RSAT-Alternative auf Azure: SMT auch für Windows Server 2012 (R2) verfügbar


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    Server Management ToolsMicrosoft ergänzte seine Azure-basierten Server Management Tools (SMT) um den Support für Windows Server 2012 (R2). Nachdem der Werk­zeug­kasten erst kürzlich um Windows Update erweitert wurde, kommen nun außerdem ein Zertifikats-Manager, ein File-Explorer und ein Dashboard zur Überwachung lokaler Laufwerke hinzu.

    Die Server Management Tools verfolgen einen hybriden Ansatz, bei dem Cloud-basierte Werkzeuge für die Administration der firmen­internen IT-Infrastruktur dienen. (siehe dazu: Windows Server mit den Server Management Tools aus der Azure-Cloud verwalten). Erst kürzlich stellte Microsoft mit Upgrade Analytics einen Service vor, der nach dem gleichen Muster funktioniert und beim Upgrade von PCs auf Windows 10 helfen soll.

    Lokales Gateway entschlüsselt Passwörter

    Damit die Server im Rechenzentrum einer Firma aus der Cloud verwaltet werden können, benötigen die SMT ein eigenes Gateway. Dieses übernimmt nun im aktuellen Release eine zusätzliche Aufgabe.

    Das Gateway ermöglicht die Kommunikation zwischen Azure und On-Prem-Infrastruktur.

    Zu den Neuerungen der SMT gehört nämlich, dass sie die Anmeldedaten für die verwalteten Systeme in der Cloud speichern, um die wiederholte Eingabe von Passwörtern zu vermeiden. Das Gateway hält die Zertifikate vor, mit denen die auf Azure verschlüsselt gespeicherten Credentials decodiert und an die Zielsysteme zur Anmeldung übergeben werden.

    Provider für Server 2012 (R2)

    Auf den verwalteten Servern benötigen die SMT eigene Provider, die System­informationen einsammeln und in die Cloud übertragen, darüber hinaus befähigen sie die Management Tools zur Administration der Rechner. Diese Agents gehören zum Lieferumfang von Windows 2016 und stehen nun auch für Server 2012 und 2012 R2 zur Verfügung.

    Dort setzen sie allerdings die Installation des Windows Management Framework 5.0 voraus, das jedoch in Zusammenspiel mit Exchange 2010 und 2013 sowie mit Lync 2010 und 2013 Probleme bereitet. Dagegen scheinen die RSAT für Windows 10 mit dem in Server 2012 R2 enthaltenen WMF 4.0 auszukommen.

    Die Provider für Windows Server 2012 (R2) gewährleisten derzeit noch nicht den vollen Funktions­umfang. So fehlt die Unterstützung für Windows Update und den Geräte-Manager.

    File Explorer, Script Editor

    Zu den Neuerungen der SMT gehört ein File-Explorer, mit dem Admini­stratoren durch die Dateisysteme der verwalteten Server navigieren können. Aktuell unterstützt er nur das Anzeigen von Verzeichnis­inhalten sowie das Umbenennen und Löschen von Dateien.

    Der Script-Editor für PowerShell kann Scripts von den verwalteten Servern oder von Azure Storage laden.

    Ein weiteres Browser-basiertes Tool ist der Script-Editor für PowerShell, der im aktuellen Release aufgewertet wurde. Mit seiner Hilfe lassen sich nun auf den Zielsystemen Verzeichnisse nach Scripts durchsuchen, diese können dann von dort geöffnet und bearbeitet werden.

    Der Editor unterstützt zudem Azure Blob Storage, so dass Scripts auch dort abgelegt werden können, wo sie dann für alle verwalteten Server verfügbar sind.

    Storage- und Zertifikats-Management

    Ebenfalls um ein neues Tool handelt es sich bei Storage, das Informationen zu Laufwerken, Volumes und Freigaben bereitstellt. Aktuell beschränkt es sich aber auf einen reinen Lesezugriff, so dass die Speicher­infrastruktur damit noch nicht konfiguriert werden kann.

    Microsoft erweitert die SMT laufend um neue Funktionen, zu den neuen Zugängen zählt Storage.

    Der neue Certificate Manager erlaubt es, Zertifikate auf den Servern remote zu verwalten. Er kann alle oder ausgewählte Zertifikate zusammen mit relevanten Einträgen im Eventlog anzeigen und so bei der Behebung von Problemen helfen.

    Noch kein Ersatz für RSAT

    Wie die Beschreibung der Tools und der Funktions­umfang generell zeigen, befinden sich die Server Management Tools noch in einem frühen Stadium. Sie wurden erst Anfang dieses Jahres vorgestellt und unterliegen der Cloud-typischen iterativen Entwicklung, die Services nach und nach um neue Features ergänzt. Aktuell können die SMT die RSAT noch längst nicht ersetzen.

    Nachdem Microsoft offensichtlich massives Interesse daran hat, seine Kunden zur Nutzung der Cloud-Services zu bewegen, dürften die SMT aber in absehbarer Zeit alle Fähigkeiten der RSAT erhalten. Die Online-Tools bieten vor allem dann Vorteile, wenn Anwender damit nicht nur interne Ressourcen, sondern auch solche auf Azure verwalten möchten. Letzteres ist mit den RSAT gar nicht möglich.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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