Tags: Windows 10, OS Deployment
Kürzlich meldeten mehrere News-Portale, dass Microsoft Windows 10 1803 für den Einsatz in Unternehmen freigegeben habe. Seit der Abschaffung des Current Branch for Business (CBB) findet eine solche Freigabe aber nicht mehr statt. Die Verwirrung entsteht durch WUfB, das immer noch 2 Service-Channels bietet.
Bis Windows 10 1703 veröffentlichte Microsoft ein neues Release von Windows 10 zuerst in einem Verteilerring, der primär für private Anwender gedacht war (Current Branch). Wenn sich das OS dort bewährt hatte, dann wurde es einige Monate später im CBB für Firmen freigegeben.
Deployment in Firmen sollte sofort beginnen
Mit der Umstellung auf den Semi-annual Channel (SAC) gab Microsoft den CBB explizit auf. Administratoren sollten nun in den Unternehmen das Betriebssystem nach dem gleichen System ausrollen wie der Hersteller dies im Massenmarkt tut.
Sein Vorgehen besteht darin, das Upgrade gleich nach Erscheinen erst auf einer kleineren Gruppe von ausgewählten Rechnern aufzuspielen. Dieses Deployment nennt Microsoft targeted. Wenn sich herausstellt, dass die neue Version keine größeren Probleme bereitet, dann beginnt der allgemeine Rollout.
Windows 10 1803 allgemein verfügbar
Die oben erwähnten News-Meldungen stützten sich auf einen Beitrag auf dem Windows-Blog, wonach Windows 10 1803 nun allgemein verfügbar sei.
Microsoft behauptet hier, dass die targeted-Phase, in der nur ein kleiner Teil der PCs das neue Release erhalten, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und die angeblich gestiegene Produktqualität abgekürzt werden konnte.
In Unternehmen obliegt es allerdings den IT-Verantwortlichen selbst, darüber zu entscheiden, wann die erste Deployment-Phase für ein neues Release von Windows 10 abgeschlossen und diese bereit für den flächendeckenden Rollout ist. Entscheidend ist hier unter anderem die Kompatibilität mit vorhandener Soft- und Hardware.
SAC bewirkt Aufschub in WUfB
Verwirrung stiftet die Möglichkeit, Feature-Updates mit Hilfe von Windows Update for Business (WUfB) aufzuschieben. Seit dem Ende von CB und CBB finden sich in der App Einstellungen und in den Gruppenrichtlinien stattdessen die zwei Optionen Semi-annual Channel und Semi-annual Channel (targeted).
Die erste gewährt einen Aufschub des Upgrades von ca. 3 bis 4 Monaten, während die zweite eine Installation erlaubt, sobald ein neues Release verfügbar ist. Zusätzlich lässt sich eine Frist von bis zu 365 Tagen einstellen.
Release-Informationen orientieren sich an WUfB
Wirft man einen Blick auf Microsofts Windows 10 Release Information, dann hat die Version 1803 aktuell dort immer noch den Status Semi-Annual Channel (Targeted), obwohl das System der obigen Ankündigung zufolge schon seit rund 2 Wochen allgemein verfügbar ist.
Auch wenn dies nicht so klar aus ihr hervorvorgeht, so zeigt diese Seite den Status für WUfB. Demnach würde man ein Upgrade auf 1803 aktuell noch nicht erhalten, wenn man als Verteilerring Semi-Annual Channel eingestellt hat.
WUfB bietet künftig nur noch Fristen
Microsoft ist sich dieser Problematik bewusst, dass die gleichzeitige Verwendung von targeted für eine Deployment-Phase und für die Verzögerung in WUfB das Konzept von Windows as a Service noch schwerer verständlich macht als es ohnehin schon ist.
Deswegen soll diesem Blog-Post zufolge WUfB künftig nur mehr Zeiträume für den Aufschub von Feature-Updates bieten, aber keine Auswahl von Verteilerringen mehr. Und auf der Web-Seite mit den Release-Informationen wird targeted nicht mehr aufscheinen.
Wann dies passieren soll, ist derzeit noch unklar. In der aktuellen Preview von Windows 10 findet sich noch die bisherige Auswahl zwischen SAC und SAC targeted.
Update: Diesem Posting auf Microsofts IT-Pro Blog zufolge wird SAC-T in Windows 10 1903 nicht mehr vorhanden sein.
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