VMware vCenter Operations: Performance- und Kapazitätsmanagement inklusive Analytics


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    vCenter Operation bietet in der Standard Edition einige Funktionen für das Perfomance-MonitoringVMware vCenter Operations ist ein neues Produkt von VMware, das Performance-, Kapazitäts- und Configuration-Management mit den Ana­lyse­funk­tionen des im letzten Jahr zugekauften Integrien vereint. VMware möchte vor allem mit der Enterprise Edition über das reine Management der Virtualisierungsschicht hinausgehen und insgesamt einen kompletten Tools-Stack anbieten, der auch Hardware- und Application-Monitoring umfasst.

    Die Konkurrenz zwischen den Virtualisierungsplattformen verlagert sich zunehmend auf die Ebene der Management-Tools, während Basistechnologien wie der Hypervisor dabei an Bedeutung verlieren. VMware konnte in dieser Hinsicht mit eigenen Tools sowie solchen aus dem großen Partnernetzwerk eine klar führende Postion erarbeiten. Allerdings werden die wichtigsten Anbieter von Lösungen für das System-Management wie Microsoft oder IBM nicht müde darauf hinzuweisen, dass VMware auf die Verwaltung seiner eigenen Infrastruktur beschränkt sei.

    Ausweiterung der VMware-Plattform erfordert passende Tools

    Mit der Ausweitung seiner Plattform auf Middleware und Applikationen (durch die Akquisitionen von Springsource und Zimbra) entsteht zusätzlicher Bedarf, das Management-Portfolio über die Virtualisierungsschicht hinaus auszudehnen. Entsprechende Schritte unternahm VMware mit dem Erwerb von Hyperic im Zuge der Springsource-Übernahme, dem Kauf der Ionix-Produkte von der Mutter EMC sowie durch die Akquisition von Integrien.

    VMware sieht sich nun als Anbieter von Management-Tools, die etwa bei der Performance-Analyse von der Hardware bis zur Anwendungsschicht reichen. Allerdings handelte es sich dabei bis dato um eine Sammlung kaum integrierter Produkte. vCenter Operations ist ein daher ein wichtiger erster Schritt zum Aufbau eines konsistenten Management-Stacks.

    Intelligente Analysefunktionen als zentrales Feature

    Eine wichtige Aufgabe übernimmt dabei die von Integrien erworbene selbstlernende Analyse-Software Alive. Sie kann Performance-Daten aus verschiedenen Quellen auswerten, darunter nicht nur von vCenter und Hyperic, sondern auch von Tools anderer Anbieter. Die zentrale Idee hinter diesem Analyse-Werkzeug besteht darin, dass sich die Fülle von Daten über die Ressourcenauslastung kaum noch manuell auswerten lassen. Alive soll dagegen auf Basis relevanter Kennzahlen automatisch Aufschluss über die Performance, Auslastung und verfügbare Kapazitäten geben.

    Allerdings entfaltet Alive seine integrative Wirkung nur in der Enterprise Edition von vCenter Operations, weil nur sie die Version des Tools enthält, die mit Hilfe von Adaptern die Daten aus anderen Systemen auslesen kann. Die beiden kleineren Ausführungen, Standard und Advanced, verfolgen insgesamt nicht den Anspruch einer umfassenden Management-Lösung, sondern sind als Erweiterung von vCenter konzipiert.

    Übersicht über die Editionen

    vCenter Operation bietet in der Standard Edition einige Funktionen für das Perfomance-MonitoringDie Standard Edition ist als Plugin für vCenter ausgelegt und richtet sich schon aus diesem Grund primär an den VMware-Administrator. Sie bietet relativ weitgehende Möglichkeiten für das Performance-Management, aber nur Basisfunktionen für das Kapazitäts- und Configuration-Management. Bei diesen beschränkt sich die Einsteigerversion auf die Schätzung der Restzeit bis zum Erreichen der vollen Auslastung sowie auf die Darstellung von Konfigurationsänderungen. vCenter Operations Standard ist auf die Verwaltung von maximal 500 VMs beschränkt.

    Die Advanced Edition enthält alle Features von Standard plus CapacityIQ, einem separaten VMware-Produkt für das Kapazitätsmanagement. Die Advanced-Ausführung lässt wie Standard die Administration von höchstens 500 VMs zu. Beide Editionen enthalten Integrien Live mit Beschränkung auf vCenter als Datenquelle.

    Die Enterprise Edition bietet nicht nur die volle Version von Integrien mit Adaptern zu anderen Systemen, sondern enthält zudem den vCenter Configuration Manager. Es handelt sich dabei um eine CMDB-Lösung, die VMware im Zug des Ionix-Transfers von EMC erhalten hat und die ursprünglich von ConfigureSoft stammt. Diese Edition macht keine Einschränkungen in Bezug auf die Zahl der zu verwaltenden Systeme. Sie ist zudem nicht als Plugin für vCenter ausgelegt, sondern als eigenständige Software mit einer eigenen Konsole. Allerdings verfügen CapacityIQ und der Configuration Manager nach wie vor über ihre eigenen Management-Frontends und separate Datenbanken, die in Zukunft integriert werden dürften.

    Einen detaillierten Vergleich zwischen den Editionen bietet diese Tabelle.

    Preise und Positionierung

    Die Operations-Produktseite von VMware macht noch keine Angaben zu den Preisen, die Software ist für Ende März angekündigt. Die Pressemitteilung nennt für die Standard Edition 50 US-Dollar pro VM. Im Gegensatz zu anderen Herstellern von Tools für die Kapazitätsplanung rechnet VMware also nicht pro Sockel oder pro Host ab, so dass der erfolgreiche Einsatz der Software nicht nur zu einer höheren VM-Dichte, sondern auch zu höheren Kosten pro Server führt.

    Was die Funktionen von vCenter Operations Standard und Advanced angeht, gibt es einige Alternativen von anderen Anbietern. Zwar besitzt VMware mit den selbstlernenden Analysefunktionen ein Alleinstellungsmerkmal, aber bei 50 Dollar pro VM für die relativ einfache Standard-Ausführung kommen pro Server schnell Beträge zusammen, die Konkurrenten unschwer unterbieten können.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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