VMware vSphere 6.7 U1: Feature-kompletter Web Client, Migration auf Embedded Linked Mode, Cluster-Wizard


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    VMware vSphere 6.7VMware kün­digte auf der VMworld in Las Vegas das Update 1 von vSphere 6.7 an. Zu den wich­tigsten Neuerungen ge­hören die Upgrade-Möglich­keit von vSphere 6.5 U2, die Inte­gration aller Funk­tionen in den Web Client, die Mig­ration eines exter­nen PSC in den Embedded Linked Mode und die Platinum Edition.

    Rund vier Monate nach dem Erscheinen von vSphere 6.7 legt VMware das Update 1 für dieses Release nach. Es handelt sich dabei keines­wegs nur um eine Art Service Pack, vielmehr bringt es eine Reihe wichtiger Neuerungen. Dazu zählen solche, den Umstieg auf die neue Version vereinfachen.

    Direkter Upgrade-Pfad

    So gehörte es zu den Limitierungen von vSphere 6.5 Update 2, dass ein direktes Upgrade von dort auf das Release 6.7 nicht möglich war. Der Grund dafür war, dass diese Ausführung nach vSphere 6.7 erschienen ist und VMware den Embedded Linked Mode aus 6.7 in diese Verion zurück­portiert hat. Diese Beschränkung fällt nun und vSphere 6.7 U1 bietet jetzt einen Upgrade-Pfad für 6.5 U2.

    Bei dieser Gelegenheit können Anwender nun den alten Web Client mit seiner Abhängigkeit von Adobe Flash hinter sich lassen. Damit entfällt das Neben­einander von zwei Management-Konsolen, weil der neue HTML5-Client (offizieller Name: vSphere Client) nun alle Aufgaben übernehmen kann. Dazu gehören auch das Management von VUM und die Konfi­guration von vSphere HA.

    Neue Workflows im HTML5-Client

    Die neue Web-Konsole übernimmt aber nicht einfach die Abläufe 1:1 aus dem Flash-Client, sondern führt einige neue Workflows ein. So bietet sie einen Wizard namens Cluster Quickstart, der das Einrichten eines vSphere-Clusters stark vereinfachen soll.

    Cluster Quickstart ist ein neuer Wizard, der das Einrichten und Erweitern von ESXi-Clustern vereinfacht.

    Er hilft beim Anlegen eines ESXi-Verbunds, fügt anschließend die Hosts hinzu und sorgt dafür, dass diese identisch konfiguriert sind. Der Wizard kümmert sich um Funktionen wie HA, DRS, Enhanced vMotion Compatibility (EVC), vSAN-Datastores und Networking inklusive Virtual Distributed Switch.

    Schließlich ist das Tool in der Lage, die Cluster-Konfiguration zu validieren und alle Einstellungen auf den Hosts zu überprüfen.

    Templates in Content Libraries

    Eine weitere Neuerung, die ebenfalls mit dem aktualisierten vSphere Client in Verbindung steht, ist die Aufwertung von Content Libraries. Diese unter­stützen nun mit dem Open Virtualization Archive (OVA) und dem VMware-eigenen VMTX zwei Template-Typen.

    Während sich OVA zwischen vCenter-Servern synchronisieren lassen, funktioniert dies mit VM-Vorlagen derzeit noch nicht. Dafür können aber VMs über VMTX direkt aus der Content Library bereitgestellt werden.

    Firmware-Updates mit VUM

    Verbesserungen bringt das Update 1 auch beim vSphere Update Manager (VUM). Dieser beschränkt sich nun nicht mehr auf Patches für ESXi oder Updates der VMware Tools, sondern kann auch die Server-Firmware aktualisieren.

    VMware Update Manager (VUM) kann nun auch die Server-Firmware aktualisieren.

    Zu diesem Zweck setzt VUM auf die entsprechenden Utilities der Hardware-Hersteller auf und meldet dem Administrator, wenn ein solches nicht vorhanden ist. Gleichzeitig stellt es ihm einen Link zum Download dieser Software bereit.

    Migration von vCenter auf Embedded Linked Mode

    Zu den wichtigsten Neuerungen von vSphere 6.7 und 6.5 U2 gehörte der Embedded Linked Mode für das vCenter Server Appliance (vCSA). Er erlaubt die Installation von vCenter und dem Platform Services Controller (PSC) auf einem Server und unterstützt im Gegensatz zum früheren Embedded Mode auch die Replikation zwischen den PSC-Instanzen.

    Daraus ergeben sich flexiblere Bereit­stellungs­optionen mit einer geringeren Komplexität bei HA und Last­verteilung. Wenn ein Unter­nehmen aber bereits in der Vergangen­heit eine vCenter-Infrastruktur mit externen PSCs aufgebaut hat, um den Enhanced Linked Mode nutzen zu können, so bot sich bis dato keine Möglichkeit, auf den Embedded Linked Mode zu wechseln.

    Die einzige Option bestand darin, eine neue Umgebung einzurichten und die vorhandenen Einstellungen dorthin zu übernehmen. Mit vSphere 6.7 U2 kommt aber nun das so genannte vCenter Server Converge Tool, das eine Synchroni­sierung zwischen einem externen und einem eingebetteten PSC veranlassen kann.

    Das Converge Tool erlaubt die Migration von externen PSC in den Embedded Linked Mode.

    Sind die Daten von den externen auf die internen Platform Services Controller übertragen, dann kann man erstere abschalten. Eine Einschränkung des Converge Tools besteht darin, dass Anwender ihre Infrastruktur erst auf vSphere 6.7 aktualisieren müssen, bevor sie auf die neue vCenter-Topologie wechseln können.

    Das Tool ist mit auf der ISO für das vCSA und läuft unter Windows, macOS und Linux. Die Konfiguration erfolgt wie beim Installer des vCenter Server Appliance 6.7 über JSON.

    vMotion mit NVIDIA-GPUs

    Schließlich bringt vSphere 6.7 U1 noch eine Verbesserung, die vor allem leistungs­fähigen virtuellen Desktops zugutekommt. Es handelt sich dabei um die Unterstützung von vMotion für VMs auf Rechnern mit NVIDIA Quadro vDWS vGPUs. Dies vereinfacht das Patch-Management für die betreffenden Hosts und reduziert die Ausfallzeiten für virtuelle Desktops.

    Platinum Edition

    Neben den genannten technischen Fortschritten in vSphere 6.7 Update 1 kündigte VMware eine neue Platinum Edition seiner Plattform an. Sie enthält neben vSphere die Security-Software VMware AppDefense.

    Die Platinum Edition enthält AppDefense, das Admins bei auffälligen VM-Aktivitäten benachrichtigt.

    Diese ist eine Erweiterung des Hypervisors und überwacht virtuelle Maschinen quasi von außen auf auffällige Aktivitäten. Das Tool nutzt Machine Learning, um Abweichungen der VMs von üblichen Mustern zu erkennen.

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    Bild von Wolfgang Sommergut
    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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