Tags: Drucker, Load Balancing
In Umgebungen, in denen sehr viele oder häufig lange Dokumente ausgedruckt werden, kann man Wartezeiten vermeiden, indem man einem freigegebenen logischen Printer mehrere physikalische Drucker zuordnet. Der Print-Server verteilt dann die Aufträge automatisch an Drucker, die sich im Leerlauf befinden.
Wenn für einen Standort oder eine Abteilung zwar genügend Drucker zur Verfügung stehen, diese aber den PCs einzeln zugeordnet werden, dann müssen die Benutzer raten oder nachschauen gehen, wenn die ihren Auftrag an ein freies Gerät schicken möchten.
Voraussetzungen für Printer-Pooling
Dies kann man ihnen ersparen, indem man die Verteilung der Druck-Jobs an den Print-Server delegiert. Voraussetzung dafür ist, dass alle angeschlossen Drucker den gleichen Treiber verwenden. Idealerweise handelt es sich deshalb bei ihnen um die gleichen Geräte.
Aber nachdem sich mit PCL- oder Postscript-Treibern oft Modelle verschiedener Hersteller ansprechen lassen, kann man mit gewissen Abstrichen auch heterogene Drucker in einem Pool zusammenfassen.
Sinnvoll ist es zudem, alle Drucker eines Pools an einem Ort aufzustellen oder sie zumindest nicht über eine größere Entfernung zu verteilen. Die Anwender wissen im Einzelfall nämlich nicht, auf welchem Gerät ihr Job ausgegeben wurde und müssten daher die verschiedenen Standorte aufsuchen, um die ausgedruckten Dokumente zu finden.
Drucker-Pool erstellen
Im ersten Schritt richtet man auf dem Server über die Druckverwaltung einen neuen Printer ein. In dessen Eigenschaften wechselt man zur Registerkarte Anschlüsse und hakt dort die Option Druckerpool aktivieren an. Erst danach lassen sich mehrere Anschlüsse gleichzeitig auswählen.
Auf diese Weise ordnet man dem logischen Drucker nun all jene Ports zu, an welche die Printer angeschlossen sind, die Teil des Pools werden sollen. Das können sowohl lokale als auch Netzwerkanschlüsse sein.
Grundsätzlich könnte man einen solchen logischen Drucker auch mit PowerShell einrichten und ihm mit Add-Printer gleich die gewünschten Anschlüsse zuweisen. Allerdings gibt es dort keine Möglichkeit, das Pooling zu aktivieren (wenn man von Registry-Hacks oder ähnlichen Mitteln absieht). Daher ist die Druckverwaltung das Werkzeug der Wahl.
Pools mit verschiedenen Prioritäten
Man kann nicht nur mehrere Drucker einem logischen Printer zuordnen, sondern umgekehrt auch einen physischen Drucker gleichzeitig in mehrere Pools aufnehmen. Auf diese Weise lassen sich die gleichen Drucker verschiedenen Benutzergruppen über jeweils eigene Pools zuweisen.
Ein Grund dafür könnte sein, dass die Pools für verschiedene Gruppen nicht die genau gleichen Drucker enthalten sollen. Das Feature ließe sich aber auch einsetzen, um die Printer eines Pools für bestimmte Benutzer mit einer höheren Priorität zur Verfügung zu stellen.
In den Eigenschaften eines Druckers findet sich unter dem Reiter Erweitert die Einstellung Priorität, der man Werte zwischen 1 und 99 zuweisen kann. Tut man dies bei einem einzelnen Pool, dann hat die Priorität keinen Effekt.
Nimmt man jedoch eine Gruppe von Druckern in mehrere Pools auf und weist diesen eine verschieden hohe Priorität zu, dann zieht der Print-Server die Aufträge für Pools mit einem höheren Wert vor.
Wenn man mit einem GPO den höher priorisierten Pool einer Benutzergruppe zuteilt, deren Druckaufträge als dringlich gelten, dann erhalten diese grundsätzlich Vorfahrt gegenüber Print-Jobs, die andere Gruppen an niederwertigere Pools mit den gleichen Druckern schicken.
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