Tags: Hyper-V, Desktop-Virtualisierung, Hypervisor
Paul Wilson fasst auf dem Citrix-Blog die Lektionen zusammen, die er aus den Tests von Hyper-V im Zusammenspiel mit XenDesktop gelernt hat. Seine Ratschläge betreffen sowohl die reine Hyper-V-Konfiguration als auch die teils mangelhafte Integration von XenDesktop.
Als Grundlage für seine Tests dienten Wilson Hyper-V 2008 R2 und XenDesktop 4. Hier eine kurze Zusammenfassung seiner Tipps und Erkenntnisse:
VHDs fester statt dynamischer Größe
VHD-Dateien mit fester Größe wirken sich im Vergleich zu dynamischen positiv auf die Performance aus. Dynamische VHDs müssen den sich ändernden Umfang der virtuellen Harddisk verwalten und führen am Ende der Datei darüber Buch. Dies erfordert zusätzliche Schreib- und Leseoperationen mit den entsprechend negativen Folgen für die Performance. Das Virtualization Team Blog von Microsoft verwies dazu schon vor einiger Zeit auf Benchmark-Ergebnisse, die diesen Umstand belegen.
VHDs sollten nicht mit Diskpart von XP formatiert werden
Das Kommandozeilen-Tool Diskpart erzeugt die Boot-Partition unter Windows XP mit einem Offset von 31, 5 Bytes, was zu einer nachteiligen Ausrichtung (Alignment) auf Blockebene führt. Die Version von Windows 7 leidet nicht mehr unter diesem Mangel.
Hibernate-Datei beim Speicherplatz einkalkulieren
Wenn eine virtuelle Maschine in den Suspend-Modus geht, dann wird ihr RAM-Inhalt in eine .bin-Datei geschrieben. Hyper-V veranschlagt für sie eine feste Größe, die dem installierten Arbeitsspeicher entspricht.
Eigener Netzwerkadapter für PXE-Boot
Das standardmäßige Netz-Interface ist ein paravirtualisierter ("synthetischer") Adapter, der mit mit keiner Hardware auf BIOS-Ebene verknüpft werden kann. Aber genau das ist für PXE-Boot erforderlich. Hyper-V unterstützt aber einen Legacy-Adapter, der diesen Anforderungen entspricht. Er muss der VM hinzugefügt und als erstes Boot-Gerät konfiguriert werden.
Keine intelligente Platzierung von VMs durch XenDesktop
XenDesktop läuft nicht nur auf XenServer, sondern auch auf Hyper-V und ESX. Allerdings ist die Integration mit Hyper-V noch nicht vollständig. Die fehlende Unterstützung des VMM GetRating API verhindert eine intelligente Platzierung von VMs abhängig von der Auslastung des Host-Systems.
Last auf VMM-Server begrenzen
Microsoft empfiehlt, VMM-Server zu virtualisieren und auf HA-Cluster zu platzieren. Dies schützt jedoch nur gegen Hardwarefehler und nicht gegen den Absturz des Dienstes wegen Überlastung. Ein VMM-Server sollte daher maximal 1000 Desktops verwalten.
Windows 7 ist ein guter Gast
Im Gegensatz zu XP weiß Windows 7, wann es in einer VM läuft und bietet mehrere Features, um die Performance in virtuellen Umgebungen zu verbessern. So gehören die Hyper-V Host Integration Services zu seinem Lieferumfang. Es kann dem Hypervisor melden, dass es untätig ist. Außerdem verbessert es das Management der Auslagerungsdatei, das sich positiv auf die Virtualisierung auswirkt.
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