Tags: Backup, Monitoring, vSphere
Nur wenige Wochen nach der Freigabe von vSphere 6 veröffentlichte Veeam das Update 2 seiner Availability Suite, das alle wichtigen Neuerungen der VMware-Plattform unterstützt. Darüber hinaus integriert sie die kürzlich fertiggestellte kostenlose Backup-Lösung für physikalische Server und Workstations.
Die Version 6.0 von vSphere brachte zahlreiche neue Funktionen, darunter viele für Software-defined Storage. Entsprechend beeilen sich verschiedene Hersteller aus dem VMware-Umfeld, ihre Produkte auf den Stand des neuesten Virtualisierungssystems zu bringen. Allerdings kann nur ein genauer Blick auf die Backup-Tools zeigen, ob sie dieses Versprechen in allen wichtigen Belangen einlösen.
Unterstützung für Storage-Policies
Spontan mag man glauben, dass es unerheblich ist, von welchem Speichersystem virtuelle Maschinen gesichert werden sollen. Vitual SAN 6.0 und Virtual Volumes (VVols) erfordern aber einige Anpassungen auf Seiten der Tools-Hersteller. Viele davon lassen sich einfach durch die Verwendung des aktuellsten VMware Virtual Disk Development Kit erreichen.
Dagegen bedarf die verstärkte Ausrichtung von VMware auf Policy-Based Management zusätzlicher Features in den Backup-Programmen. Sowohl vSAN als auch VVols erlauben die Definition von Regeln auf VM-Ebene, um etwa einen bestimmten Grad an Performance und Verfügbarkeit zu gewährleisten.
Bei der Wiederherstellung einer gesicherten VM sollten auch diese Metadaten zurückgespielt werden, um die Service Levels der betreffenden Applikationen einhalten zu können. Veeam ist mit Update 2 von Backup & Replication 8 dazu in der Lage und kann zudem auch weitere Metadaten von vSphere 6 handhaben.
Tags zur Definition von Backup-Jobs
Es handelt sich dabei um Tags, mit denen Anwender VMware-Ressourcen wie VMs, vApps, Resource Pools, etc. kategorisieren können. Sie sind kein neues Feature von vSphere 6, aber sie haben in dieser Version ein neues API erhalten, auf das Veeam in Update 2 zugreift. Auf diese Weise lassen sich Backup-Jobs definieren, indem man zu sichernde Ressourcen mit Hilfe dieser Metadaten auswählt.
vSphere 6.0 bringt noch zwei weitere Neuerungen, die auf den ersten Blick scheinbar wenig Einfluss auf Backups haben. Dies sind das erweiterte Fault Tolerance (FT) mit Unterstützung für vSMP und Long-Distance-vMotion.
Sicherung von FT-VMs
Die lang erwartete Aufwertung von FT erlaubt einen ausfallsicheren Betrieb von VMs mit bis zu 4 vCPUs. Die für FT konfigurierten VMs stellen eine andere Programmierschnittstelle zum Anlegen von Snapshots bereit als gewöhnliche virtuelle Maschinen. Veeam nutzt in B&R 8 Update 2 dieses API und kann damit auch solche Anwendungen sichern.
Long-Distance-vMotion verschiebt virtuelle Maschinen über die Grenzen von Datencentern und vCenter, nachdem sich die Mobilität von VMs bis dato auf Hosts innerhalb dieser Einheiten beschränkte. Die Herausforderung für Backup-Software besteht darin, dass VMs nach dem Umzug auf einen anderen vCenter-Server eine neue ID erhalten und dadurch die Zuordnung zu Sicherungsaufträgen verloren geht. Veeam aktualisiert in Update 2 nun die Einträge in Backup-Jobs, sobald eine VM außerhalb eines vCenter-Servers umzieht.
Integration von Endpoint Backup
Veeam veröffentlichte erst kürzlich das schon lange angekündigte Endpoint Backup. Die Software ist als Standalone-Lösung kostenlos verfügbar und dient dazu, PCs und physikalische Windows Server zu sichern.
Für Anwender von Veeam Backup & Replication bietet das Tool einen zusätzlichen Nutzen, weil es die gesicherten Daten in den Repositories der großen Lösung speichern und dort verschlüsseln kann. Administratoren können die Backups zudem für das Disaster Recovery mittels Replikation in ein externes Rechenzentrum oder zu einem Cloud-Provider übertragen. Darüber hinaus sind alle Jobs von Endpoint Backup innerhalb der Konsole von B&R 8 Update 2 sichtbar, in der sich auch die Berechtigungen für die Sicherung von physikalischen Systemen verwalten lassen.
Item-Level-Restore für Endpoint Backups
Nachdem beide Programme das gleiche Dateiformat nutzen, lässt sich der Explorer für Active Directory oder Exchange nutzen, um einzelne Objekte aus dem AD oder einer Mailbox wiederherzustellen. Eine weitere Funktion, die dank Integration der beiden Tools zur Verfügung steht, ist der Export der Backups in diverse Formate für virtuelle Laufwerke (VMDK, VHD, VHDX).
Update 2 für Veeam One 8
Neben Backup & Replication gehört zum Lieferumfang der Availability Suite auch die Monitoring-Software Veeam One. Sie ist nun ebenfalls in der Version 8 Update 2 verfügbar und kommt mit vSphere 6 zurecht. So ist das Tool unter anderem in der Lage, Virtual Volumes und vSAN 6.0 zu überwachen.
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