Tags: Lizenzierung, Inventarisierung
Die englische Online-Publikation The ITAM Review vergleicht 6 Produkte zur Entdeckung und Inventarisierung von IT-Assets. Die Gegenüberstellung differenziert die Tools nach Zielgruppen, also Enterprise vs. Mittelstand, und nach Einsatzgebiet (Rechenzentrum vs. Desktops). Neben den klassischen Disziplinen wie etwa die Erfassung sämtlicher Hardware im Netzwerk legte die Untersuchung einige weitergehende Kriterien an, darunter die Messung der Software-Nutzung, die Ermittlung des Standorts oder die Unterstützung für Migrationsprojekte.
Das Aufspüren (Discovery) und Inventarisieren von IT-Assets sind zwei sich ergänzende Funktionen, die alle Tools in diesem Segment abdecken. Das automatische Discovery ist nicht nur für das Entdecken von Geräten im Netzwerk zuständig, sondern soll auch in der Lage sein, neue Hardware selbständig zu bemerken und Änderungen zu registrieren. Das Inventory hingegen sollte eine dynamische Sicht auf die vorhandene Ausstattung bieten und Änderungen berücksichtigen, sobald sie von der Discovery-Funktion gemeldet werden. Zusätzlich kann diese Übersicht zu den einzelnen Assets auch Detailinformationen, eine Änderungshistorie oder die Beziehung zu anderen Aspekten der IT enthalten.
Inventarisierung als Basis für IT-Management
Die gelegentlich unterschätzte IT-Inventarisierung ist die Grundlage für einige wichtige Aspekte des IT-Managements. So ist sie Basis für ein solides Lizenz-Management, weil nur genaue Daten über die vorhandene Ausstattung eine Über- oder Unterlizenzierung vermeiden helfen. Unnötige Kosten kann sie zudem sparen, indem IT-Verantwortliche rechtzeitig über das Ende von Leasing-Verträgen für Hardware oder nicht mehr unterstützte Software informiert werden.
Nutzen für Software-Lizenzierung, Helpdesk, Migration
Kostenvorteile verspricht eine aktuelles und akurate Inventarliste auch beim Helpdesk, wenn dieser bei der Problemlösung die genaue Ausstattung eines PCs abrufen kann. Schließlich ist sie auch eine Voraussetzung für erfolgreiche Migrationsprojekte, weil sich etwa mögliche Kompatibilitätsprobleme mit einer neuen Windows-Version besser absehen lassen. Das Aufspüren nicht erwünschter Anwendungen trägt schließlich auch zur Sicherheit der Umgebung bei.
Vergleich von 6 Produkten
Der Vergleich von The ITAM Review berücksichtigt die Produkte von 6 Herstellern. Dazu zählen BDNA Discover, Frontrange Discovery, HP Discovery & Dependency Mapping Inventory, iQSonar von iQuate, NEXThink Enterprise Desktop Monitoring, Numara FootPrints Inventory Manager and Compliance Manager und ServiceNow Discovery.
Fortgeschrittene Funktionen
Neben den gängigen Funktionen, den unterstützten Plattformen oder der Architektur (z.B. mit oder ohne Agent) berücksichtigt der Autor Martin Thompson eine Reihe weiterer Kriterien. Dazu zählen:
- Die Fähigkeit, den aktuellen Standort eines Geräts anhand des zugeordneten Switches zu ermitteln;
- Interaktion mit dem Endbenutzer, um rechtlichen Anforderungen in einigen Ländern zu genügen, wenn die User der Inventarisierung ihrer PCs zustimmen müssen;
- die Überwachung der Software-Nutzung, mit der sich feststellen lässt, ob bestimmte Anwendungen überhaupt verwendet werden;
- Software-Erkennung, die gefundene Programme mit einer eigenen Datenbank vergleicht und so detaillierte Informationen zu einer ausfürhrbaren Datei ermitteln kann (Version, Edition, Vollprodukt oder Upgrade, etc.);
- visuelle Darstellung der Beziehungen und Abhängigkeiten von IT-Assets;
- die Möglichkeit, zusätzliche beschreibende Informationen eingeben zu können, etwa zum Kauf der Software oder zu den Lizenzbedingungen;
- Benachrichtigungen über Änderungen in der IT-Ausstattung;
- Unterstützung für Migrationen, beispielsweise durch Prognose von Kompatibilitätsproblemen;
- Informationen über den Energieverbrauch von Geräten.
Alle Tools mit Schwächen
Alle Produkte haben erwartungsgemäß ihre funktionalen Schwerpunkte und ensprechend auch Schwächen in bestimmten Bereichen. So moniert The ITAM Review mangelhafte Analysefähigkeiten bei iQuate und HP, wobei die Software von HP nur im Zusammenspiel mit anderen Produkten dieses Hersteller von Nutzen sei. Numara mangelt es an Unix-Support, die Schweizer NEXThink unterstützt nur Windows. ServiceNow verlässt sich bei der Erkennung von Anwendungen auf die wenig verlässliche Liste Programme und Funktionen in der Systemsteuerung und BDNA verzichtet auf die Darstellung von Beziehungen zwischen IT-Assets.
Numara und ServiceNow schneiden am besten ab
Nichtsdestotrotz weisen die meisten Produkte für die vorgesehenen Nutzungsszenarien eine Fülle von Funktionen auf, die über das einfache Erfassen und Inventarisieren des IT-Bestands weit hinausgehen. Dazu gehört etwa das Bereinigen und Normalisieren der gesammelten Daten, das Füttern einer CMDB sowie das Visualisieren von Zusammenhängen.
Insgesamt schnitt in der Kategorie für kleine und mittlere Unternehmen der Numara Footprint Inventory Manager am besten ab, dessen Stärken in seiner Vielseitigkeit, einfachen Bedienbarkeit, Berichte über die Abweichungen von einer erwünschten Konfiguration sowie in einem guten Preis-Leistungsverhältnis bestehen. Unter der Produkten in der Enterprise-Klasse erhielt ServiceNow die beste Bewertung von The ITAM Review.
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