Tags: Windows 10, Gruppenrichtlinien
Wenn man einen Suchbegriff in das Eingabefeld der Taskleiste eintippt, dann ergänzt Windows 10 die lokalen Ergebnisse mit solchen aus dem Web. Wenn man das als störend empfindet, dann kann man das Feature deaktivieren. Allerdings hat Microsoft die entsprechende Einstellung mehrfach geändert, zuletzt im Release 2004.
Neben der Vorgabe von Bing als Standard im Edge-Browser ist die Suchleiste in der Taskbar eine weitere Gelegenheit für Microsoft, den Anwendern seine Suchmaschine unterzujubeln. In der Regel möchte man aber Dateien auf lokalen Laufwerken finden und keine zumeist irrelevanten Ergebnisse aus dem Web angezeigt bekommen.
Keine GUI-Option mehr
Während man bis Windows 10 1607 noch die Web-Suche über die GUI deaktivieren konnte, hat Microsoft diese Option in den neueren Versionen beseitigt. Als Alternative bleibt nur die Möglichkeit, das Feature über Gruppenrichtlinien oder direktes Bearbeiten der Registry abzuschalten.
Nutzt man die Editionen Enterprise oder Education, dann ist in dieser Hinsicht alles beim Alten geblieben. Hier greift nach wie vor die Einstellung Nicht im Web suchen und keine Webergebnisse in der Suche anzeigen. Sie findet sich unter Computerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Suche, ein Gegenstück unter Benutzerkonfiguration gibt es nicht.
Bei anderen Editionen wirkt diese Richtlinie nicht. Dies geht auch aus dieser Übersicht über die GPO-Einstellungen hervor, die der Enterprise-Version vorbehalten sind. Benutzer können sich stattdessen damit behelfen, dass sie bestimmte Schlüssel in die Registrierdatenbank schreiben.
Diese haben sich jedoch mehrfach geändert:
Bis Windows 10 1607:
ConnectedSearchUseWeb vom Typ DWORD32 mit dem Wert 0 unter HKLM:\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Windows Search
Ab Windows 10 1607:
AllowCortana vom Typ DWORD32 mit dem Wert 0 unter HKLM:\Software\Policies\Microsoft\Windows\Windows Search
Ab Windows 10 1803:
BingSearchEnabled vom Typ DWORD32 mit dem Wert 0 unter HKCU:\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Search
Ab Windows 10 2004 wirkt auch BingSearchEnabled nicht mehr. An seine Stelle tritt nun DisableSearchBoxSuggestions unter
HKCU:\SOFTWARE\Policies\Microsoft\Windows\Explorer.
Obwohl sich der Key im Zweig Current User befindet, benötigt ein Benutzer administrative Rechte, um diese Einstellung für sich selbst zu ändern. Meldet er sich jedoch für diesen Zweck mit einem privilegierten Konto an, dann befindet er sich im falschen Benutzerzweig der Datenbank.
Web-Suche für bestimmte Benutzer über GPO deaktivieren
Die gute Nachricht lautet aber, dass es dafür eine entsprechende Gruppenrichtlinie gibt und man den Schlüssel daher nicht direkt eintragen muss. Sie findet sich unter Benutzerkonfiguration => Richtlinien => Administrative Vorlagen => Windows-Komponenten => Datei-Explorer und heißt Anzeige der letzten Sucheinträge im Datei-Explorer-Suchfeld deaktivieren.
Im Gegensatz zur weiter oben erwähnten Einstellung, die nur für die Enterprise Edition gilt, existiert diese hier nur für die Benutzerkonfiguration. Anwender von Windows 10 Enterprise können jedoch zwischen diesen beiden Optionen wählen, aber wer eine kleinere Ausführung des OS hat, bleibt auf die benutzerspezifische Einstellung beschränkt.
Mit PowerShell für alle User und Editionen deaktivieren
Dies gilt allerdings nur, wenn man die Einstellung über die Gruppenrichtlinien setzt. Schreibt man DisableSearchBoxSuggestions direkt in den Registry-Zweig unter Local Machine, dann schaltet man die Web-Suche für alle User ab.
Mit PowerShell könnte man in einer Sitzung mit administrativen Rechten so vorgehen:
Nachdem der Schlüssel Explorer standardmäßig nicht existiert, prüft man mit Test-Path, ob er vorhanden ist. Trifft das nicht zu, dann erstellt man ihn und setzt anschließend mit Set-ItemProperty den Wert für DisableSearchBoxSuggestions.
In verwalteten Umgebungen wird man den Registry-Key dagegen mit den Group Policy Preferences zentral konfigurieren, um die Web-Suche für alle User der Pro Edition abzuschalten.
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1 Kommentar
Man kann auch die Bing-Suche deaktivieren, auf die Microsoft zugreift. Das lässt sich gut entweder mit Gruppenrichtlinien oder über die Registry vornehmen. Danke auch für die weiteren Tipps.