Tags: Storage, vSphere, VMware Workstation
VMware bietet in ESXi sowie in der Workstation mehrere Disk-Controller für virtuelle Maschinen. Zu den altbekannten SCSI-Adaptern von BusLogic und LSI gesellten sich vor einiger Zeit eine Implementierung von Serial Attached SCSI (SAS) und ein paravirtualisierter SCSI-Controller (PVSCSI). In den neuesten Versionen der Hypervisor kommt die Unterstützung für vSATA hinzu. Für welchen Typ soll man sich entscheiden?
Grundsätzlich gilt festzuhalten, dass die Virtual Hardware von VMware zwar verschiedene Schnittstellen zur Anbindung von Laufwerken bereitstellt, aber diese unabhängig von der tatsächlichen physikalischen Hardware sind. Man benötigt zum Beispiel keinen SCSI-Controller im Server, um in den VMs einen solchen einzurichten.
Gast-OS wesentlich bei der Wahl des Controllers
Aus diesem Grund unterscheiden sich die Controller mit Ausnahme von PVSCSI und SATA nicht wesentlich durch ihre Performance oder durch die Laufwerke, die man an sie anschließen kann. Entscheidend für die Auswahl ist vielmehr das Gastbetriebssystem, dem man auf diese Weise das am besten unterstützte Interface zur Verfügung stellen kann.
Buslogic für alte Betriebssysteme
Wenn man daher im vSphere Web-Client oder in der Workstation mit Hilfe des Assistenten eine neue VM anlegt, dann richtet sich der empfohlene Controller nach dem Betriebssystem, das man zuvor ausgewählt hat. Handelt es sich dabei um ein altes OS wie Windows XP, dann schlagen beide Buslogic Parallel vor, weil das Betriebssystem einen Treiber für diesen Controller bereits mitbringt.
Buslogic und LSI Logic sind Implementierungen von Parallel SCSI, wobei Buslogic eine geringere Queue-Tiefe unterstützt als LSI (1 versus 32) und daher eine geringere Performance bietet. Der Buslogic-Controller gilt daher als Legacy und sollte nur mit betagten 32-Bit-Betriebssystemen genutzt werden.
LSI Parallel für Vista, LSI SAS für Windows 7/8
LSI Logic Parallel repräsentiert indes auch nicht mehr den neuesten Stand der Technik, vielmehr gab Microsoft ab Windows 7 und Server 2008 Serial Attached SCSI (SAS) den Vorzug. Die parallele Version von LSI Logic empfiehlt sich daher primär für Vista oder Linux.
Für neuere Windows-Versionen (Client und Server) ist LSI Logic SAS das bevorzugte Interface, weil sie dafür einen guten Treiber-Support bieten. Hinsichtlich der Performance sind beide Schnittstellen ebenbürtig.
vSATA vor allem für Mac OS
In der Virtual Hardware 10 ergänzte VMware die Auswahl um vSATA. Es lässt sich parallel zu SCSI nutzen, wobei bis zu 4 Controller von jedem Typ installiert werden können. Dadurch erhöht sich die Zahl der möglichen Laufwerke für eine VM, wenn diese eine besonders hohe Speicherkapazität erfordert. VMware empfiehlt SATA jedoch nicht für I/O-intensive Anwendungen, weil es in puncto Performance nicht mit SCSI mithalten kann.
Der SATA-Support erleichtert vor allem die Virtualisierung von Mac OS X, bei dem diese Schnittstelle als Standard empfohlen wird. Unter der Workstation 10 kommt SATA noch im Zusammenhang mit SSDs eine besondere Bedeutung zu. Das Passthru-Feature, mit dem sie die Gäste darüber informiert, dass eine VMDK auf einer SSD liegt, funktioniert bei Mac OS X nur mit SATA. Auch bei Windows 7 werden SSD-Datenlaufwerke als Festplatten gemeldet, wenn sie über SCSI angeschlossen sind.
Paravirtualisiertes SCSI
Schließlich existiert ausschließlich unter ESXi noch ein paravirtualisierter SCSI-Treiber, der nur für den Einsatz am Server und für hohe Storage-Anforderungen gedacht ist. Er bietet die beste Performance bei geringerer CPU-Auslastung, typischerweise für die Anbindung von SANs. VMware zufolge ist er nicht für Direct Attached Storage (DAS) geeignet. VMs, die paravirtualisiertes SCSI verwenden, können nicht Teil eines Windows-Guest-Clusters sein.
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