines Modells hängt stark von den Nutzungsszenarien ab. Daher versteht sich die hier beschriebene Möglichkeit zur Kostenreduktion als Anregung, die sich für bestimmte Umgebungen eignet, für andere dagegen nicht.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Ähnliche Beiträge
- Aus für Office Apps: Support-Ende, keine Anbindung an M365, veraltete OS-Versionen
- Microsoft Office 2021 ohne Abo: höhere Preise, kürzerer Support, kaum Neuerungen
- Welche Abonnements gibt es für Microsoft 365 und Office 365?
- Exchange Online: Admins können nun mehrere Lizenzen parallel zuweisen
- Internationale Harmonisierung: Neue Preise für Microsoft-Produkte
Weitere Links
2 Kommentare
Vielen Dank für den Artikel zur Preiserhöhung von O365.
Leider ist die Lizenzierung deutlich komplizierter als dargestellt, da man inzwischen mit Office 365 die Gerätelizenzierung zugunsten der Nutzerlizenzierung aufgegeben hat und einige Unternehmen deshalb tatsächlich Einsparungen erzielen. "Long Term" ist leider auch nicht mehr so Long wie früher. Wer schon umgestiegen ist auf 365 wird nicht so einfach auf Office LTSC zurück wechseln. Das hat auch etwas mit Cloud-Strategie zu tun. Im Wesentlichen muss man auch die CAL-Äkquivalenz in den Preisen mitbetrachten. Dann benötigen viele Unternehmen auch SA wegen Homeoffice. Das brauchen sie nicht mit O365, da es integriert ist. Diese Diskussion muss mit auf den Tisch.
Der Preis den man sieht, ist im Vergleich doch nicht der Preis den man zahlt.
Einen schönen Tag noch.
Hallo Herr Kristen, danke für die interessanten Anmerkungen! Sie haben natürlich recht, dass sich der im Artikel beschriebene Ansatz zur Kostenreduktion nicht generell anwenden lässt. Dazu sind die Nutzungsszenarien in den Firmen zu verschieden und die Lizenzbedingungen zu kompliziert.
Ich habe daher das Fazit um einen entsprechenden Hinweis ergänzt, damit klar wird, dass es sich dabei um eine mögliche Option zum Einsparen von Lizenzkosten handelt. Eine indivuelle Lizenzberatung kann und will der Beitrag nicht ersetzen.