Tags: WSUS, Patch-Management
Wenn Updates Probleme bereiten und auf einer größeren Zahl von Rechnern wieder entfernt werden müssen, dann kann man dies über WSUS tun. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass das Update grundsätzlich deinstallierbar ist. Die Aufgabe lässt sich über die WSUS-Konsole oder mittels PowerShell erledigen.
Ein Grund schlechthin für das Deinstallieren von Updates besteht darin, dass sie fehlerhaft sind oder in einer bestimmten Umgebung Probleme bereiten. Das Entfernen ist eine kurzfristige Maßnahme, um die PCs wieder uneingeschränkt nutzbar zu machen. Aber gerade bei Security-Updates ist das keine dauerhafte Lösung.
Update für Deinstallation genehmigen
Das Deinstallieren von Updates ist eine Form der Genehmigung. Anstatt sie für die Installation zuzulassen oder abzulehnen, kann man sie für die Entfernung freigeben.
Diese Aufgabe kann man daher relativ einfach über die GUI der WSUS-Konsole erledigen. Die größte Herausforderung besteht darin, angesichts der sehr beschränkten Filteroptionen die betreffenden Updates in der langen Liste von Updates zu finden.
Wenn man diese Hürde genommen hat, dann markiert man die unerwünschten Updates und sieht dann in den Detailinformationen des unteren Abschnitts unter Entfernbar nach, ob die Updates eine Deinstallation unterstützen.
Ist das der Fall, dann führt man in deren Kontextmenü den Befehl Genehmigen aus. Im danach angezeigten Dialog öffnet man das Drop-down-Menü der zutreffenden Computergruppe und aktiviert die Option Zur Entfernung genehmigt.
Wenn man ein Datum festlegen möchte, ab dem die Clients die betreffenden Updates sofort entfernen, dann öffnet man den Dialog für die Genehmigung der Updates erneut und führt für die gleiche Computergruppe den Befehl Stichtag aus.
Verzichtet man auf eine solche Deadline, dann entfernt der Client die unerwünschten Updates erst dann, wenn neue Updates für die Installation ausstehen.
Nach erfolgreicher Genehmigung ändert sich der Status des Updates in der Übersicht auf Entfernen, wenn man die Aktion auf alle Computer angewandt hat. Führt man sie jedoch nur auf eine Gruppe aus, dann zeigt die Konsole in der Spalte Genehmigung Vermischt an.
Updates mit PowerShell deinstallieren
Nachdem das Cmdlet Approve-WsusUpdate alle Genehmigungsoptionen bietet, kann es Updates auch für die Deinstallation konfigurieren.
Wie üblich, verbindet man sich im ersten Schritt mit dem WSUS-Server:
$wsus = Get-WsusServer -Name wsus.contoso.com -PortNumber 8530
Die Parameter Name und PortNumber können entfallen, wenn man den Befehl lokal auf dem Server ausführt.
Danach referenziert man das betreffende Update anhand seiner ID. Dabei handelt es sich um eine GUID, die man leider nicht über $wsus.SearchUpdates() erhält, wenn man etwa nur die KB kennt. In diesem Fall muss man die GUID im Update Catalog nachschlagen oder dieses Script dafür nutzen:
Hat man die UpdateId gefunden, dann übergibt man sie folgendem Befehl:
$u = Get-WsusUpdate -UpdateServer $wsus -UpdateId "<GUID>"
Anschließend prüft man, ob das Update die Deinstallation unterstützt:
$u.Removable
Trifft das zu, dann gibt man im nächsten Schritt die Namen aller Computergruppen aus:
$wsus.GetComputerTargetGroups()
Im abschließenden Kommando, mit dem man das Entfernen genehmigt, setzt man für den Parameter TargetGroupName die gewünschte Computergruppe ein:
$u | Approve-WsusUpdate -Action Uninstall -TargetGroupName "IT"
Ruft man nun erneut
Get-WsusUpdate -UpdateServer $wsus -UpdateId "<GUID>" | select Approved
auf, dann sollte das Ergebnis Uninstall lauten.
Zusammenfassung
WSUS bietet die Möglichkeit, unerwünschte Updates auf einer größeren Zahl von Rechnern zu entfernen. Dazu muss man diese für die Deinstallation genehmigen.
Am einfachsten funktioniert dies über die WSUS-Konsole, sobald man dort die betreffenden Updates gefunden hat. PowerShell erfordert dafür mehrere Schritte, bietet aber Vorteile beim Filtern der Updates.
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1 Kommentar
Danke Wolfgang! Wenig bekannt: ab Windows Server 2022 bzw. Windows 10 / 11 ab 2004, kann man Updates auch manuell vor dem OS-Start deinstallieren, bei hartnäckigen Fällen, z.B. bei BSOD im Bootvorgang. Jedoch nur, wenn man nicht so eitel war, die WinRE Partition, welche sich nun per Default hinter der OS-Partition anlegt als "unnötig" zu löschen.