Veeam Backup & Replication v9: EMC-Snapshots, Oracle-Restore, Backup-Proxy


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    Veeam Backup & ReplicationVeeam gab die Version 9 seiner Software zur Sicherung und Wieder­herstellung vir­tu­eller Umge­bungen frei. Zu den wichtigsten Neuer­ungen zählen der erweiterte Support für SANs, Item-Level-Restore für Oracle-Daten­ban­ken sowie zahlreiche Verbes­serungen zur Reduk­tion von Daten­volumen und Erhöhung der Performance.

    Der Hersteller hatte bereits während der Entwicklung von Backup & Replication (B&R) v9 einen Ausblick auf die wichtigsten neuen Features gegeben. Dazu gehörte die Ankündigung von Scale-out Backup Repository, das heterogene Speichersysteme zu einem Pool zusammenfassen kann.

    Storage-Tiering für Backups

    Es erlaubt Anwendern, die Kapazität von Repositories bei steigendem Datenvolumen dynamisch zu erweitern. Außerdem unterstützt es ein Tiering, so dass etwa Full Backups auf langsameren Medien gespeichert werden können als die regelmäßigen inkrementellen Sicherungen.

    SAN-Snapshots bietet ähnliche Restore-Optionen wie Hypervisor-basierte Backups.

    Seit der Version 7 ist Veeam B&R in der Lage, VMs nicht nur über den Hypervisor zu sichern, sondern auch von SAN-Snapshots. Den Anfang machte HP mit StoreVirtual VSA, HP Store Virtual (LeftHand, P4000) und HP StoreServ (3PAR). In v8 folgte NetApp mit Systemen, auf den mindestens ONTAP 8.1 läuft, und schließlich kommen in v9 die Systeme VNX, VNX2 und VNXe von EMC hinzu.

    Item-Level-Recovery für Oracle

    Zu den wesentlichen Anforderungen einer Backup-Software für VMware und Hyper-V gehört, dass sie nicht nur komplette VMs wiederherstellen kann, sondern auch einzelne Dateien und Datensätze von wichtigen Anwendungen. Auch hier erweitert B&R schrittweise die Zahl der unterstützten Applikationen (siehe dazu: Veeam Availability Suite v9: Cloud-Replikation, Explorer für Oracle, Restore von GPOs).

    Seit längerer Zeit beherrschte der Veeam Explorer schon den Item-Level-Restore von Active Directory, Exchange, SharePoint und SQL Server. In v9 ergänzt der Hersteller diese Liste nun um Oracle-Datenbanken in den Versionen 11 und 12, wobei die Ausführungen für Windows und Linux sowie Oracle Automatic Storage Management (ASM) unterstützt werden.

    Der AD Explorer kann Objekte direkt auf einen DC zurücksichern, wobei er nun auch GPOs berücksichtigt.

    Gleichzeitig erweitert Veeam die Möglichkeiten zur granularen Wiederherstellung von Microsoft-Systemen. So lassen sich nun auch einzelne GPOs und DNS-Einträge restaurieren, die Wiederherstellung von Mails aus Exchange kann aus Compliance-Gründen jetzt protokolliert werden. Bei SQL Server entfällt dank Remote Staging die Notwendigkeit für die Installation der Datenbank auf dem Backup-Server, wodurch sich Lizenzkosten einsparen lassen.

    RZ-Failover mit Cloud Connect

    Die Nutzung der Public Cloud für Disaster Recovery ist mittlerweile ein allgemeiner Trend. Veeam integrierte die Replikation von VMs an entfernte Standorte schon früh in das Basisprodukt, vor 3 Jahren kam die Cloud Edition hinzu und mit v8 folgte Cloud Connect.

    Veeam Cloud Connect unterstützt nun das Failover kompletter Sites.

    Im Katastrophenfall ist es mit dem Restore einzelner VMs meist nicht getan, vielmehr muss die Wiederherstellung einer ganzen Infrastruktur orchestriert werden. Mit R&B v9 unterstützt Veeam einen vollständigen Failover für ganze Rechenzentren und deren Failback am ursprünglichen oder einem alternativen Standort.

    Zahlreiche Einzelverbesserungen

    Neben diesen markanten Neuerungen bringt die Version 9 eine Vielzahl von Verbesserungen, die primär der Einsparung von Speicherplatz und einer Erhöhung der Performance dienen, was insgesamt zu kürzeren Backup-Zeiten führt. Unter diese Kategorie fallen zum Beispiel:

    • BitLooker: Technik zur Verringerung der Dateigröße von Backups, indem sie nicht benötigte Bereiche ignoriert, darunter Blöcke, die von gelöschten Dateien belegt sind, Auslagerungs- und Hibernation-Dateien oder Verzeichnisse, die vom Benutzer ausgeschlossen werden.
    • Backup virtueller Maschinen von NetApp SnapMirror oder SnapVault anstatt von den produktiv genutzten Speichersystemen.
    • Integration mit HPE StoreOnce Catalyst, das die Deduplizierung der Daten an der Backup-Quelle erlaubt. Dadurch reduzieren sich das zu sichernde Datenvolumen und die benötigte Zeit für Backup-Jobs.
    • Direct NFS: vSphere-Backup direkt von NFS-Laufwerken mit Hilfe von Veeams eigenem NFS-Client, der die Versionen 3 und 4.1 des Netzwerk­dateisystems unterstützt.
    • Um WANs zu entlasten, kann B&R v9 das Backup und die Replikation von VMs in einer Niederlassung an einen lokalen Windows-PC auslagern, der als Proxy fungiert. Einem ähnlichen Zweck dient der neue Mount-Server, der für jedes Repository verfügbar ist. Er hilft ebenfalls, den Verbrauch von Bandbreite zu reduzieren und beschleunigt zudem ein File-Level-Restore, wenn sich die Sicherungsdateien an einem entfernten Standort befinden. Bisher musste man alle Backups auf einem Backup-Server mounten.
    • Kopierjobs für Backups können nun in v9 genauso wie die ursprüngliche Datensicherung mehrere VMs parallel verarbeiten und damit den gesamten Vorgang beschleunigen.

    Eine vollständige Übersicht aller Neuerungen mit einer detaillierten Beschreibung findet sich in diesem englischsprachigen PDF. Der Hersteller bietet zudem eine kostenlose Testversion zum Download an.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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