Tags: Lizenzierung, Storage, ESXi, vSphere, vCenter
VMware veröffentlichte vSphere 6.0 Update 2. Es enthält einige wichtige Neuerungen für den Hypervisor und vCenter. Gleichvzeitig erschien auch Virtual SAN 6.2, das vSphere 6.0 Update 2 voraussetzt und einige fundamentale Features für Enterprise-Storage nachrüstet.
Das Update 2 von VMwares Kernprodukt bringt nicht nur Verbesserungen für ESXi und vCenter. Es dient zudem als Grundlage für das deutlich überarbeitete Virtual SAN 6.2, mit dem der Hersteller im Markt für Hyper-converged Infrastructure seinen technischen Rückstand gegenüber Mitbewerbern wie Nutanix aufholen möchte.
Neue Features in ESXi 6.0 U2
Die Neuerungen von ESXi 6.0 Update 2 bestehen in der Unterstützung von 25 GBit- und 50 GBit-Ethernet, einigen Erweiterungen der vSphere APIs for I/O Filtering (VAIO) sowie in der Integration des Embedded Host Client.
Letzterer stellt eine HTML5-basierte Management-Konsole zur direkten Verwaltung einzelner Hosts bereit. Er lag seit geraumer Zeit als so genanntes Fling der VMware Labs vor und wurde als solches kontinuierlich weiterentwickelt. Allerdings bietet VMware für eine solche Lab-Software keinen Support. Dies ändert sich mit dem offiziellen Release der Version 1.0, die zum Lieferumfang des Hypervisors gehört.
Der vSphere Client für Windows ist weiterhin verfügbar, weil der Host Client noch nicht alle seine Funktionen ersetzen kann. Das alte Management-Tool beschränkt sich aber auf die Verwaltung der Features, die bis vSphere 5.1 eingeführt wurden und kommt entsprechend nur mit älteren Version der vHardware zurecht.
Verbesserungen für vCenter
Das Update 2 erweitert den vSphere Web Client um die Möglichkeit zur 2-Faktor-Authentifizierung. VMware unterstützt für diesen Zweck RSA SecurID sowie Smartcards.
Die Management-Umgebung verzeichnet zudem Fortschritte bei der Plattformunterstützung. So läuft der Web Client nun offiziell unter Windows 10 und vCenter erlaubt die Verwendung neuerer Versionen von Microsoft SQL Server als externe Datenbank. Es handelt sich dabei um die Ausführungen 2012 SP2 und 2014 SP1.
Eine weitere Verbesserung betrifft das Verhalten von DRS, wenn ein Host in den Wartungsmodus versetzt wird. Dabei ändert sich nun die Reihenfolge, in der ein- und ausgeschaltete VMs sowie Templates auf andere ESXi-Server ausgelagert werden. Diese Maßnahme soll verhindern, dass Cloning-Operationen fehlschlagen, weil sich Schablonen noch auf dem Host befinden, der gewartet werden soll.
Integration von Log Insight und Preiserhöhung
Erst kürzlich hatte VMware bekannt gegeben, dass Anwender von vCenter Standard Edition eine kostenlose Ausführung von Log Insight erhalten. Dieses Log Insight for vCenter umfasst Lizenzen zur Überwachung von bis zu 25 physikalischen oder virtuellen Systemen.
Bereits vor der Fertigstellung von vSphere 6.0 Update 2 hatte VMware angekündigt, dass es die Zahl der Editionen reduzieren und den Preis für vCenter Standard erhöhen würde. In diesem Lichte betrachtet erscheinen die 25 Lizenzen von Log Insight nicht mehr als kostenlose Beigabe, sondern dienen als Rechtfertigung für den Aufschlag von 1000 Dollar.
Große Fortschritte für vSAN
Ebenfalls schon geraume Zeit vor der Freigabe von vSphere 6.0 Update 2 war klar, welche neue Features Virtual SAN 6.2 erhalten würde. Trotz des kleinen Sprungs bei der Versionsnummer handelt es sich dabei um ein bedeutendes Upgrade, welches das Software-defined Storage um einige fundamentale Fähigkeiten ergänzt (siehe dazu: VMware vSAN 6.2: Dedup, Komprimierung, RAID 5 und 6, QoS, Prüfsummen).
Dazu zählen das so genannten Erasure Coding, ein RAID 5/6 über ESXi-Cluster, das sparsamer mit dem vorhandenen Speicherplatz umgeht als das bisher einzig unterstützte RAID-1. Weitere Verbesserungen soll in dieser Hinsicht die Kombination aus Deduplizierung und Komprimierung bringen, auch wenn sie reinen Flash-Konfigurationen vorbehalten bleibt. Wie in der Vergangenheit müssen Anwender auch für vSAN 6.2 separate Lizenzen erwerben.
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