Tags: Hyper-V, Windows Server, Server Core, RSAT
Konfiguriert man einen Windows-Server durch Installation der Hyper-V-Rolle zum Virtualisierungs-Host, dann muss man anschließend die Gastsysteme in den virtuellen Maschinen verwalten können, wenn möglich auch remote. Zu diesem Zweck gibt es den Hyper-V-Manager, der auf dem Client mit RSAT installiert werden kann. Bis sich dann Hyper-V tatsächlich remote verwalten lässt, muss man jedoch einige Hürden nehmen.
Die Möglichkeit zur Remote-Verwaltung ist schon für eine Vollinstallation von Windows-Server wünschenswert, für Server Core ist sie kaum verzichtbar. Die abgespeckte Variante bietet kaum Mittel zur lokalen Hyper-V-Administration. Das mitgelieferte sconfig kennt diesbezüglich keine Funktionen und das grafische Tool Core Configurator beschränkt sich auf das Starten und Stoppen von VMs. Die Administration mit Powershell und der Management Library for Hyper-V ist sicher nicht jedermanns Sache.
Installation der Hyper-V-Rolle öffnet Firewall
Die Installation der Hyper-V-Rolle (unter Server Core mittels sconfig, dism oder ocsetup) schafft auch gleich die wichtigsten Voraussetzungen für den Betrieb und die Remote-Administration: Start der für Hyper-V benötigten Services und Aktivierung der benötigten Firewall-Regeln.
Wenn man anschließend zum Client wechselt und sich über den Hyper-V-Manager mit dem Server verbinden möchte, dann zeigt sich, dass die Konfiguration längst nicht abgeschlossen ist. Bis zum erfolgreichen Remote-Management müssen noch ein ganzer Wust von Benutzereinstellungen und Berechtigungen gesetzt, Services konfiguriert, Skripts ausgeführt und alle involvierten Rechner neu gestartet werden.
HVremote erspart viel manuelle Nacharbeit
Zum Glück muss man sich mittlerweile diese Prozedur nicht mehr antun, das Script HVremote von John Howard automatisiert die meisten Schritte. Nach dem Download der .wsf-Datei gibt man folgenden Befehl am Server ein, wenn die Maschine zu einer Domäne gehört:
cscript hvremote.wsf /add:[domain\user]
In Workgoups dagegen reicht der bloße Benutzername:
cscript hvremote.wsf /add:[user]
Der Benutzer muss bereits existieren, er wird vom Script nicht angelegt. Anschließend wechselt man zum Client (Vista oder Windows 7) und führt in einer Eingabeaufforderung mit Administratorrechten diese Kommandos aus:
cscript hvremote.wsf /mmc:enable
cscript hvremote.wsf /anondcom:grant (nur wenn die PCs nicht in einer Domäne sind)
Reboot und RPC-Fehler
Nach dem nun fälligen Reboot beider Maschinen bietet das Script die Möglichkeit, die Konfiguration von Client und Server zu überprüfen:
cscript hvremote.wsf /show /target:[Rechnername]
Als Rechnername gibt man am Server jenen des Clients ein und am Client jenen des Servers. Dennoch kann es nachher passieren, dass der Hyper-V-Manager die berüchtigte Meldung ausgibt:
"Mit dem RPC-Dienst auf Computer [Server] kann keine Verbindung hergestellt werden. Stellen sie sicher, dass der RPC-Dienst ausgeführt wird."
In den meisten Fällen läuft der RPC-Dienst jedoch, die Ursache der irreführenden Meldung kann darin liegen, dass der Rechnername etwa aufgrund eines DNS-Problems nicht aufgelöst werden kann.
Insgesamt zeigt das Sammelsurium an Tools für Server Core aus verschiedenen Quellen und der Aufwand, der für eine schlichte Fernwartung von Hyper-V zu treiben ist, dass der Umbau von Windows Server zu einer ausgereiften Virtualisierungsplattform noch nicht abgeschlossen ist, das System präsentiert sich noch in einigen Bereichen als Baustelle.
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2 Kommentare
"Note: There are no plans add support for Windows 10/Windows Server 2016 - there are too many changes in Windows 10 to take this on in a simple manner right now given other things I'm working on. Sorry."
Gibt's da was für Windows Server 2016?
Mit der Anleitung von Ivo Beerens klappt es auch mit Windows 10 / Server 2016: https://www.ivobeerens.nl/2015/08/28/manage-hyper-v-in-a-workgroup-remot...