Tags: WSUS, Windows 11
Wenn man Updates für Windows 11 über WSUS bereitstellen möchte, dann finden sich dafür mehrere Produkte zur Auswahl. Welche davon man braucht, hängt zum einen von den eingesetzten Editionen und zum anderen davon ab, wie man Feature-Updates installiert. Die meisten zusätzlichen Produkte werden für In-Place-Upgrades benötigt.
Windows 11 verfolgt bei der Aufteilung der Updates in Produkte das gleiche Konzept wie sein Vorgänger, weil das Service-Modell weitgehend gleich geblieben ist. Allerdings enthält WSUS für Windows 11 bis dato nur eine vergleichsweise kurze Liste mit Produkten. Das liegt auch daran, dass bisher erst zwei Releases erschienen sind.
Hinzu kommt, dass bis dato keine Ausführung im Long Term Service Channel (LTSC) existiert, die erste davon ist für 2024 angekündigt. Die LTSC-Variante für Windows 10 ist in WSUS ein eigenes Produkt, und das wird voraussichtlich auch bei Windows 11 so sein.
Unnötige Updates vermeiden
Grundsätzlich könnte man einfach alle Produkte für Windows 11 abonnieren und nur jene freigeben, die man tatsächlich benötigt. Wenn man aber nicht weiß, was sich hinter den Produkten verbirgt, verschiebt man damit das Problem nur vom Abonnieren auf das Genehmigen.
Im ungünstigsten Fall erhöhen sich der Platzverbrauch und die Netzwerklast durch unnötig heruntergeladene Dateien. Überflüssige Updates steigern zudem den Wartungsaufwand für WSUS, wenn man etwa häufiger die Updates bereinigen muss.
Unabhängig davon, welche Produkte man auswählt, erhält man sie für alle von Windows 11 unterstützten Prozessoren, also neben Intel x86 auch für ARM. Microsoft bietet die Updates nämlich nicht getrennt nach Architekturen an.
Produkte für Windows 11
Eine Möglichkeit, die Zahl der abonnierten Produkte einzugrenzen, ergibt sich anhand der Editionen von Windows 11. Nachdem die meisten Unternehmen Windows 11 S (Safe OS) nicht einsetzen, fallen damit gleich zwei Produkte weg.
In jedem Fall gesetzt ist die Option Windows 11, wenn man Updates für dieses OS beziehen möchte. Damit bleiben derzeit aber immer noch vier Produkte, deren Bedeutung sich nicht auf Anhieb erschließt.
Windows 11 Dynamic Update: Installiert man ein Feature-Upgrade, dann sucht das Setup nach Updates, welche die Installation des neuen Releases optimieren. Diese Kategorie umfasst nur Updates mit der Klassifizierung Wichtig ("Critical").
Bei einem interaktiven Setup fragt das System den Benutzer, ob er derartige Updates abrufen möchte. Erfolgt das Patch-Management über WSUS, dann kann man diese dort bereitstellen.
Windows 11 GDR-DU: Die Abkürzung steht für General Distribution Release - Dynamic Update. Im Unterschied zu Limited Distribution Releases (LDR) adressieren GDR nur Mängel von allgemeiner Bedeutung, und sie kommen im Gegensatz zu LDR über Windows Update. Windows 11 GDR-DU enthalten ebenfalls nur Wichtige Updates.
Windows 11 Client, version 22H2 and later, Servicing Drivers: Dabei handelt es sich um Treiber, die während eines dynamischen Updates benötigt werden. Dieses Produkt gibt es für einzelne Releases, aktuell für 22H2. Sie helfen ebenfalls dabei, Windows 10 für das Upgrade vorzubereiten.
Windows 11 Client, version 22H2 and later, Upgrade & Servicing Drivers: Dieses Produkt unterscheidet sich vom obigen nur durch das zusätzliche "Upgrade". Es ist unklar, worauf sich das bezieht, eine Dokumentation dazu bietet Microsoft nicht. Sieht man allerdings im Update Catalog nach, dann enthalten sämtliche Updates dieses Typs auch jene aus "Servicing Drivers".
Sprachpakete und Features on Demand
Vergleicht man in WSUS die Produkte für Windows 11 mit jenen seines Vorgängers, dann fällt auf, dass einige davon fehlen. Dazu gehören Language Packs (Windows 10 Language Packs und Windows 10 GDR-DU LP) sowie Feature On Demand (FOD, etwa für RSAT) inklusive der Variante für dynamische Updates (Windows 10 GDR-DU FOD).
Diese Produkte stellt Microsoft seit Windows 10 1809 nicht mehr über WSUS bereit, so dass man sie über alternative Quellen beziehen muss. Dafür kommt Windows Update in Frage, für FOD kann man zu diesem Zweck eine interne Netzfreigabe festlegen. Benutzer können zudem selbständig Sprachpakete vom Microsoft Store installieren.
Damit der Bezug dieser Updates in einer WSUS-Umgebung funktioniert, muss man dafür eine Gruppenrichtlinie konfigurieren. Sie heißt Einstellungen für die Installation optionaler Komponenten und die Reparatur von optionalen Komponenten angeben ("Specify settings for optional component installation and component repair") und findet sich unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => System.
Fazit
In der Regel sollte es ausreichen, wenn man in WSUS nur das Produkt Windows 11 auswählt. Die dynamischen Updates sind auch bei einem Inplace-Upgrade nicht zwingend erforderlich. Wer neue Versionen von Windows 11 über Wipe and Load einspielt, braucht sie ohnehin nicht. Hier sollten die aktuellen Updates und Treiber bereits im Image enthalten sein.
Feature on Demand und Sprachpakete können Standardbenutzer mittlerweile selbst installieren. Damit die benötigten Dateien in einer WSUS-Umgebung am Rechner ankommen, sollte man die dafür vorgesehene Gruppenrichtlinie konfigurieren.
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