Vorinstallierte Store Apps aus Image von Windows 10 entfernen


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    Windows 10 Store AppsDie mit dem OS mitge­lieferten Apps sind in Firmen häufig uner­wünscht. Nach dem Upgrade auf ein neues Release von Windows 10 kehren sie aber wieder in das Start­menü zurück, auch wenn sie der Admin zuvor ent­fernt hat. Um das zu ver­meiden, muss man die Apps vor dem Upgrade erneut aus dem Image löschen.

    Um dieses Phänomen zu verstehen, muss man wissen, dass die in einem Image bereitgestellten Universal Windows Apps (UWP) für jeden Benutzer separat bei seinem ersten Login installiert werden. Es ist für Microsoft relativ einfach nachzuvollziehen, wenn ein User danach bestimmte Apps entfernt. Entsprechend wird er nach dem nächsten Upgrade nicht mehr damit behelligt.

    Windows 10 verzichtet künftig auf App-Wiederherstellung

    Löscht aber der Administrator die Apps vor dem Deployment des OS aus dem Image, dann konnte ein nachfolgendes In-Place Upgrade bis dato nicht erkennen, dass sie zuvor gar nicht bereitgestellt wurden. Das soll sich jedoch künftig ändern, so dass Windows 1703 das letzte Release ist, bei dem man das Installations­medium von den Apps säubern muss.

    Ohne die Bereitstellung der Apps lässt sich die erste Anmeldung der User erheblich verkürzen, weil sie dann erst gar nicht installiert werden. Nachdem manche der Apps relativ häufig aktualisiert werden, kommt es auch dem Einspielen von Updates zugute, wenn man die Apps entfernt hat.

    ICD löscht Nicht-Microsoft-Programme

    Das gängige Verfahren, um Apps aus der Bereitstellung zu löschen, besteht nach wie vor darin, das Image vor dem Deployment zu mouten und dann die Packages mit PowerShell oder DISM zu entfernen.

    Der ICD entfernt nur Bulkware, die nicht von Microsoft stammt.

    Der Image und Configuration Designer im ADK für Windows 10 1703 unterstützt jetzt zwar den CleanPC Configuration Service Provider, mit dem sich unerwünschte vorinstallierte Programme (Bulkware) entfernen lassen. Dies erfolgt mit Hilfe von Provisioning Packages (.ppkg) aber erst nach dem Deployment und betrifft nur Software, die nicht von Microsoft stammt.

    Pakete mit DISM entfernen

    Möchte man das Image von Windows 10 mit DISM verwalten dann sähe die Befehlssequenz am Beispiel XboxApp folgendermaßen aus:

    Das erste Kommando mountet install.wim im Verzeichnis .\mount und stellt das erste darin enthaltene Abbild (/Index:1) zur Bearbeitung bereit. Danach gibt DISM eine Liste der im Image enthaltenen Packages aus.

    Von dort entnimmt man den Paketnamen der App, die man entfernen möchte, und übergibt sie dem dritten Aufruf von DISM im Parameter /PackageName. Zum Schluss hängt man das Image wieder aus und schreibt die Änderungen.

    Pendant mit PowerShell

    Der gleiche Vorgang sähe mit PowerShell so aus:

    WIM mit PowerShell mounten und enthaltene Apps anzeigen

    Ein Vorteil von PowerShell wäre hier, dass man die Liste der enthaltenen Apps durch Filtern der Attribute übersichtlicher gestalten kann.

    Alle oder ausgewählte Apps entfernen

    Möchte man alle bereitgestellten Apps in einem Durchgang aus dem Image entfernen, dann könnte man so vorgehen:

    Get-AppxProvisionedPackage -Path .\mount | Remove-AppxProvisionedPackage

    Diese radikale Methode wird man in der Regel aber eher meiden, weil sie auch den Store oder den Rechner entfernt.

    Um Apps selektiv zu löschen, bietet sich mit Hilfe von Out-GridView eine elegante Lösung an. Nach dem Mounten des Images gibt man

    Get-AppxProvisionedPackage -Path .\mount | Out-GridView -PassThru |
    Remove-AppxProvisionedPackage

    ein.

    Apps selektiv aus einem Image löschen mit Out-GridView

    In der Tabelle markiert man nun einfach die unerwünschten Apps und übergibt sie durch Klicken auf OK an das Cmdlet zum Löschen von bereitgestellten Appx-Paketen. Zum Schluss hängt man das Image mit Dismount-WindowsImage aus und speichert die Änderungen.

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    Wolfgang Sommergut hat lang­jährige Erfahrung als Fach­autor, Berater und Kon­ferenz­sprecher zu ver­schie­denen Themen der IT. Da­ne­ben war er als System­ad­mi­ni­stra­tor und Con­sultant tätig.
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    6 Kommentare

    mmmh, bin verwirrt: Sie schreiben:
    "muss man die Apps vor dem Upgrade erneut aus dem Image löschen" und später:
    "das Image von Windows 10 mit DISM verwalten" .. "DISM /mount-image /ImageFile:.\install.wim /Index:1 /MountDir:mount"

    Wenn ich es richtig verstehe ist die install.wim gar nicht auf den Win 10-PCs vorhanden. Wie kann das Win 10-Upgrade dann darauf zugreifen?

    Und zweitens: Muss ich, nachdem ich Apps aud dem Image entfernt worden sind, die Apps zusätzlich vom Win 10-PC entfernen?

    Bild von Wolfgang Sommergut

    Hallo Herr Oevermann, die install.wim befindet sich auf den Installationsmedien von Windows 10. Ich bin davon ausgegangen, dass man sie auf den Admin-PC kopiert und dort mountet.

    Wenn man anschließend Rechner von der angepassten WIM installiert, dann sind die Apps dort nicht mehr an Bord.

    Hallo Herr Sommergut,
    jetzt ist es klar geworden. Vielen Dank und viele Grüße :-)

    Ich erhalte bei "Get-AppxProvisionedPackage -Path .\mount" folgenden Fehler:

    Get-AppxProvisionedPackage : Das angegebene Modul wurde nicht gefunden.
    In Zeile:1 Zeichen:1
    + Get-AppxProvisionedPackage -Path .\mount
    + ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    + CategoryInfo : NotSpecified: (:) [Get-AppxProvisionedPackage], COMException
    + FullyQualifiedErrorId : Microsoft.Dism.Commands.GetAppxProvisionedPackageCommand

    Wie lässt sich das unerfreuliche Nachladen von provisioned Apps selbst in einer von diesen Apps befreiten ISO (ab Build 1709) verhindern?

    Moin,
    Habs mal ausprobiert. Den Schmu wie Netflix, Disney+ usw konnte ich damit leider nicht entfernen. Wurde auch gar nicht angezeigt in der gemounteten wim Datei.