VMware Converter: VMs von Hyper-V nach ESXi oder Workstation migrieren


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    VMware Converter 5.1VMware bietet mit dem Converter Standalone schon länger ein kostenloses Tool an, um virtuelle und physikalische Maschinen auf ESXi oder VMware Workstation zu migrieren. Allerdings funktioniert der Transfer nicht immer reibungslos, wenn die Quelle eine VM unter Hyper-V ist.

    Bei der Migration von VMs ist es nicht mit der Konvertierung von virtuellen Laufwerken getan, vielmehr muss zusätzlich ihre Konfiguration übernommen und an das Ziel adaptiert werden. Außerdem sollten die Integrationsdienste des Quell- durch jene des Zielsystems ausgetauscht werden - und das nach Möglichkeit im laufenden Betrieb.

    Unterstützte Quell- und Zielsysteme

    Das Tool aus dem Hause VMware, das diese Anforderungen erfüllt, ist der Converter Standalone. Wie Microsofts Gegenspieler, der Virtual Machine Converter, kommen als Ziel der Migration nur die eigenen Plattformen des Herstellers in Frage, also vSphere bzw. ESXi sowie die VMware Workstation.

    Der VMware Converter unterstützt eine Reihe von Quellsystemen, sowohl V2V als auch P2V.

    Bei den Quellsystemen unterstützt das Tool Hyper-V, physikalische Rechner, (ältere) Acronis-Backups und Ghost-Images sowie die eigenen Plattformen, so dass man damit etwa VMs von der Workstation auf einen ESXi-Host oder umgekehrt übertragen kann.

    Behelfslösung für aktuellen Hyper-V

    Die aktuelle Version 5.5.3 kommt erwartungsgemäß mit vSphere 5.5 zurecht, bei der Workstation ist die aktuelle Version 11 aber noch nicht in der Liste der unterstützten Systeme. Eine größere Einschränkung stellt die Tatsache dar, dass der Converter bis dato Hyper-V weder unter Windows Server 2012 R2 noch unter Windows 8.1 als Quelle akzeptiert. Entsprechende Migrationsversuche beendet das Tool mit der kryptischen Fehlermeldung fault.HyperVNotSupportedFault.summary.

    VMs von der aktuellen Hyper-V-Version müssen über P2V migriert werden.

    Möchte man dennoch eine VM von Microsofts neuestem Hypervisor auf VMware umziehen, dann wählt man im ersten Dialog des Assistenten (zu starten über Convert machine) statt Hyper-V die Option Powered-on machine. Damit startet man zwar normalerweise eine P2V-Migration, aber diese lässt sich nach der (automatischen) Installation des benötigten Agenten auch auf VMs anwenden.

    Firewall als Hindernis

    Für diese Operation muss man die Anmeldedaten eines Kontos eingeben, das über die nötigen Rechte verfügt. Handelt es sich dabei um einen Domänen-User, dann ist das Format domain\user zu verwenden. Eine automatische Anmeldung mit den aktuellen Sitzungsinformationen ist nicht vorgesehen.

    Die Windows-Firewall des Quellsystems blockiert standardmäßig den Verbindungsaufbau durch den Converter.

    VMware Converter versucht nun eine Verbindung mit dem Quell-Computer aufzubauen und den Agent zu installieren. Dies scheitert jedoch meistens und führt zur Fehlermeldung fault.NoHostConnection.summary. Schuld daran ist Firewall am Quellsystem, die man daher während der Migration deaktivieren sollte.

    Konfiguration der Ziel-VM

    Je nachdem welches Ziel man festgelegt hat, bietet der Converter anschließend zusätzliche Optionen zur Platzierung der VM auf bestimmten Hosts und Datastores. Die Auswahl der Virtual Hardware endet aktuell bei der Version 10, die Unterstützung für die erweiterten Fähigkeiten von vSphere 6.0 und Workstation 11 dürfte in absehbarer Zeit folgen.

    Wählt man vCenter als Ziel der Migration, dann kann man die VM einem bestimmten Datacenter und Host zuordnen.

    Im letzten Schritt mit der Bezeichnung Options kann man die Konfiguration der Ziel-VM bearbeiten. Der Converter passt zwar einige Einstellungen automatisch an und ändert beispielsweise den Typ des Storage-Controllers von IDE auf SCSI. Aber wenn man die Ausstattung der VM anderweitig modifizieren möchte, dann kann man das hier manuell tun.

    Vor dem Start der Migration kann man die Konfiguration der Ziel-VM anpassen.

    Darüber hinaus sieht dieser Dialog vor, dass man nach erfolgter Konvertierung die VM starten und VMware Tools installieren lässt. In einigen Fällen mag es nützlich sein, nach dem Booten der migrierten VM die ursprünglichen VM herunterzufahren, etwa bei virtualisierten DCs.

    Systemvoraussetzungen und Verfügbarkeit

    VMware Converter 5.5 lässt sich auf 32- und 64-Bit-Windows ab XP und Server 2003 installieren. Auf Wunsch kann man die Client- und Server-Komponenten des Tools auf separaten Rechnern einrichten.

    Die Software steht nach der Anmeldung bzw. Registrierung beim Hersteller kostenlos zum Download bereit. Weitere Informationen über Systemvoraussetzungen und Features finden sich im User's Guide.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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