Tags: VirtualBox, Netzwerk, Windows 8
Oracle stellt ein Jahr nach dem letzten Update die Version 4.2 von VirtualBox vor. Der Typ-2-Hypervisor aktualisiert damit seinen Plattform-Support auf die neuesten Releases von Windows und Mac OS X, erlaubt die Zusammenfassung von VMs zu Gruppen und bringt eine Reihe von Verbesserungen beim Networking.
Die aus der Benutzersicht auffälligste Neuerung von VirtualBox 4.2 besteht darin, dass sich virtuelle Maschinen innerhalb des Managers zu Gruppen zusammenfassen lassen. Das ist gerade bei einer größeren Zahl von VMs nützlich, weil man sie nach verschiedenen Kriterien zusammenfassen kann, beispielsweise nach Gast-Betriebssystem oder nach Projekten bzw. Anwendungen, zu denen sie gehören.
Aktionen auf VM-Gruppen anwenden
Die Gruppierung von VMs dient aber nicht nur dazu, um Ordnung in die virtuelle Umgebung zu bringen. Vielmehr lassen sich einige Operationen auf alle VMs einer Gruppe anwenden, beispielsweise kann man alle Mitglieder mit einem Mausklick starten oder anhalten.
Support für 36 vNICs, VLAN-Tagging
Gleich mehrere Verbesserungen bringt VirtualBox 4.2 für das Einrichten von virtuellen Netzwerken. So lässt es jetzt pro VM bis zu 36 virtuelle NICs zu, bisher waren es acht. Damit lassen sich komplexe Netze simulieren, ohne dafür eigene Hardware anschaffen zu müssen. Außerdem unterstützt es für die virtuellen Adapter nun VLAN-Tagging.
Bandbreiten-Management
Interessant ist auch die Möglichkeit, die verfügbare Bandbreite für bestimmte virtuelle Maschinen zu beschränken. Dieses Limit gilt für alle NICs zusammen, sie teilen sich also die maximal für eine VM zugeteilte Bandbreite. Dieser Wert kann zu Laufzeit der virtuellen Maschine verändert werden. Für dieses Feature gibt es keine Einstellungsmöglichkeiten auf der GUI, vielmehr muss man dafür auf das Kommandozeilen-Tool VBoxManage zurückgreifen.
Headless Launch über die GUI
Eine Funktion, die bisher ebenfalls nur über VBoxManage zu steuern war, erhält jetzt eine Unterstützung in der grafischen Oberfläche. Es handelt sich dabei um das Headless VM Launching, bei dem eine VM ohne Konsolenfenster startet. Dieser Modus eignet sich etwa für eine LAMP-Installation, die ohne Interaktion mit dem Benutzer bootet. Um diese Form des Starts zu aktivieren, drückt man die Shift-Taste, während man die VM im Manager ausführt.
Autostart nur für Unix-Systeme
Eine weitere Neuerung betrifft ebenfalls den Start von VMs. Wenn das Host-Betriebssystem für VirtualBox entweder Linux, Mac OS X oder Solaris ist, dann kann man festlegen, dass bestimmte VMs gleich nach dem Hochfahren des Rechners automatisch ausgeführt werden. Auch diese Option lässt sich nicht über die GUI steuern.
Beim Anlegen einer VM kann man den gewohnten Wizard jetzt überspringen und stattdessen einen Dialog öffnen, der die wichtigsten Einstellungen entgegennimmt. Diese Änderung kommt vor allem versierten Anwendern zugute, die schon vorab wissen, welche Ressourcen eine virtuelle Maschine erhalten soll.
Aktualisierte OS-Unterstützung
Da seit dem letzten Update bereits ein Jahr vergangen ist, besteht eine wesentliche Aufgabe von VirtualBox 4.2 darin, die seitdem erschienen Betriebssysteme zu unterstützen. Dazu zählen Windows 8, Mac OS X Mountain Lion, Windows Server 2012, Ubuntu 12.04 (Precise Pangolin), Fedora 17 und Oracle Linux 6.3.
VirtualBox 4.2 kann kostenlos von der Oracle-Website heruntergeladen werden. Das Extension Pack ergänzt den Virtualisierer um Support für RDP und USB. Es ist nur für den privaten Gebrauch kostenfrei und über die gleiche Seite als Download zu haben.
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