Tags: OS Deployment, Migration, ESXi
VMware bietet zwei Verfahren, um den kostenlosen vSphere Hypervisor auf den neuesten Stand zu bringen. Dabei erweist sich das Einspielen des Updates vom Online-Depot als besonders komfortabel. Alternativ kann man das ISO-Image auf CD oder USB-Stick kopieren und von dort das Setup ausführen.
VMware vSphere 6.0 kam im März 2015 auf den Markt und brachte auch einige Neuerungen für den kostenlosen ESXi. Mittlerweile ist bereits das Update 1 erschienen, so dass auch die meisten Bugs der 6.0 ausgebügelt sein dürften.
Mit Patching zum Upgrade
Die bequemste Variante ist jene, die VMware für das Patchen des Systems vorsieht. Dabei ist man jedoch nicht auf Updates der gleichen Version beschränkt, sondern kann auf diese Weise auch von ESXi 5.5 auf 6.0 aufrüsten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass der Host Zugang zum Internet hat.
Bevor man loslegt, sollte man alle VMs herunterfahren bzw. auf andere Hosts migrieren. Anschließend schaltet man den ESXi-Server in den Wartungsmodus, wahlweise über den vSphere Client oder den neuen Host-Client (unter Host => Actions).
Das Abrufen des Updates vom Online-Depot erfolgt über die Kommandozeile, so dass man entweder die Shell an der Konsole (DCUI) startet oder sich über SSH mit dem Server verbindet (siehe dazu: Mit SSH auf VMware ESXi zugreifen).
Verfügbare Profile abrufen
Im ersten Schritt ermittelt man den Namen des Pakets, das man einspielen möchte. Zu diesem Zweck gibt man folgenden Befehl ein:
esxcli software sources profile list -d https://hostupdate.vmware.com/software/VUM/PRODUCTION/main/vmw-depot-index.xml | grep -i "ESXi-6"
Das Filtern durch grep ist zu empfehlen, weil die Liste ansonsten zu lange wird und über mehrere Bildschirmseiten läuft. Aus dem Ergebnis wählt man normalerweise die neueste Datei, sie ist am Datum im Dateinamen zu erkennen. Zur Auswahl stehen jeweils Varianten mit und ohne VMware Tools.
Firewall freischalten
Bevor man den Download des Updates starten kann, muss man überprüfen, ob in der Firewall dafür die notwendige Regel aktiviert wurde. Dies kann man durch
esxcli network firewall ruleset list -r httpClient
herausfinden. Ist das Ergebnis false, dann gibt man
esxcli network firewall ruleset set -e true -r httpClient
ein.
Download und Aktualisierung starten
Nun folgt der Aufruf zum Download und Einspielen des Updates:
esxcli software profile update -d https://hostupdate.vmware.com/software/VUM/PRODUCTION/main/vmw-depot-index.xml -p Name-des-Profiles
Für den Namen des Profils setzt man jenen ein, den man mit dem list-Befehl weiter oben ermittelt hat. Aktuell lautet er auf ESXi-6.0.0-20150902001-standard. Nach einigen Minuten sollte der Vorgang erfolgreich abgeschlossen sein. Nun kann man die Firewall wieder auf den vorherigen Zustand zurücksetzen:
esxcli network firewall ruleset set -e false -r httpClient
Den Prozess beendet man schließlich durch Verlassen des Wartungsmodus und den Neustart des Hosts durch Eingabe von reboot.
Aktualisierung mittels Installationsmedium
Verfügt der ESXi-Host über keine Internet-Verbindung, dann bleibt nur die althergebrachte Methode über das Setup. Zu diesem Zweck lädt man das ISO-Abbild für ESXi 6.0 herunter und brennt es auf CD/DVD oder erstellt damit einen bootfähigen USB-Stick (siehe dazu: VMware ESXi 6.0 von und auf USB-Stick installieren).
Nach dem Start von diesem Medium erkennt das Setup ein vorhandenes ESXi, sobald man das Volume für die Installation auswählt. Es bietet dann wie gehabt drei Optionen zur Auswahl an:
- Upgrade ESXi, preserve VMFS datastore: Dabei werden vorhandene Einstellungen und die installierten Treiber der alten Version beibehalten.
- Install ESXi, preserve VMFS datastore: Das Setup richtet in diesem Fall eine frische Instanz von ESXi 6.0 ein, lässt aber die vorhandenen VMFS-Volumes unangetastet.
- Install ESXi, overwrite VMFS Datastore: Die Neuinstallation des Hypervisors formatiert die Datastores, so dass dort alle Daten verloren gehen.
Für das bloße Update des Hypervisors nimmt man die erste Variante, die man im nachfolgenden Dialog mit der F11-Taste bestätigt. Die Routine läuft nun durch und nach dem Neustart des Rechners befindet sich ESXi auf der Version 6.0.