QNAP QTS 4.2: Snaphots, SSD-Cache, vSphere-Client, 2-Faktor-Authentifizierung


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    QNAP TS-870QNAP veröffentlichte die Version 4.2 seines NAS-Betriebs­systems QTS. Es bringt mehrere bedeu­tende Neuerungen, darunter das Snapshot-Management inklusive Repli­kation, die Verwen­dung von SSDs als Lese- und Schreibcache, die Unterstützung für Docker-Container und ein Plug-in für den vSphere Web Client.

    Network Attached Storage (NAS) sind längst mehr als bloße Netzwerk­speicher, weil sie auf Basis des integrierten Betriebssystems schon seit Jahren eine Vielzahl von Anwendungen wie Mail-, Web- oder Streaming-Server ausführen. Anbieter wie QNAP machen sich nun zusätzlich daran, immer mehr Features zu integrieren, die traditionell teuren Storage-Arrays vorbehalten waren.

    Manuelle und automatische Snapshots

    Dazu gehört beispielsweise ein umfangreiches Snapshot-Management, mit dem Anwender in QTS 4.2 Moment­aufnahmen von LUNs oder Volumes speichern können. Diese lassen sich vor allem nutzen, um nach einem versehentlichen Löschen oder Überschreiben von Daten ganze Laufwerke oder einzelne Dateien bzw. Ordner auf einen früheren Zeitpunkt zurückzusetzen.

    Snapshots können entweder manuell oder zeitgesteuert in bestimmten Intervallen erstellt werden. Für das Disaster Recovery sieht QNAP die Replikation dieser Sicherungen auf andere Storage-Systeme vor. Auch hier kann man den Vorgang wieder per Hand oder automatisch starten. Replizierte Snapshots lassen sich auf den Zielsystemen klonen und auf lokale Volumes kopieren.

    Initiale Replikation über JBOD-Roaming

    Die Übertragung der Daten erfolgt inkrementell, beschränkt sich also auf die Änderungen zwischen zwei Snapshots. Die erste Replikation kann aber große Datenvolumina umfassen, so dass sie bei einer langsamen Netzwerk­verbindung lange dauern würde.

    Daher ist es in solchen Fällen ein so genanntes Seeding nützlich, indem man einen Datenträger an den entfernten Standort transportiert und dessen Inhalt auf den Backup-Server kopiert (siehe dazu etwa: Hyper-V Replica: VMs mit USB-Medium zum Ziel-Host transportieren).

    QNAP unterstützt diese Option ebenfalls, und zwar durch das neue JBOD Enclosure Roaming. Es setzt QNAP-eigene JBOD-Gehäuse (Expansion Enclosures) voraus, die an das NAS angeschlossen werden, um die Daten offline zu migrieren.

    SSD-Cache für bessere Performance

    Weitere Neuerungen kommen dem Einsatz als Shared Storage in virtuellen Umgebungen zugute, das dort in der Regel hohe Arbeitslasten zu bewältigen hat. Die Verwendung von SSDs als Cache für Lese- und Schreiboperationen sorgt dann für höhere Performance. Der Schreibache steht nur für RAID 1- und RAID 10-Konfigurationen zur Verfügung.

    SSDs lassen sich als Cache für Lese- und Schreiboperationen einsetzen.

    QNAP unterstützt schon seit geraumer Zeit die VAAI-Schnittstelle von VMware, so dass der ESXi-Hypervisor bestimmte Storage-Operationen wie das Anlegen einer VMDK oder das Erstellen eines Snapshots an das NAS delegieren kann.

    Neues Plugin für vSphere Web Client

    Für die zusätzliche Integration in VMware-Umgebungen existierte bis dato ein Plug-in für den vSphere Client, um QNAP-Storage in vCenter zu verwalten. Mit der strategischen Umorientierung von VMware auf den vSphere Web Client bringt QNAP nun ein Plug-in für die Web-basierte Konsole.

    Bereits in der Vorgängerversion von QTS beschränkte sich die Unterstützung für die x86-Virtualisierung nicht auf die Bereitstellung von Storage für vSphere und Hyper-V. Vielmehr ist das NAS dank der Erweiterung Virtualization Station in der Lage, selbst VMs auszuführen.

    Unterstützung für Docker-Container

    Die Version 4.2 setzt diese Entwicklung fort, indem das Linux-basierte Betriebssystem nun auch Support für Docker-Container implementiert. Anwender haben damit eine Alternative zum eingebauten Hypervisor und können Applikationen über die integrierte Docker Hub Registry herunter­laden.

    Neue Security-Features

    Schließlich bringt QTS 4.2 noch einige Verbesserungen in puncto Sicherheit. Dazu gehört vor allem die neue Zwei-Faktor-Authentifizierung, die eine unbefugte Anmeldung an der Konsole erschweren soll. Voraussetzung dafür ist eine App wie Google Authenticator oder Authenticator for Windows Phone, über die der Admin eine PIN erhält.

    Die 2-Faktor-Authentifizierung erschwert den unbefugten Zugang zur NAS-Konsole.

    Eine weitere Security-Neuerung besteht darin, dass sich jetzt nicht mehr bloß ganze Volumes mit 256-Bit-AES verschlüsseln lassen, sondern bei Bedarf auch nur bestimmte freigegebene Verzeichnisse.

    Verfügbarkeit

    Das Update auf QTS 4.2 ist für die meisten QNAP-Modelle verfügbar. Auf älteren Geräten können jedoch einzelne Features fehlen.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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