VAMT: MAK, GVLK und Retail-Schlüssel verwalten, Windows und Office aktivieren


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    Windows und Office über VAMT aktivieren.Das Volume Acti­vation Manage­ment Tool (VAMT) kann Multiple Acti­vation Keys (MAK) zen­tral ver­wal­ten und Windows bzw. Office remote akti­vieren. MAK dienen meist in kleineren Umge­bungen als Alter­native zum Key Manage­ment Service (KMS). Fol­gende An­leitung er­läutert die Instal­lation und Ver­wen­dung von VAMT.

    Für Volumen­lizenzen bietet Microsoft zwei verschiedene Aktivierungs­methoden an, nämlich Multiple Activation Keys (MAK) und Key Management Service (KMS). Während KMS eine relativ komplexe Infrastruktur benötigt, lassen sich MAK entweder direkt am betreffenden System eingeben oder remote via VAMT zuweisen. Diese Lösung empfiehlt sich vor allem dort, wo die Mindestanzahl von 25 PCs oder 5 Server für KMS nicht erreicht wird, oder wo Rechner keinen Zugang zum Netzwerk haben.

    Voraussetzungen für VAMT

    Im Unterschied zu KMS, wo Windows und Office nach spätestens 180 Tagen neu aktiviert werden müssen, weisen Admins den Microsoft-Produkten einen MAK-Lizenzschlüssel nur einmal permanent zu. Dies erfolgt entweder schon beim Bereitstellen eines Images vor dem Deployment oder zur Laufzeit mit VAMT.

    Das normale Vorgehen besteht darin, dass man mit VAMT einen Lizenz­schlüssel auf die ausgewählten Rechner überträgt und die PCs dann zur Online-Aktivierung bei Microsoft veranlasst. Die dafür erforderliche Kommunikation läuft über WMI, so dass man zuerst sicherstellen sollte, dass die entsprechenden Firewall-Ausnahmen aktiviert sind.

    Eingehende Firewall-Regeln für WMI nach Profil und Protokoll

    Die Konfiguration der Firewall auf den Zielsystemen kann entweder über die GUI, die Kommandozeile oder alternativ über Gruppenrichtlinien erfolgen, wenn die betreffenden Rechner Mitglied in einer Domäne sind.

    Die so genannte Proxy-Aktivierung eignet sich für Rechner ohne Netzwerk­zugang. Dafür exportiert VAMT den Key, um ihn über einen Wechsel­datenträger am Zielgerät zu importieren. Dieses generiert daraufhin eine Installation ID, die ihrerseits auf einem USB-Stick gespeichert und am VAMT-Host eingelesen wird. Dieser aktiviert dann Windows bzw. Office stellvertretend für den betreffenden PC.

    VAMT installieren

    Das Volume Activation Management Tool ist Bestandteil des Windows ADK und wird über dessen Setup eingerichtet. Das VAMT benötigt einen SQL Server, den man in der Express Edition gleich mit der ADK-Installation aufspielen kann. Alternativ lässt sich ein vorhandener SQL Server nutzen.

    Das Setup für Windows ADK kann gleich SQL Server Express installieren.

    Nach dem ersten Start fragt VAMT nach dem Pfad zur Datenbank. Hat man diese über das ADK eingerichtet, dann läuft der SQL Server lokal unter dem Namen ADK. Dieser Wert ist im entsprechenden Dialog von VAMT schon vorgegeben, man muss nur mehr den gewünschten Namen für die Datenbank ergänzen.

    Das Volume Activation Management Tool (VAMT) mit der Datenbank verbinden.

    Installierte Microsoft-Produkte finden

    Im nächsten Schritt geht es darum, eine Liste der Computer zu erstellen, denen VAMT einen Lizenz­schlüssel zuweisen und die es aktivieren soll. Zu diesem Zweck führt man aus dem rechten MMC-Fenster den Befehl Discover Products aus.

    Rechner mit installierten Microsoft-Produkten lassen sich auf mehrere Arten finden.

    Der anschließende Dialog bietet mehrere Möglich­keiten, um PCs aufzuspüren. Neben dem Auslesen von Computer­konten im AD kommen auch die Eingabe von IP-Adressen oder das Durch­suchen einer Workgroup in Frage.

    Nach dem Erfassen der Rechner kann man ihren Lizenzstatus prüfen.

    Nach dem Erfassen der Rechner kann man einen oder mehrere davon markieren und aus ihrem Kontext­menü den Befehl Update License Status ausführen. Auf diese Weise lässt sich heraus­finden, welche Software installiert ist und ob sie bereits mit einem gültigen Key aktiviert wurde.

    Lizenzschlüssel eingeben

    Im nächsten Schritt hinterlegt man die Lizenzschlüssel in VAMT. Zu diesem Zweck startet man aus dem Kontextmenü von Product Keys den Befehl Add Product Keys und gibt alle Schlüssel in das Textfeld ein. Zulässig sind nicht nur MAKs, sondern auch Retail- und Generic Volume License Keys (GVLK), welche auch von KMS verwendet werden.

    Pro Zeile kann man einen Lizenzschlüssel eingeben.

    Zu diesem Zeitpunkt weiß man bereits, welche Software auf welchem Rechner noch einen Lizenzschlüssel benötigt und aktiviert werden muss. Nachdem man die entspre­chenden Einträge in der Products-Liste markiert hat, kann man aus ihrem Kontext­menü den Befehl Install Product Key ausführen, um ihnen einen Schlüssel zuzuweisen.

    Produkte aktivieren

    Zu guter Letzt steht die Aktivierung der Windows- und Office-Instal­lationen an, denen man bereits einen Lizenzschlüssel zugewiesen hat. Auch hier kann man mehrere Einträge in der Liste gleichzeitig markieren und dann aus dem Kontextmenü den Befehl Activate => Online activate (für MAK) bzw. Volume activate (für KMS) starten.

    Windows über VAMT remote aktivieren.

    Neben diesen beiden Optionen gibt als dritte Variante die Proxy-Aktivierung. Sie erfolgt über die Funktion Export List. Eine Beschreibung für dieses Verfahrens, das primär für Offline-PCs gedacht ist, bietet dieser Beitrag auf TechNet.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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