Tags: ESXi, vSphere, vCenter
VMware vSphere sieht seit der Version 5.1 vor, dass man Objekte im Web Client verschlagworten kann. Diese Tags geben Aufschluss über die Eigenschaften von virtuellen Maschinen oder anderen Ressourcen und erleichtern die Navigation innerhalb von vCenter. Die zuvor üblichen benutzerdefinierten Attribute müssen migriert werden.
Bei der Benennung von Objekten in vSphere wird man in der Regel solche Namen wählen, die eine VM oder einen Host schlüssig beschreiben. Abhängig von der Konvention, auf die man sich dafür einigt, lassen sich in einer solchen Bezeichnung nur einzelne oder wenige Informationen wie etwa Gastbetriebssystem, enthaltene Applikation oder der Eigentümer der VM unterbringen.
Nachfolger für Attribute im vSphere Client
Als weitere Einschränkung kommt hinzu, dass diese Form von Metadaten bei Änderungen relativ unflexibel ist. Enthält etwa der Name einer VM das darin installierte Betriebssystem, so muss man sie im Falle eines OS-Upgrades umbenennen. Außerdem kann sich herausstellen, dass ein Schema für Namen gar nicht passt, wenn es sich etwa an technischen statt an organisatorischen Aspekten ausrichtet.
Im C#-Client für Windows gab es daher die Möglichkeit, VMs und Hosts mit Hilfe der benutzerdefinierten Attribute zu beschreiben. Diese bestehen aus einem Namen und einem dazugehörigen Wert, also zum Beispiel Besitzer = Sales.
Tags für alle vSphere-Objekte
Dieses System für Metadaten weicht im vSphere Web Client den so genannten Tags. Sie lassen sich anders als die benutzerdefinierten Attribute auf praktisch alle Objekte anwenden. Außerdem folgen sie einem anderen Prinzip, im Grunde handelt es sich dabei um eine Taxonomie mit zwei Ebenen. Die obere davon besteht aus den Kategorien, denen die einzelnen Schlagworte zugeordnet werden müssen.
Möchte man etwa bei VMs beschreiben, welches Betriebssystem in ihnen läuft, so legt man eine Kategorie Betriebssystem an und darin kann man dann Tags wie Windows Server 2012 R2 oder Linux erzeugen.
Beim Anlegen von Kategorien muss man sich entscheiden, ob von den darin enthaltenen Tags immer nur eines oder auch mehrere an ein Objekt zugewiesen werden darf. So hat es beispielsweise bei der Kategorie Betriebssystem keinen Sinn, wenn man einer VM mehr als ein Tag zuweist. Außerdem legt man sich darauf fest, ob ein solches Label an beliebige oder nur an bestimmte Objekte vergeben werden darf.
Navigation über Suche
Der wesentliche Nutzen von Tags besteht nicht nur darin, dass man zusätzliche Informationen zu Objekten findet, wenn man diese bearbeiten möchte. Darüber hinaus erleichtern sie die Navigation in großen Beständen, weil das Tag-System von der Suchfunktion unterstützt wird.
Bei der Eingabe eines Suchbegriffs tauchen auch die passenden Tags auf und ein Klick darauf zeigt alle Ressourcen an, die damit beschrieben wurden.
Management von Tags im Web Client
Die zentrale Verwaltung dieser Metadaten erfolgt auf der Homepage des vSphere Web Client aus, wo sich in der linken Navigationsleiste ein entsprechender Link befindet. Zusätzlich kann man aus dem Kontextmenü von VMs, Hosts, Clustern, etc. den Befehl Tags und benutzerdefinierte Attribute ausführen.
Alternativ wechselt man auf der Seite Verwalten eines Objekts auf die Registerkarte Tags. Dort weist man der Ressource entweder ein vorhandenes Schlagwort zu oder erstellt gleich an Ort und Stelle ein neues Tag.
Migration von Attributen
Hat man im alten Client noch benutzerdefinierte Attribute an VMs und Hosts vergeben, dann kann man sie in der Web-Konsole nur noch ansehen, aber nicht mehr bearbeiten. Ein Assistent bietet jedoch ihre Migration auf Tags an.
Bei der Umstellung der alten Attribute zu Tags bildet der vSphere Web Client den Namen von Attributen auf Kategorien und ihren Wert auf Tags ab. Existieren diese noch nicht, dann werden sie angelegt. Allerdings besteht
im zuständigen Wizard die Möglichkeit, Namen und Werte von Attributen auf
bestehende Kategorien und Tags zuzuordnen (sofern der Web Client dabei nicht abstürzt).
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