Tags: Virtualisierung, Hochverfügbarkeit, XenServer, Server
Stratus bietet mit Avance ein Komplettpaket für virtualisierte und ausfallsichere Systeme auf Basis zertifizierter Hardware von Dell und HP an. Die Software verbindet 2 Server zu einer logischen Einheit und synchronisiert beide Knoten über einen dedizierten (10Gbit)-Ethernet-Link. Die Hardware wird mittels XenServer virtualisiert, die Administration erfolgt über eine Browser-Oberfläche.
Downtime bis zum Neustart der VMs
In der momentan noch aktuellen Version 1.6 übernimmt nach dem Ausfall eines Servers der verbleibende Knoten alle virtuellen Maschinen (VMs) der defekten Maschine, muss diese aber erst neu starten. Mit einer entsprechenden Verzögerung kann der Anwender wieder auf die Gastsysteme zugreifen, die sich aber erwartungsgemäß nicht exakt in in dem Zustand befinden wie ihre Pendants vor dem Auftreten des Defekts. So müssen erst wieder alle Applikationen gestartet werden, was zum Teil innerhalb der Betriebssysteme automatisiert werden kann.
Zukünftig unterbrechungsfreier Wechsel
Die heute erstmals in Deutschland präsentierten Funktionen für Continous Availability sollen diese Beschränkung aufheben. Avance gleicht beide Instanzen einer VM laufend ab und kann bei Ausfall eines Rechners ohne Unterbrechung auf die VM-Replik des intakten Knotens umschalten. Das Feature ist derzeit nur als Preview verfügbar, Stratus nennt derzeit noch kein Lieferdatum.
Interessant erscheint mir die Lösung vor allem für Unternehmen, die mit durchschnittlich 14 bis 16 VMs, die laut Hersteller typischerweise auf einer solchen Konfiguration laufen, insgesamt ihr Auslangen finden. Sie können mit Hilfe von zwei Servern relativ einfach ein ausfallsicheres und virtualisiertes System einrichten, ohne sich mit Clustern auf Betriebssystemebene oder mit Virtualisierungssoftware beschäftigen zu müssen. Da Avance die Platten der zwei Knoten laufend synchronisiert, benötigen die Anwender auch kein SAN, wie sonst in virtuellen Umgebungen üblich. Der Einstiegspreis von insgesamt ca. 10000 Euro ist zudem moderat, wobei auf die Software für 2 Server (max. 2 Sockel) 4000 Euro entfallen.
Begrenzte Auswahl bei Hardware und Betriebssystemen
Neben den Vorteilen, wie einfache Installation und Bedienung sowie aufeinander abgestimmte Komponenten, die eine derartige Komplettlösung bietet, weist sie auch Nachteile auf. Zum einen läuft Avance nur auf wenigen zertifizierten Servern von zwei Herstellern. Zum anderen ist die Zahl der als Gäste unterstützten Betriebssysteme beschränkt, weil Stratus für seine Synchronisierungsfunktion eigene paravirtualisierte Treiber entwickeln muss. Zurzeit sind deshalb nur Windows Server 2000 bis 2008 zugelassen, 2008 R2 soll im Mai mit Avance 2.0 folgen. Die Auswahl bei Linux ist auf Redhat und CentOS begrenzt, SuSE wird nicht unterstützt.
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