Tags: Hardware, Migration, VMware Workstation
VMware veröffentlichte die VMware Workstation Technology Preview 2013, aus der im Lauf des Jahres voraussichtlich die Workstation 10 wird. Zu den wichtigsten Neuerungen gehört die Virtual Hardware Version 10, die SSD-Passthrough und bis zu 16 vCPUs pro VM unterstützt. Hinzu kommen ein Ablaufdatum für virtuelle Maschinen und die Integration des neuesten VMware Converter.
Die VMware Workstation hat eine gemeinsame Code-Basis mit dem Bare-Metal-Hypervisor ESXi, und sie dient immer wieder als Vorläufer bei der Einführung von neuen Funktionen. Das gilt beispielsweise für die Virtual Hardware, die in den aktuellen Produkten als Version 9 vorliegt und wo die Technology Preview bereits mit dem Nachfolger aufwartet.
Optimierung von Windows 8 für SSD
Zu den neuen Funktionen, die ein Feature der Virtual Hardware sind, zählt SSD-Passthrough. Die Workstation ist damit in der Lage, das Gastbetriebssystem zu informieren, dass es von einer VMDK auf einem einem SSD gestartet wurde. Das ist besonders für Windows 8 von Interesse, weil es sich beim Starten für eine solche Hardware optimieren kann.
Eine weitere Neuerung der Virtual Hardware 10 besteht darin, dass sie pro VM bis zu 16 virtuelle CPUs pro VM unterstützen kann. Eine vCPU entspricht auf moderner Hardware nicht einem Prozessor oder einem Kern, sondern einem Thread (siehe dazu meinen Beitrag über die Konfiguration von vCPUs für VMware und Hyper-V). Daher benötigt man einen Rechner mit mindestens 8 Cores, um VMs mit der höchsten Zahl von 16 vCPUs ausstatten zu können. Und natürlich muss das Gastbetriebssystem eine solche Anzahl an Prozessoren unterstützen.
Ablaufdatum für virtuelle Maschinen
Neben dem Update der Virtual Hardware setzt die VMware Workstation 10 eine Entwicklung fort, die in der Workstation 9 mit diversen Restriktionen für virtuelle Maschinen begann. Dazu gehörten die Verschlüsselung von VMs und das Sperren ihrer Konfiguration. Nun kommt die Möglichkeit hinzu, eine VM mit einem Ablaufdatum zu versehen, nach dessen Verstreichen sie sich nicht mehr ausführen lässt. Dieses Feature kann man etwa dazu nutzen, um eine Anwendung für einen befristeten Zeitraum an externe Benutzer weiterzugeben.
Shutdown direkt aus dem Suspend-Modus
Eine scheinbar geringfügige Verbesserung der Workstation 10 besteht darin, dass sich suspendierte virtuelle Maschinen nun herunterfahren lassen. Wenn man bis dato die Konfiguration einer VM ändern wollte, die sich im Suspend-Modus befand, dann musste man sie extra aufwecken, um sie danach herunterzufahren. Das direkte Beenden einer solchen VMs spart somit lästige Wartezeit.
Eine ebenfalls unscheinbare, aber dennoch willkommene Verbesserung besteht darin, dass man die Virtual Hardware von VMs, die auf einer anderen Workstation oder auf ESXi laufen, remote aktualisieren kann. Damit erweitern sich die Management-Möglichkeiten der Workstation für virtuelle Maschinen unter ESXi zu einem Zeitpunkt, da der herkömmliche vSphere Client vor dem Aus steht.
Converter und OVF-Tool in den neuesten Versionen
Weitere Neuerungen betreffen die Import-Möglichkeiten der VMware Workstation. Sie enthält schon seit einigen Versionen den VMware Converter, mit dem sich VMs aus einem Fremdformat übernehmen lassen. Darüber hinaus besitzt das Tool P2V-Fähigkeiten, so dass man auch physikalische Installationen direkt aus der Workstation erfassen und virtualisieren kann.
Die Workstation 10 integriert die neueste Version des VMware Converter, die auch P2V-Unterstützung für UEFI-Systeme bietet und die mit Windows 8 sowie Server 2012 als Gastbetriebssysteme zurechtkommt. Für den Import von Virtual Appliances enthält die Preview zusätzlich die aktuellste Kommandozeilen-Version des OVF-Tools.
Support für Windows 8.1
Erwartungsgemäß aktualisiert ein neues Release der Workstation auch die Unterstützung für Gastbetriebssysteme. Dazu zählt auch der Support für Windows 8.1 ("Windows Blue"), so dass mit einer Freigabe der Workstation 10 erst nach dem Erscheinen des neuesten Microsoft-OS gerechnet werden muss.
Die letzte Technology Preview kann von der VMware-Webite heruntergeladen werden. Dort ist auch ein Lizenzschlüssel verfügbar, der bis 15. Oktober 2013 gilt.
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2 Kommentare
Guten Abend,
wie schaut es beim Player 6.0 mit SSD-Passthrough aus? Wie erkenne ich, ob Unterstützung gegeben ist?
Viele Grüße
Frank Hammerschmidt
Ja, SSD-Passthrough ist im Player 6 enthalten. Die Restriktionen für VMs wie etwa das Ablaufdatum sind dem kostenpflichtigen Player 6 Plus vorenthalten.