Tags: VMware Workstation, Netzwerk, Troubleshooting
Wenn eine virtuelle Maschine in der VMware Workstation keine Verbindung nach außen aufbauen kann, dann sollte man dafür die Einstellungen im Gastbetriebssystem, im virtuellen Netzwerk sowie in der Adapter-Konfiguration des Host-OS prüfen. Von solchen Problemen können sowohl NAT- als auch Bridged-Netzwerke betroffen sein.
Bei der Fehlersuche kann man im Prinzip nur die möglichen Ursachen der Reihe nach ausschließen:
- Verbindung mit virtuellem Switch verifizieren
- Netzwerkkonfiguration im Gast-OS prüfen
- Virtuelles Netzwerk untersuchen
- Adaptereinstellungen im Host-OS überprüfen
Einstellungen im VM-Gast untersuchen
In der Regel fängt man mit der Fehlersuche in den Netzwerkeinstellungen des Gastbetriebssystems an. Wenn die VM nicht mit dem vSwitch verbunden ist, dann zeigt Linux dort die Meldung Kabel nicht angeschlossen an.
In Windows-Gästen kann man diesen Status mit PowerShell abfragen:
Get-NetAdapter -Physical | select Name, MediaConnectionState
In diesem Fall hat man entweder vergessen, in den VM-Einstellungen die Option Connect at power on zu aktivieren oder man hat versehentlich auf das Netzwerk-Icon in der Statusleiste der VMware Workstation geklickt.
Abhilfe ist hier einfach, indem man die Checkbox Connected aktiviert.
Konfiguration im Gast überprüfen
Im nächsten Schritt bemüht man die üblichen Dienstprogramme wie ipconfig (Windows) bzw. ifconfig (Linux), ping, nslookup und andere, um die IP-Konfiguration zu prüfen. So kann es sein, dass man irgendwann eine feste IP zugewiesen hat, die nicht mehr passt. Entsprechendes kann auf die DNS-Server zutreffen.
Falls man hier Einstellungen anpassen muss, ist es hilfreich, das virtuelle Netzwerkkabel abzuziehen und wieder anzustecken, um die Änderungen zu aktivieren. Dies erfolgt über das erwähnte Icon in der Statusleiste.
Bei Windows-Gästen kann man den gleichen Effekt mit Restart-NetAdapter erreichen.
Virtuelles Netzwerk prüfen
Sehen die Einstellungen im Gast-OS korrekt aus, dann öffnet man im nächsten Schritt den Editor für virtuelle Netzwerke aus dem Edit-Menü. Dieser startet im reinen Lesemodus und zeigt auch nicht alle Netzwerke, bis man auf Change Settings klickt und sich mit einem administrativen Konto anmeldet.
Anschließend öffnet man die Einstellungen des Netzwerks, das man der Problem-VM zugeordnet hat.
Beim Typ Bridged ist unter Bridged to der Wert Automatic voreingestellt. Der so zugeordnete Adapter ist manchmal aber ungeeignet, so dass man den passenden explizit aus der Liste auswählen sollte. In der Regel wird dies der physische Adapter sein.
Bei NAT-Netzwerken gibt es mehrere mögliche Ursachen für eine Fehlkonfiguration. So können die Einstellungen für das Subnet von jenen abweichen, die man in der VM verwendet.
Außerdem kann hier der integrierte DHCP-Server aktiviert sein, der eine ungeeignete Konfiguration an die virtuellen Maschinen vergibt.
Weitere potenzielle Stolpersteine sind die NAT Settings, wenn dort noch irgendwelche alten Werte für das Gateway oder die DNS-Server vorhanden sind. Wenn die VMs ihre Einstellungen über einen externen DHCP-Server beziehen, dann kann man den internen DHCP-Dienst abschalten und die DNS-Konfiguration auf Auto detect stellen.
Sollten alle Maßnahmen an dieser Stelle nichts bringen, kann man über Restore Defaults die ursprünglichen Einstellungen für alle virtuellen Netzwerke wiederherstellen.
Adapter-Einstellungen im Host-OS untersuchen
Wenn man die Verbindungsprobleme bis hierher noch nicht beseitigen konnte, dann lohnt sich noch ein Blick in die Einstellungen der Adapter, die den jeweiligen virtuellen Netzwerken am Host zugrunde liegen.
Bei Windows-Hosts folgt man in der App Einstellungen unter Netzwerk und Internet dem Link Adapteroptionen ändern.
Bridged ist standardmäßig vEthernet (VMware Network) zugeordnet. Dort muss man in den Eigenschaften des Adapters sicherstellen, dass das VMware Bridge Protocol aktiviert ist.
Das NAT-Netzwerk setzt normalerweise auf VMnet8 auf. Das Bridge-Protokoll braucht man dort nicht, aber man sollte hier prüfen, ob sich ungeeignete Werte in die IPv4- oder IPv6-Konfiguration eingeschlichen haben.
In meinem Fall fand sich dort aus unerklärlichen Gründen als feste IPv4-Adresse des Adapters jene, die ich im Virtual Network Editor für das Gateway eingetragen hatte. Nach der Umstellung auf DHCP bekam die VM wieder Netzwerkzugriff.
Zusammenfassung
Die Fehlersuche bei Netzwerkproblemen in VMs der VMware Workstation kann sehr mühselig sein. Es gibt gleich mehrere Orte, an denen falsche Einstellungen als Ursache in Frage kommen.
Neben der IP-Konfiguration im Gast-OS sollte man daher die Einstellungen der VM, der virtuellen Netzwerke und der Adapter im Host-Betriebssystem untersuchen.
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