System Center Configuration Manager 2016: die wichtigsten Neuerungen im Überblick


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    System Center LogoMicrosoft gab die neueste Version seiner Software für das Client- und Server-Management frei. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören kontinuier­liche Upgrades von SCCM, die vollständige Unter­stützung von Windows 10 und Universal Apps, ein reines On-Pre­mise-MDM sowie eine Lizenzierung pro CPU-Kern.

    Rund ein halbes Jahr nach der Veröffentlichung von Windows 10 stellte Microsoft das dazu gehörende Management-Werkzeug fertig. Die neue Ausführung des SCCM gleicht sich dem Betriebssystem bei der künftigen Upgrade-Politik an, indem es wie Windows as a Service laufend aktualisiert wird.

    Neue Versionierung

    Aus diesem Grund ändert sich auch die Namenskonvention für SCCM, so dass die Versionierung ab jetzt nicht mehr über Jahreszahlen, sondern über eine Kombination aus Jahr und Monat erfolgt. Die Tech Preview firmierte zwar noch unter SCCM 2016, die offizielle Bezeichnung lautet aber jetzt Configuration Manager 1511 oder allgemein Configuration Manager Current Branch (CB).

    Damit entfallen ab sofort Service Packs, kumulative Updates, einzelne Hotfixes und der Intune Connector, über den bisher ebenfalls Updates bezogen werden konnten, wenn SCCM mit dem Cloud-Service verbunden war.

    Service Connection Point erfasst Nutzungsdaten

    Microsoft bezeichnet das neue Verfahren als In-Console-Upgrades, weil sie der Administrator von innerhalb der SCCM-Konsole installieren kann. Dabei werden die Fehler­korrekturen direkt übernommen, wogegen die Anwender neue Features nur angezeigt bekommen und selbst freischalten müssen.

    Der Bezug von Upgrades ist jedoch an die Installation einer neuen Rolle namens Service Connection Point gebunden. Sie ersetzt den bisherigen Intune Connector und dient auch dazu, Nutzungsdaten über die Sites und die Infrastruktur an Microsoft zu senden. Dieses Verhalten lässt sich in einem gewissen Rahmen anpassen, etwa wie ausführlich die übertragenen Daten sind und ob sie automatisch oder manuell in die Cloud hochgeladen werden.

    Deployment von Windows 10

    Zu den wichtigsten neuen Features gehört, dass der SCCM 1511 das Deployment von Windows 10 unterstützt. Dazu gehört weiterhin die Fähigkeit, komplette Images auf Endgeräte aufzuspielen und dort vorhandene Installationen einer früheren Version zu ersetzen ("Wipe and Load").

    Das von Microsoft favorisierte Modell besteht jedoch in permanenten Upgrades, die auch eine herkömmliche Migration von Windows 7 oder 8.1 bewältigen können. Zu diesem Zweck bietet der SCCM nun eine eigene Task Sequence namens Upgrade an Operating System from Upgrade Package. Mit Hilfe eines Wizards lassen sich dabei alle Schritte für den Umstieg auf Windows 10 festlegen.

    Support für Peer-Cache und Update for Business

    Bei der Verteilung von Windows 10 ist der Configuration Manager in der Lage, in einer Task Sequence festzulegen, dass Zielsysteme beim Deployment des Betriebssystems die Installations­dateien nicht von einem Verteilungspunkt (Distribution Point), sondern von einem anderen Windows-10-PC erhalten, der als Peer Cache fungiert. Dies ist vor allem in Außenstellen von Vorteil, wenn diese über ein WAN angebunden sind.

    Zu den Neuerungen von Windows 10 für Unternehmen gehört, dass es Updates nicht nur über WSUS, sondern auch über einen neuen Service namens Windows Update for Business beziehen kann. SCCM unterscheidet nun zwischen diesen beiden Quellen und nutzt dafür ein neues Attribut mit der Bezeichnung UseWUServer. Zusätzlich lässt sich die WSUS-Server­bereinigung aus der Konsole des Configuration Manager starten, wobei sowohl eine manuelle als auch zeitgesteuerte Ausführung möglich ist.

    Windows as a Service überwachen

    Angesichts der verschiedenen Geschwindigkeiten, mit denen Windows-10-Systeme aktualisiert werden (etwa abhängig davon, welchem Service Branch sie unterliegen), fällt es nicht einfach, den Überblick darüber zu behalten, welche Rechner auf welchem Stand sind und ob sie eventuell Maßnahmen erfordern.

    Daher kann man nun in SCCM den Status von Windows as a Service verfolgen und Verteilerringe für Computer erstellen, die dem Current Branch folgen, damit diese stets aktualisiert werden, wenn ein neues Upgrade erscheint. Außerdem warnt der Configuration Manager, wenn sich PCs dem Support-Ende ihres Current Branch (for Business) nähern.

    Kein Support für Windows Server 2008

    Mit der Unterstützung von Windows 10 und Server 2016, sobald dieser im nächsten Jahr erscheint, entfällt gleichzeitig der Support für ältere Versionen des Betriebssystems. Betroffen davon sind Vista und Server 2008, die mit der aktuellen Version von SCCM nicht mehr verwaltet werden können. Das Gleiche gilt für SQL Server 2008.

    Auf der Strecke bleibt zudem die Unterstützung für Network Access Protection, das unter Server 2012 R2 als veraltet eingestuft wurde und in der neuen Generation des Betriebssystems fehlt.

    Verteilung von Universal Apps

    Mit Windows 10 kommt eine neue Spezies von Anwendungen hinzu, die so genannten Universal Apps. Sie laufen auf verschiedenen Endgeräten von Smartphone bis zum PC und passen sich automatisch den Fähigkeiten der Hardware an. SCCM kann diese Apps nun ebenfalls verteilen.

    MDM

    Schließlich bringt SCCM 1511 auch Fortschritte beim Mobile Device Management. So können Admins nun die Zahl der Geräte pro Benutzer beschränken, die sie für das Management registrieren dürfen. Außerdem bringt die neue Version einen eigenen Device Enrollment Manager, der die Registrierung einer großen Zahl von Geräten erleichtern soll.

    Eine wichtige Neuerung dürfte vor allem für deutsche Anwender sein, dass der Configuration Manager mobile Geräte vollständig in einer On-Premise-Installation verwalten kann. Eine Verbindung mit Intune oder einem anderen Cloud-Service ist nicht mehr erforderlich, und alle Daten bleiben im eigenen Rechenzentrum. Diese MDM-Variante erfordert keine Client-Software, weil sie sich auf die eingebauten Management-Funktionen der mobilen Geräte beschränkt.

    Lizenzierung

    Microsoft glich System Center 2012 bei der Lizenzierung an Windows Server an. Die wesentlichsten Änderungen bestanden darin, dass der Erwerb der Lizenzen nun unabhängig davon war, auf welchen Maschinen SCCM oder SCOM installiert werden. Entscheidend war vielmehr, welche und wie viele Systeme damit verwaltet werden, wobei Lizenzen jeweils für 2 CPUs gekauft werden mussten.

    Mit Windows Server 2016 stellt Microsoft von einer Lizenzierung pro CPU auf pro Core um. Diesen Wechsel vollzieht der Hersteller auch für System Center, so dass bei Rechnern mit mehr als 8 Kernen pro Prozessor mit steigenden Kosten zu rechnen ist. Die Beschränkung der Standard Edition auf maximal zwei verwaltete Instanzen eines Betriebssystems pro Server bleibt bestehen.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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