Tags: Linux, vSphere, VMware Workstation, vCenter
Das vCSA 6.0 wird standardmäßig nicht als OVA importiert, sondern als ISO heruntergeladen und von Grund auf installiert. Das Setup unterstützt jedoch nur die Einrichtung auf einem ESXi-Host. Ein Betrieb unter der Workstation ist aber dennoch möglich, für die Bereitstellung bieten sich zwei Varianten an.
Die Beschränkung der vCSA-Installation auf ESXi ist im Normalfall kein Problem, weil man es in Produktivumgebungen ohnehin auf einem Server ausführen möchte. vSphere bietet nämlich die nötigen Dienste, um eine hohe Verfügbarkeit von vCenter zu gewährleisten. Für Lab- und Testinstallationen kann es jedoch nützlich sein, das Appliance in der Workstation auszuführen.
vCSA in virtualisierten ESXi installieren
Für die Bereitstellung bieten sich zwei Vorgehensweisen an: Entweder man installiert es auf einem ESXi-Host und lädt es dann auf die Workstation herunter, oder man importiert es dort direkt als OVA.
Die Installation von der ISO-Datei ist zweifellos flexibler, weil sie mehr Optionen zur Konfiguration des vCSA bietet, und ist dank Wizard auch recht einfach zu bewerkstelligen (siehe dazu meine Anleitung: Anleitung: VMware vCenter Server Appliance (vCSA) 6.0 installieren). Dafür sind jedoch die Vorbereitungen etwas aufwändiger, weil man zusätzlich einen ESXi-Host benötigt.
Dieser muss allerdings nicht auf einer eigenen Hardware laufen, weil die Workstation schon seit der Version 7 in der Lage ist, ESXi in einer virtuellen Maschine auszuführen. Für diesen Zweck reicht der kostenlose VMware Hypervisor völlig aus. Nachdem man das vCSA auf einem solchen virtualisierten ESXi installiert hat, kann man sich in der Workstation mit diesem Host verbinden (Menü File => Connect to Server).
Anschließend öffnet man das Kontextmenü der VM, in der das vCSA 6.0 installiert wurde, und führt den Befehl Manage => Download aus. Zu diesem Zweck muss sie jedoch ausgeschaltet sein. Nach dem Herunterladen lässt sich die VM sofort in der Workstation starten, es sind keinerlei Anpassungen erforderlich.
vCSA 6.0 als OVA importieren
VMware sieht auch für die Version 6.0 vor, dass man das vCSA seinem Namen entsprechend als Appliance importiert. Die OVA-Datei ist Bestandteil des ISO-Abbilds, der Dateiname trägt jedoch keine Extension, so dass sich der Dateityp nicht erkennen lässt.
Im ersten Schritt mountet man die ISO-Datei unter Windows und wechselt dort in das Verzeichnis /vcsa. Es enthält eine Datei namens vmware-vcsa, die man auf einen beschreibbaren Datenträger kopiert, wo man dann die Endung .ova an den Namen anfügen kann. Nun importiert man das Appliance über den Befehl File => Open in die Workstation.
Schließlich muss man in die Konfigurationsdatei (Endung .vmx) folgende Einstellungen für das Netzwerk und die Passwörter eintragen, bevor man die VM zum ersten Mal startet:
Die hier angegebenen IP-Adressen müssen natürlich an die jeweilige Umgebung angepasst werden. Benötigt man eine SSH-Verbindung zum Gast-Linux, dann kann man zusätzlich die Zeile
guestinfo.cis.appliance.ssh.enabled = "True"
ergänzen. Die Passwörter dienen nur der Erstanmeldung, nach einer Änderung derselben auf der Konsole oder über das Web-basierte VAMI bleiben die ursprünglichen Kennwörter weiterhin in der .vmx-Datei und können bei Bedarf entfernt werden.
Anmeldung am vCSA
Nach dem Booten des vCSA meldet man sich als root mit dem Passwort aus der .vmx-Datei am VAMI an (Port 5480), um das Appliance zu konfigurieren. Ein Link zum vSphere Client findet sich auf der Homepage des vCSA 6, die Anmeldung dort erfolgt als administrator@vsphere.local, weil der Name der Domäne im PSC mit vsphere.local bereits vorgegeben ist.
Das OVA beruht auf der Installationsvariante Tiny von vCSA 6.0, die für das Management von bis zu 10 Hosts und 100 VMs ausgelegt ist. Ein Nachteil des OVA-Imports besteht darin, dass er sich nur für die Einrichtung neuer vCenter-Server eignet. Wer die Konfiguration von einem vCSA 5.x übernehmen möchte, der muss den Weg über das HTML5-basierte Setup nehmen.
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