Tags: Hardware, vSphere
VMware erweiterte vSphere 6.0 nicht nur um einige neue Features, sondern erhöhte auch die Leistungsfähigkeit des Systems. Dadurch steigen fast alle unterstützten Maximalwerte bei der Ausstattung von Hosts und VMs. Das Bereitstellen von VMs soll sich zudem für einige Anwendungen durch das Klonen im RAM beschleunigen.
Die in vSphere bzw. ESXi 5.5 zulässigen Höchstwerte zur Konfiguration von virtuellen Maschinen und zum Ausbau der Hardware lagen schon weit jenseits dessen, was die allermeisten Anwendungen benötigen. Immerhin waren bis dato bereits bis zu 4TB RAM pro Host oder 64 vCPUs pro VM möglich.
Microsoft bisher leicht im Vorteil
Microsoft hatte aber mit Windows Server 2012 R2 Hyper-V nicht nur gegenüber VMware aufgeholt, sondern in einigen Punkten eine höhere Skalierbarkeit erreicht. So erlaubt Hyper-V pro Host bis zu 1024 VMs, ESXi 5.5 nur die Hälfte. Beim Clustering unterstützt Microsoft bis zu 64 Knoten und 8000 VMs, die entsprechenden Werte bei VMware lagen bis dato bei 32 Knoten und 4000 VMs.
Bei Microsoft ist Azure die treibende Kraft hinter der Entwicklung von Hyper-V. Die Anforderungen eines Cloud-Dienstes gehen über das hinaus, was die meisten Unternehmen an Skalierbarkeit benötigen, aber die dafür entwickelte Technologie fließt in die On-Premise-Software ein.
Bis zu 2048 VMs pro Host
VMware nennt als Grund für die weitere Steigerung der maximalen Konfiguration von Hosts, VMs und Clustern, dass es damit die Voraussetzungen zur Virtualisierung sämtlicher Anwendungen schaffen wolle, darunter auch für unternehmenskritische Applikationen mit höchsten Anforderungen.
Die maximale Konfiguration ändert sich nun auf Basis der Virtual Hardware 11 wie folgt:
Unklar ist derzeit noch, welche Höchstwerte für die jeweiligen welche Editionen von vSphere 6.0 gelten. In der Vergangenheit blieb die beworbene Maximalkonfiguration für Enterprise Plus vorbehalten, während die Käufer der kleineren Ausgaben mit erheblich geringen Obergrenzen Vorlieb nehmen mussten.
Die Erhöhung der Cluster-Größe auf bis zu 64 Knoten kommt auch Virtual SAN 6.0 zugute, das durch Scale-out den Speicherplatz der internen Host-Laufwerke zu einer enormen Kapazität aufsummieren kann.
Die neuen Maximalkonfigurationen kann man im Detail diesem PDF entnehmen.
VMs im RAM klonen
Eine weitere Steigerung der Leistungsfähigkeit erzielt vSphere 6.0 für ausgewählte Szenarien durch ein neues Feature namens Instant Clone (Projektname Fargo). Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Cloning, egal ob Full oder Linked Clones, dupliziert die neue Funktion nicht das Image von VMs auf dem Storage. Vielmehr spielt sich das Kopieren rein im Arbeitsspeicher ab, so dass in wenigen Sekunden mehrere aktive Clones einer virtuellen Maschine erzeugt werden können.
Ähnlich wie Linked Clones verzichtet auch Instant Clone auf das Duplizieren der kompletten VM, vielmehr nutzen die Abkömmlinge die im Speicher vorhandene ursprüngliche VM und belegen zusätzliches RAM nur für Änderungen gegenüber dem Original.
VMware positioniert dieses Feature vor allem für den Einsatz zusammen mit der Container-Technik von Docker, die künftig auch von Windows Server unterstützt wird. Nachdem das Clonen von VMs mit so geringem Ressourcenverbrauch verbunden ist, könnte für jeden Container eine eigene VM erzeugt werden, anstatt zahlreiche Applikationen in einer einzigen Instanz des Betriebssystems laufen zu lassen.
Eine weitere naheliegende Anwendung für Instant Clone ist die Desktop-Virtualisierung, die eine Vielzahl weitgehend identischer VMs mit einem Client-Betriebssystem benötigt. Dort wäre es etwa denkbar, nicht-persistente Desktops nach Bedarf im RAM zu duplizieren. Die Performance virtueller Desktops lässt sich nun durch den Einsatz von Nvidia Grid vGPU zusätzlich steigern, weil vSphere 6.0 nun in der Lage ist, diese Grafikadapter zu virtualisieren und deren Leistung zwischen den VMs aufzuteilen.
Täglich Know-how für IT-Pros mit unserem Newsletter
Ähnliche Beiträge
- VMware veröffentlicht eBook mit Performance-Tipps für vSphere 8
- ESXi Free 8.0: Neuerungen, Hardware-Voraussetzungen, Lizenzierung
- VMware vSphere 8: die wichtigsten Neuerungen im Überblick
- Tool prüft Kompatibilität von Hardware mit VMware vSAN
- Storage-Systeme: Tintri unterstützt VVOLs unter VMware vSphere 6
Weitere Links