VMware vSphere 8: Editionen, Lizenzierung, Preise


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    VMware vSphereVMware gab kürzlich die Lizenz­bedingungen und die Editionen von vSphere 8 bekannt. Alle Kompo­nenten inklusive ESXi, vCenter oder vSAN sind nach wie vor über permanente Lizenzen verfügbar. Aller­dings kündigte der Hersteller einen Wechsel zu Abonne­ments an, der durch ein Subscription Upgrade Program attraktiver werden soll.

    Nach der Übernahme von VMware durch Broadcom gab der neue Eigentümer an, von permanenten Lizenzen zügig auf Abonnements umstellen zu wollen, um damit die Umsätze zu steigern. Während das im Juni erschienene hybride vSphere+ ausschließlich über eine Subscription zu haben ist, bietet VMware für vSphere 8 derzeit aber noch ausschließlich die konventionelle Lizenzierung an.

    Zwei Haupteditionen

    Diese erfolgt für die beiden Haupteditionen Standard und Enterprise Plus pro CPU, wobei seit Anfang 2020 damit nur bis zu 32 Rechenkerne abgedeckt sind. Prozessoren mit mehr Cores erfordern den Erwerb zusätzlicher Lizenzen.

    Keine Einschränkungen gibt es dagegen bei der Größe des RAM oder der Anzahl virtueller Maschinen, die auf einem Host ausgeführt werden dürfen. Für beide Editionen muss jedoch ein Support and Subscription Contract (SnS) abgeschlossen werden.

    Für das Management der Lizenzen benötigen Kunden einen 25 Zeichen langen Schlüssel, der den Hosts entweder direkt oder über vCenter zugewiesen werden kann. Dieser ist nicht an eine bestimmte Hardware gebunden und lässt sich bei Bedarf einem anderen Server zuteilen.

    Acceleration und Essentials Kits

    Die Acceleration Kits sollen den Kauf von vSphere vereinfachen und existieren für beide Editionen. Jedes Kit besteht aus Lizenzen für 6 Prozessoren und für eine vCenter-Instanz. Auch bei dieser Kaufoption wird ein SnS-Vertrag fällig.

    Die im Kit enthaltenen Komponenten sind lizenztechnisch getrennt, so dass etwa ein separates Upgrade möglich ist.

    Dagegen handelt es sich bei den Essentials Kits um feste Pakete, dessen Bestandteile nicht mit anderen Editionen kombiniert werden dürfen. Sie richten sich vor allem an kleinere Unternehmen. Jedes Kit besteht aus 6 Lizenzen, die auf maximal drei Hosts mit je zwei Prozessoren verwendet werden dürfen. Hinzu kommt eine Lizenz für vCenter Server for Essentials.

    Die Essentials gibt es in einer einfachen und einer Plus-Ausführung. Erstere bietet nur Basisfunktionen, während bei der Plus-Variante noch Features wie vMotion, HA und vSphere Data Protection hinzukommen. Die folgende Tabelle enthält einen Funktionsvergleich:

    Features vSphere Essentials vSphere Essentials Plus
    vSphere Hypervisor
    vCenter Backup and Restore vCenter Server for Essentials vCenter Server for Essentials
    vCenter Server Appliance Migration für das Upgrade von Windows vCenter auf vCSA vCenter Server for Essentials vCenter Server for Essentials
    vShield Endpoint (Offloading von Virenscannern, so dass diese nicht in der VM laufen müssen)  
    vSphere Replication (Replikation auf VM-Ebene über LAN oder WAN)  
    vSphere Quick Boot (überspringt die Hardware-Initialisierung und beschleunigt das Patchen und Upgrades)  
    vSphere vMotion (Live-Migration von VMs)  
    Cross-vSwitch vMotion (Migration ausgeschalteter VMs zwischen ESXi-Host in verschiedenen Netzen)  
    vSphere HA (Automatischer Neustart von VMs auf einem anderen Host bei Hardware-Defekten)  
    FIPS 140-2 Compliance und Support für TLS 1.2  
    Unterstützung für Microsofts Virtualization based Security wie etwa Credential Guard  
    Infrastruktur-Image-Management der nächsten Generation (Patches und Upgrades für Cluster)  
    vSphere Native Key Provider für vSAN Encryption, VM Encryption und vTPM
    TPM 2.0 und virtual TPM
    vSphere Green Metrics (Power-Management auf Host-Ebene)

    Andere Editionen

    Neben den Haupteditionen und den Kits bietet VMware noch Lizenzen für spezielle Anforderungen. Dazu gehört etwa vSphere Desktop, das zwar alle Funktionen von Enterprise Plus umfasst, aber nur für die Desktop-Virtualisierung eingesetzt werden darf.

    Hinzu kommen die Ausführungen Standard, Advanced und Enterprise von vSphere Remote Office Branch Office. Wie der Name vermuten lässt, sind diese für Niederlassungen und Außenstellen gedacht. Jedes Paket umfasst eine Lizenz für 25 VMs, vCenter muss separat erworben werden.

    Schließlich gibt es noch vSphere Scale-Out, das alle wesentlichen Funktionen für Big Data und High-Performance-Computing (HPC) umfasst. Es wird in Paketen zu jeweils acht CPUs verkauft.

    Eine Sonderrolle spielt der kostenlose vSphere Hypervisor, der sich nur für kleine Umgebungen eignet und sich nicht über vCenter verwalten lässt. Neben der Beschränkung auf acht vCPUs pro VM unterliegt er noch weiteren technischen Limitierungen.

    Preise

    Da VMware die Lizenzen überwiegend über Partner verkauft, kann man die aktuellen Euro-Preise am besten dort erfragen. Online bietet sich dafür der Store von VMware an.

    Preise im VMware-Store für die gängigsten vSphere-Editionen

    Ausblick auf kommende Lizenzierung

    In einem längeren Blog-Post bereitet VMware seine Kunden auf die Umstellung seines Lizenzmodells vor. Der mit den üblichen Marketing-Phrasen gespickte Beitrag bleibt allerdings noch recht vage.

    Unmissv­erständlich geht daraus jedoch hervor, dass der Hersteller die meisten seiner Produkte über Abonnements anbieten möchte. Dabei soll eine Abrechnung pro Core erfolgen, wobei VMware Verträge mit einer Laufzeit von einem, drei oder fünf Jahren vorsieht.

    VMware plant dafür zwei Lizenztypen, nämlich On-Premises Licensing und Cloud connected. Letzteres setzt eine ständige Internet-Verbindung voraus, benötigt andererseits aber keine Lizenzschlüssel. Die On-prem-Variante hingegen funktioniert offline, erfordert aber wie bisher das Management von License Keys.

    Im erwähnten Blog-Beitrag findet sich die Aussage, dass das On-Premises Licensing für bestehende Kunden erhalten bleibt. Dies impliziert, dass Neukunden nur das Cloud-Modell wählen können.

    Der Anbieter möchte seine Kunden mit so genannten Subscription Upgrade Programs zum Wechsel von permanenten Lizenzen zum Abo-Modell motivieren. Der Blog nennt aber keine Details, wie hoch die Vergünstigungen bei vSphere ausfallen sollen. Ein älteres Programm für Horizon gewährte einen Nachlass von 20 bis 25 Prozent.

    Zum Konzept von Software-Abos passt auch die Umstellung auf kurze Release-Zyklen. Eine solche hat VMware in Form eines zweistufigen Freigabe­prozesses kürzlich angekündigt.

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    Bild von Wolfgang Sommergut

    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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